Der interne Werkzeugbau des Kunststoffsystemgebers hat es beim renommierten Wettbewerb „Excellence in Production“ bis ins Finale und unter die Top 3 seiner Kategorie geschafft. Dort misst man sich nun auf Augenhöhe mit BMW.
Ende 2022 hatten sich mehr als 300 Werkzeugbaubetriebe um die begehrte Auszeichnung „Excellence in Produktion“ beworben. Diese vergibt das Werkzeugmaschinenlabor der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen einmal jährlich. Nach zwei Vorauswahl-Phasen, die per Fragebogen für alle teilnehmenden Unternehmen durchlaufen wurden, gehörte Gealans interner Werkzeugbau bereites zu den Top 50 der angetretenen Werkzeugbaubetriebe aus dem gesamten deutschsprachigen Raum. Es folgte eine weitere detaillierte Analyse sowie ein Vor-Ort-Besuch eines Teams aus Wissenschaftlern, bis die großartige Nachricht übermittelt werden konnte: Gealan steht mit seinem Werkzeugbau als Finalist fest und rangiert damit unter den Top 3 seiner Kategorie „Interner Werkzeugbau ab 50 Mitarbeitende“. Gesamtsieger und die Gewinner der vier Kategorien von „Excellence in Production“ präsentiert die RWTH in feierlicher Zeremonie am 15. November im Krönungssaal des Aachener Rathauses.
„Top 3 ist schon jetzt ein Wahnsinns-Erfolg!“
„Wir hatten 2017 erstmals am Wettbewerb teilgenommen. Damals ist für uns auf Anhieb Platz 4 unter „Deutschlands internen Werkzeugbauten mit mehr als 50 Mitarbeitenden“ herausgesprungen. Nach dieser Auszeichnung war bei uns der Ehrgeiz geweckt, noch besser zu werden. Dass wir nun zu den Top 3 unserer Kategorie gehören, ist jetzt schon ein Wahnsinns-Erfolg!“, so Norbert Gruner, Bereichsleiter Werkzeugbau bei Gealan, hocherfreut über den Finaleinzug. Die beiden anderen Finalisten der Kategorie sind Werkzeugbauten von BMW. „Die Jury hat unseren hausinternen Werkzeugbau mit dem Werkzeugbau eines der weltweit größten Automobil-Herstellers auf eine Stufe gestellt. Eine solche Einordnung bestätigt unsere innovativen Ansätze und die hervorragende Arbeit, die im Gealan-Werkzeugbau geleistet wird.“
Nach der Gealan-Teilnahme an „Excellence in Production“ 2017 wurde von den Fachleuten der RWTH Aachen vor allem der damals fehlende durchgängige Datenfluss bemängelt. Dieses Thema hatte sich das Team von Norbert Gruner gleich im Nachgang zu seinen Hausaufgaben gemacht, den Werkzeugbau anschließend nicht nur digitalisiert und mit neuen Software-Lösungen ausgestattet, sondern auch komplett papierfrei aufgestellt.
Seitdem habe man im Gealan-Werkzeugbau weitere Zukunftsthemen der Branche angegangen. Norbert Gruner erklärt: „Wir haben in den letzten Jahren zwei große Schwerpunkte angepackt: Zum einen das Thema der Simulation, zum anderen das Thema der Nachhaltigkeit unserer Produkte. Dort, wo wir digital simulieren und künstliche Intelligenz einsetzen können, werden wir noch deutlich effizienter und schneller Werkzeuge entwerfen und bauen können.“ Erste Serienlösungen solcher Simulationen sind bereits erarbeitet, der Einsatz von KI wird gerade vorbereitet. Die Gealan-Werkzeuge sind zudem dazu konzipiert, die Herstellung maximal nachhaltiger Produkte zu ermöglichen: So genannte Tri-Extrusions-Werkzeuge ermöglichen es, Kunststoffprofile nicht nur aus Frisch- und möglichst hohen Anteilen Recyclingmaterial zu extrudieren, sondern die Profile im gleichen Arbeitsschritt mit der herausragenden Oberflächentechnologie Gealan-acrylcolor zu veredeln. Norbert Gruner: „Neben der klassischen Berechnung von Schubgeschwindigkeit, Druck und Temperatur der Masse, ist es uns auch möglich, die Tri-Extrusions-Werkzeuge zu simulieren und sehr genau zu prognostizieren, wie sich die verschiedenen Schichten in Hinblick auf Schichtstärke und Überdeckung verhalten werden. Dies ist für die weitere Maximierung des Recyclinganteils bei gleichzeitig steigender Abzugsgeschwindigkeit unerlässlich. Wenn wir unsere Simulationsmöglichkeiten vorantreiben, wird es uns damit auch möglich werden, die Recyclinganteile in den Profilen noch weiter zu vergrößern.“
Der Gealan-Werkzeugbau hat es in den vergangenen Jahren mit solchen und ähnlichen Innovationen geschafft, sich mit den besten Werkzeugbauten Deutschlands messen zu können. Nun ist der Blick auf den 15. November 2023 im Aachener Rathaus gerichtet. Wobei der erste Meilenstein bereits mit der erneuten Finalteilnahme erreicht und damit die große Expertise von Gealan in Sachen Werkzeugbau bestätigt werden konnte.