Jeld-Wen: Innovatives Türendesign im Jugendstil-Altbau

Bei denkmalgeschützten Immobilien kommen einem Stuckleisten aus Gips, Dielen­böden und Türen mit aufgesetzten Zierleisten in den Sinn. Dass man das Thema Altbausanierung jedoch auch gänzlich anders interpretieren kann, zeigt ein herausragendes Referenzobjekt von Jeld-Wen. Die hier ausgeführte Designtür »Planar« ermöglicht Architekten und Planern eine clevere, überaus selbstbewusste und bislang nahezu ungenutzte Auslegung der Türfalz-Symmetrie.

Lesedauer: min

Bekannt für Eis­hockey, die Quadrate und vor allem seine singenden Söhne. Die Stadt am Zusammnfluss von Neckar und Rhein war, was wenige heute noch wissen, lange Zeit eine Ikone klassischer Architektur und Baukunst. Besonders neubarocke und Jugendstil-Bauten zierten bis zu ihrer Zerstörung im Zweiten Weltkrieg das Stadtbild. Lediglich Teile der Mannheimer Oststadt mit ihrer Paradestraße, der Augustaanlage, sowie dem Wahrzeichen der Stadt, dem Mannheimer Wasserturm, blieben von der Zerstörung weitestgehend verschont oder wurden originalgetreu wieder aufgebaut.

Die Mannheimer Oststadt gilt daher mit ihrem Bestand alter Villen und Stadthäusern aus der Gründerzeit als eine der begehrtesten Wohngegenden im gesamten Rhein-Neckar-Delta. In dieser Toplage sanierte die Mannheimer Projektentwickler-Gesellschaft Prüfer & Partner ein fünfstöckiges Mehrfamilienhaus, das um die Jahrhundertwende erbaut wurde.

Schwerelos schwebende Türen

Bei der gestalterischen Umsetzung überließ Matthias Prüfer, Inhaber des Unternehmens, nichts dem Zufall. Er selbst plante den umfangreichen Umbau der 14 Wohnungen und entwickelte für seine ebenfalls in dem Gebäude befindliche Wohnung ein ganz besonderes Wohnkonzept. Denn die länglich geschnittene Wohnung besteht aus zwei Teilen, die über einen privaten Fahrstuhl miteinander verbunden sind.

Im fünften Stock mit der darüber gelegenen offenen Galerie befinden sich der Wohnbereich mit Bad, Schlaf- und Kinderzimmer sowie die Wohnküche. Eine Tür weiter, aber fünf Stockwerke tiefer, gelangt man dann in einen weiteren Wohnbereich mit offenem Bad, Pantryküche und kleinem Innenhof. »Hier«, so Matthias Prüfer, »kann man ungestört mit Freunden feiern oder einfach mal ein bisserl flippern.«

Das Konzept der zwei Wohnbereiche ist aber nicht der einzige Hingucker in der 265 m2 großen Wohnung. Beim Rundgang fällt selbst Laien schnell auf, dass die Türblätter hier schwere­los vor der Wand zu schweben scheinen und entgegen der üblichen homogenen Farbgebung zweifarbig sind.

Zargenlose Optik für Puristen

Prüfer musste nicht lange überlegen, als ihm sein Fachhändler die »Planar« zum ersten Mal zeigte: »Ich wusste auf den ersten Blick, dass die Tür genau in mein Selbstverständnis und meine Wahrnehmung eines modernen Wohnraumes passt«, erinnert sich der Projektentwickler. »Sie ist extravagant, aber nicht protzig, schlicht, aber nicht unsichtbar und schluss­endlich so funktional und qualitativ hochwertig, wie eine Tür in einem solch gehobenen Ambiente sein muss.«


Prüfer bringt auf den Punkt, was viele Architekten unter einer modernen Tür verstehen. Doch was so selbstverständlich erscheint, ist alles andere als das. Beim Versuch, dem Phänomen der »Planar« auf den Grund zu gehen, dränge sich der Eindruck auf, dass dieses Modell in der Lage ist, das Tor (oder besser die Tür) zu einer neuen Ära Innentüren aufzustoßen, schreibt dazu der Herrsteller.

