Immer mehr Kinder besuchen eine Krippe oder Kindergarten – die Gemeinden müssen ausreichend Plätze bieten. Dieser Herausforderung stellte sich auch die oberbayerische Stadt Geisenfeld: Mit den bisher vorhandenen Angeboten drohte hier ein Engpass in der Kinderbetreuung. Damit weiterhin ausreichend Kapazitäten vorhanden sind, entstand am Ortsrand nun die insgesamt fünfte Betreuungsstätte in Geisenfeld. Mit dem neuen Gebäude wurde eine bunte Welt für bis zu 40 »Füchse« und »Grashüpfer« geschaffen. Das Bauen für Kinder erforderte dabei eine sensible Auswahl der verwendeten Materialien. Denn die neuen Räumlichkeiten sollten sowohl einladend und kindgerecht als auch ökologisch und wohngesund sein. Um diesen Ansprüchen gerecht zu werden, kamen als Außenwandbaustoff holzfasergefüllte Mauerziegel von Leipfinger-Bader zum Einsatz – sogenannte Ziegel-Holz-Hybrid-baustoffe.
Farbenfroh und funktional
Der ortsansässige Architekt Dipl.-Ing. (FH) Hans Finsterer plante einen Gebäudekomplex, der vielfältig nutzbar und in seiner Funktionalität erweiterbar ist. »Hier sollen sich Kinder und Betreuer gleichermaßen wohlfühlen«, erklärt Finsterer sein bauliches Konzept. So sieht der Entwurf auf dem weitläufigen Grundstück einen rund 19 x 40 m großen, eingeschossigen Baukörper vor, der sich zur freien Natur hin öffnet. Der Kindergarten verfügt über zunächst drei nach Westen ausgerichtete Gruppenräume, die über den geräumigen Spielflur miteinander verbunden sind. »Jeder Gruppenraum hat direkten Zugang zum Gartengelände und wird durch eine individuelle Farbgebung hervorgehoben. Außerdem kann der Gebäudekomplex nachträglich erweitert werden.«
Im weitläufigen Flur ist zwischen bunten Jacken, selbstgemachten Bastelwerken und farbenfrohen Möbeln genügend Platz zum Spielen. Darüber hinaus schließt an den Spielflur ein Mehrzweckraum an. So entsteht ein großzügiger Gemeinschaftsbereich, in dem Spielkameraden aus allen Gruppen zusammenkommen können. Durch verschiebbare Faltwände vom Flur abgetrennt, wird dieser Raum beispielsweise auch separat für Veranstaltungen oder als Turnhalle nutzbar gemacht. An der Außenseite des Mehrzweckraums eröffnet sich zudem eine abgeschlossene Sportfläche: Auf diese Weise erhalten die kleinen Nutzer drinnen wie draußen viele Gelegenheiten, gemeinsam zu spielen, zu lernen und sich zu bewegen.
Durch und durch ökologisch
Damit Nachwuchs und Betreuer nicht nur genügend Platz, sondern auch ein wohngesundes Umfeld vorfinden, legte der Architekt Wert auf ökologische Baustoffe. So kam für die Bodenbeläge natürliches und fußwarmes Linoleum zum Einsatz und die Innenwände wurden mit mineralischem Kalkputz versehen. Doch nicht nur die Materialien im Inneren des Gebäudes zeichnen sich durch ihre wohngesunden Eigenschaften aus – auch die Gebäudehülle sollte diesem Gedanken Rechnung tragen. Daher fiel die Wahl für die Errichtung der Außenwände auf Mauerziegel von Leipfinger-Bader (Vatersdorf). Der »Unipor W07 Silvacor« kombiniert die beiden natürlichen Rohstoffe Lehm und Holz. Im Zusammenspiel mit dem Bio-Kalkputz sorgt er zudem für ein gesundes Wohlfühlklima in den Innenräumen. »In einem so sensiblen Umfeld wie einem Kindergarten sollte der Einsatz gesundheitsverträglicher Baustoffe selbstverständlich sein«, so Finsterer. »Der passende Wandbaustoff spielt in vielerlei Hinsicht eine Rolle – neben dem Raumklima auch beim Schallschutz.«
Ausgeklügeltes Energiekonzept
Der massive Ziegel-Holz-Hybrid zeichnet sich aber nicht nur durch seine positiven Eigenschaften in Sachen Wohngesundheit aus – er ist auch in mehrfacher Hinsicht nachhaltig: Denn Silvacor-Mauerziegel verfügen über eine ressourcenschonende und ökologische Füllung aus sortenreinen Nadelholzfasern. Dieser innovative Dämmstoff ist ebenso wie der Mauerziegel selbst vollständig recycelbar. Darüber hinaus trägt der massive Wandbaustoff zur Energieeinsparung während der Gebäudenutzung bei. Aufgrund seiner Dämmstoff-Füllung und kapillaren Beschaffenheit ermöglicht der Ziegel einen hohen Wärmeschutz: Sein niedriger Wärmeleitwert von 0,07 W/(mK) lässt in einer Wandstärke von 42,5 cm einen Wärmedurchgangswert von 0,16 W/m²K zu. Die »inneren Werte« des Silvacor-Mauerziegels schaffen somit ein stabiles Raumklima, indem sie Heizwärme im Raum beziehungsweise Sommerhitze draußen halten. Auf diese Weise können sich die Kinder zu jeder Jahreszeit in angenehm temperierten Räumen aufhalten.
Darüber hinaus verfügt der Neubau über ein ausgeklügeltes Energiekonzept: Das Heizsystem – bestehend aus Luftwärmepumpe und Fußbodenheizung – sorgt für wohlige Raumtemperaturen und ist gleichzeitig energieeffizient. Den hierfür benötigten Strom bezieht das System über die Photovoltaikanlage auf dem Pultdach des Kindergartens. Hierfür ist die Dachfläche weitgehend mit Solarpaneelen ausgerüstet. Unter anderem aufgrund dieser Maßnahmen in Kombination mit den hochwärmedämmenden Eigenschaften des Mauerwerks erreicht der Neubau nun KfW-Effizienzhausstandard 55. Daher wird die Stadt auch von der KfW-Bank mit einem zinsgünstigen Kredit unterstützt: Die Baukosten von rund 2,8 Millionen Euro sind zur Hälfte auf diese Weise mitfinanziert.
Effektiver Schallschutz
Wo viele Kinder gemeinsam spielen ist die Geräuschkulisse naturgemäß hoch. Ein wirkungsvoller Schallschutz ist deshalb im Kindergarten unerlässlich. Denn dieser ist ein maßgeblicher Faktor für ein angenehmes Miteinander: Schließlich kann anhaltender Lärm zu einer starken Belastung für die Nachbarschaft werden. Deshalb achtete der Architekt bei der Planung auch darauf, einen Außenwandbaustoff zu verwenden, welcher der Lärmkulisse einen Riegel vorschiebt. Hier macht sich der »Unipor W07 Silvacor« erneut bezahlt: Seine Massivität in Kombination mit der Dämmstoff-Füllung ermöglicht einen Schallschutz mit einem Schalldämmmaß von Rw,Bau,ref 45,7 dB.
Da auch die Innenwände des Neubaus aus Ziegeln bestehen, können die Kinder zudem im Flur spielen, ohne andere Gruppen in ihren Räumen zu stören. »Bei der Planung des Gebäudes habe ich immer im Blick behalten, wie die Kinder die Räumlichkeiten nutzen. Ein guter Schallschutz war ein maßgeblicher Faktor, damit sich hier alle wohlfühlen können«, fasst Architekt Finsterer zusammen. J