Hum-ID: Nässe in der Dachdämmung sicher identifizieren

Eine durchfeuchtete Wärmedämmung im Dach zählt zu den häufigsten Mängeln im energieeffizienten Bau. Um dieses Problem in den Griff zu bekommen, hat das Berliner Unternehmen Hum-ID ein sensorgestütztes System entwickelt – damit lässt sich der Nässegehalt einer Dämmung bestimmen.

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Erst seit einigen Jahren ist es möglich, die Dämmung von Dächern auf Nässe zu kontrollieren – ohne es zu öffnen. Das Unternehmen Hum-ID setzt dabei auf kleine Sensoren. Die Dämmplatten werden mit einem RFID-Chip ausgestattet und können mit einem Handlesegerät und einer damit verbundenen App ausgelesen werden. Somit lasse sich überprüfen, ob die Dämmung durchnässt ist bzw. ob Wasser im Dach steht. Auf diese Weise könnten rechtzeitig potenzielle Schwachstellen identifiziert und saniert werden. »Bei fast jedem zweiten Dach finden wir mit dem Dachscanner stehendes Wasser – oft schon bei der Abnahme«, sagt Gerd Müller, Geschäftsführer von Hum-ID. »Leider setzt sich dieser Trend aufgrund der oftmals nachlassenden Qualität der Produkte oder der Verarbeitung weiter fort.«

Bei öffentlichen und gewerblichen Bauherren habe sich die systematische Dachkontrolle bereits durchgesetzt. Allerdings sei hierbei gar nicht das Klima die Hauptmotivation. Viel eher gelte die sensorgestützte Kontrolle der Dämmung als Absicherung und Garant für niedrige Betriebskosten. Eine positive Kontrolle des Dachs zum Zeitpunkt der Abnahme gelte als Beleg für eine einwandfreie Verarbeitung.


Kosten bei der Sanierung senken

Mit der zentimetergenauen Analyse von Nässe im Dachaufbau könne eines der größten baubedingten Umweltprobleme minimiert werden: Die Sanierung selbst. Bei der Entsorgung von Dämmmaterial und Baustoffen können giftige Gase entstehen, weshalb deren Entsorgung zusätzlich hohe Kosten verursacht. Eine Eingrenzung auf tatsächlich sanierungsbedürftige Abschnitte vermindere nach Angaben der Hum-ID die Kosten und verbessere die Umweltbilanz.

Zwar seien die kabellosen Sensoren auch im Rahmen einer KfW-Förderung (Erreichung Effizienzhausstandard 55 oder 70) mit förderfähig, vorgeschrieben sei der Einbau jedoch noch nicht.    J

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