Institut Bauen und Umwelt e. V. Eine Vielzahl neuer EPDs überreicht

Umwelt-Produktdeklarationen (EPDs) des Institut Bauen und Umwelt (IBU) geraten zunehmend in den Fokus der Baubranche. Zahlreiche Firmen und Verbände aus den verschiedenen Bereichen der Baustoff- und Bauproduktherstellung haben laut IBU die Leitmesse genutzt, um neben den technischen Eigenschaften ihrer Produkte auch deren ökologische Performance dem Fachpublikum zu präsentieren.

Pressemitteilung | Lesedauer: min | Bildquelle: Institut Bauen und Umwelt

EPDs sind als Instrument auf Bauproduktebene weiterhin auf dem Vormarsch. Das zeigt nicht nur die beständig wachsende Zahl an Deklarationen, die beim Institut Bauen und Umwelt (IBU) veröffentlicht sind – derzeit sind es über 3 000 – sondern auch die steigende Mitgliederzahl im IBU. Über 260 Mitglieder, davon rund ein Drittel aus europäischen und nicht europäischen Ländern, vom KMU bis zum weltweit agierenden Konzern, über 50 Verbände und über 100 verschiedene Produktkategorien zeigen die große Vielfalt der Produkte und Branchen, die mit den EPDs auf ein neutrales, unabhängig geprüftes und umfassendes Informationswerkzeug setzen, um ihre Umweltwirkungen offenzulegen. Anlässlich der BAU wurden an den ersten vier Messetagen eine Vielzahl neuer EPDs überreicht, unter anderem an Hagemeister, James Hardie, Zinco, Sto, Holcim, Kermin, H+L, Jansen, Bauforumstahl, Stahlwerk Thüringen, Polyfin, Voestalpine, Fabromont, Messenburg, Leviat, Randers und Zinco.

Investition in eigene EPDs verspricht, sich zu lohnen

»Für Unternehmen lohnt sich der Zeit- und Kostenaufwand, in Kooperation mit dem IBU eigene Umwelt-Produktdeklarationen zu erstellen«, sagt Hans Peters, Vorstandsvorsitzender des IBU. Beispielsweise kann damit die Bewertung in Zertifizierungssystemen bei bestimmten Umweltauswirkungen im Vergleich mit sogenannten generischen Daten, deren Grundlage nur auf branchentypischen Mittelwerten basiert, deutlich verbessert werden. Peters: »Gerade bei energieeffizienten Gebäuden, wo die Bausubstanz einen größeren Anteil an den Umweltauswirkungen hat als der Energieverbrauch in der Nutzungsphase, wird der Effekt besonders deutlich.«


Zudem würden Unternehmen auch noch von anderen Vorteilen profitieren: Sie generieren nämlich wertvolle Informationen über die ökologischen Eigenschaften ihres Produktes und dessen Herstell-Prozesses. Daraus lassen sich Optimierungspotenziale ableiten. EPDs sind außerdem in der Kommunikation mit Geschäftspartnern nützlich und können laut IBU möglicherweise den entscheidenden Wettbewerbsvorteil bei Ausschreibungen verschaffen.

Digitalisierung ermöglicht kluge Entscheidungen

Die Baubranche ist sich einig, dass es in Zukunft für nahezu jedes Bauvorhaben einen digitalen Zwilling auf Basis eines BIM-Modells geben wird. So können nicht nur alle Baubeteiligten, sondern auch künftige Nutzer über den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes auf alle relevanten Daten in Echtzeit zugreifen – dies beinhaltet auch detaillierte Informationen zu den Umweltwirkungen der Bauprodukte. In Zukunft wird es möglich sein, ökobilanzielle Vorteile, die sich aus der Auswahl eines spezifischen Produkts ergeben, frühzeitig zu berücksichtigen und in die Gebäude-Bewertung mit aufzunehmen.

Mit der neuen Version der EPD-Plattform hat das IBU bereits die Weichen für die BIM-Zukunft gestellt. Ein deutlich erhöhter Automationsgrad ermöglicht die Transformation bisheriger EPDs in das weiterentwickelte EPD-Format ILCD+EPD. Die digitalen Datensätze im XML-Format können über entsprechende Schnittstellen in externe Planungs- und Berechnungssoftware importiert und unmittelbar verwendet werden. Dadurch lassen sich sowohl Prozesse der Gebäude-Ökobilanzierung, als auch integrale Planungsverfahren optimieren. Bei letzterem kann die ökologische Dimension der Nachhaltigkeit bereits ab der Entwurfsplanung mitberücksichtigt werden, da verschiedene Bauteile modelliert und Vergleichsrechnungen durchgeführt werden können.

 

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