Funktions- und Sichtweisen

Der schwebende Charakter der »Planar« entsteht laut Hersteller durch den 45 mm großen Falz des Türblatts. Die Bekleidungsbreite der Zarge wird somit komplett überdeckt und unsichtbar gemacht. Ferner sind die Beschläge bei geschlossener Tür nicht sichtbar.

Es entsteht der Eindruck, die Tür würde ohne erkennbare Befestigung vor der Wand schweben. Lediglich das einzig offensichtliche, türtypische Element, der Drücker, ist geblieben. Alles andere, was die homogene Gestaltung der Wand zunichtemachen würde, konnte dank des integrativen Designs aus dem Blickfeld des Betrachters eliminiert werden.

In geöffnetem Zustand offenbart sich auf der Schließseite ein neues Bild, denn der Falz sowie die Kanten des Türblatts sind bei Familie Prüfer anthrazitfarben (Farbton »Orca«) gestaltet – eine Farbkombination, die sich nach eigenen Angaben nicht nur im geöffneten Zustand sehen lassen kann.

Bei geschlossener Tür wirkt die dunkle Kante des Türblatts wie eine Schattenfuge zwischen Wand und Türblatt, dies lässt die Tür optisch noch ein wenig mehr schweben. Jeld-Wen bietet für die »Planar« vielseitige Farbkombinationen an, in denen Türblatt und auch die Zarge zusammengestellt werden können.

Vorstoß in dritte Dimension

Neben den klassisch gefälzten Türen und den stumpf einschlagenden, flächenbündigen Varianten will die »Planar« seit ihrer Markteinführung laut Hersteller eine echte Alternative bei der Ausbildung des Türfalzes offerieren. Ein bisschen hybrid ist sie aber dennoch, denn schließlich ist das Türblatt gefälzt, auch wenn man dies nur im geöffneten Zustand sehen kann. Diese Lösung scheint nach Einschätzung von Jeld-Wen offensichtlich den architektonischen Zeitgeist zu treffen.

Für alte Stahlzargen geeignet

Doch genau diese Hybridität macht die »Planar« zu einer universellen Designtür für beide wichtigen Seiten des Bauens: dem Neubau sowie dem Bauen im Bestand. Denn dank des 45 mm großen Falzes kann sie wahlweise in Kombination mit einer neuen Holzzarge in der Bekleidungsbreite von 45 mm oder für den Einsatz in Kombination mit vorhandenen oder neuen Stahlzargen werkseitig vorbereitet werden. Damit ergibt sich ein immenses Beratungspotenzial für Fachhandel und Handwerk, denn in vier von fünf Fällen geht es in der Beratung um Bestands­objekte und nicht um Neubauten.

Homogene, integrative Optik

Das Produktdesign ist auch bei Türen in den vergangenen Jahren immer integraler geworden. Die »Planar« geht hierbei laut Hersteller sogar noch einen Schritt weiter als die flächenbündige, stumpf einschlagende Tür. Indem sie die Zarge unsichtbar werden lässt, schafft sie das, was sonst nur aufwendig zu verarbeitende Speziallösungen können: Aus dem zweiteiligen Bauelement Tür wird optisch ein einteiliges Bauelement.

Matthias Prüfer hat genau aus diesem Grund nur einen Blick benötigt, um sicher zu sein, dass alle Türen in seinem neuen Zuhause »Planar«  sein sollen. Als erfolgreicher Projektentwickler und Immobilienexperte weiß er genau, was solvente, exklusive Kunden heute schätzen. »Die ›Planar‹ bietet Möglichkeiten, eine hochwertige Wohnung oder Immobilie noch weiter aufzuwerten – das ist eine neue Qualität, die sonst nur schwer zu erreichen ist.«    J

[13]
Socials