Essmann Gebäudetechnik: Moderne Industriearchitektur mit innovativer Dachtechnik

Gebäudetechnik  Die SICON-Unternehmensgruppe ist Spezialist auf dem Gebiet des schlüsselfertigen Bauens.

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Beim Neubau des Firmensitzes in Gescher setzte das Unternehmen auf Tageslichtlösungen von Essmann. Die Spezialisten aus Bad Salzuflen haben neben einer ansprechenden Optik auch alle geltenden behördlichen Auflagen, fachliche Vorgaben sowie die erforderlichen gebäudetechnischen Ausstattungen hinsichtlich Entwässerung, Lüftung, RWA und Instandhaltung berücksichtigt.

SICON setzt bei der deutschlandweiten schlüsselfertigen Erstellung von Industriehallen, Gewerbe- und Bürogebäuden sowie Wohnhäusern auf Effektivität und Wirtschaftlichkeit sowie hohe Ausführungsgüte. Beispielhaft steht hierfür der eigene neu errichtete Gebäudekomplex am neuen Firmensitz in Gescher/Münsterland.

Dachtechnik mit Systematik

Dächer von Gewerbe- und Objektimmobilien sind komplexe technische Ingenieurbauwerke, die mittlerweile aufwendig ausgestattet werden. Dabei bedarf eine dauerhafte und hochwertige Flachdachabdichtung, inkl. aller erforderlichen technischen Aufbauten der professionellen Vorplanung. Bei SICON bestand die Bauaufgabe in einer gleichmäßig und gut ausgeleuchteten, blendfreien Lichtsituation für die gesamte Werkshalle.

Die Tageslichtexperten von Kingspan Light + Air | Essmann aus Bad Salzuflen begleiteten das Bauvorhaben und unterstützten den Planer hinsichtlich der Tageslichtausstattung für das neue Werkshallendach. Das sorgte für Planungssicherheit durch alle Projektphasen und wirtschaftliche und nachhaltig konzipierte Lösungen mit überzeugendem Mehrfachnutzen bei optimaler Ausnutzung des Tageslichts. Neben professioneller Beratung und Berechnung lieferte der Hersteller aus Bad Saltzuflen das ca. 4 400 m2 große Flachdach und stattete es mit allen vorschriftenkonformen Komponenten für eine individuell zugeschnittene ab- und durchsturzsichere Lichtbandkonstruktion aus.

Mit der Dachausführung ging auch die Planung, Auswahl und Ausstattung projektbezogener Tageslichtelemente und technischen Aufbauten für Rauch- und Wärmeabzug und Lüftung einher. Zum Einsatz kam das aus drei Baugruppen bestehende bewährte Essmann-Lichtband (Gesamtmaß ca. 60 x 4,5 m) mit integrierter Be- und Entlüftungsfunktion sowie Rauch- und Wärmeabzugsklappen (1,5 x 2 m), einschließlich aller Steuerungen, Antriebe und Auslöser.

Die Montage erfolgte auf einer freitragenden, modular aufgebauten Zargenkonstruktion aus Sendzimir-verzinktem und in RAL 9002 beschichtetem Stahlblech, einschließlich aller erforderlichen Eck- und Stossverbinder sowie Zug- und Distanzriegeln mit entsprechender statischer Berechnung für die Prüfstatik.

Bei dem Lichtband handelt es sich um eine thermisch getrennte, flach gewölbte Aluminiumprofilkonstruktion aus Strangpressprofilen gemäß den statischen Anforderungen, in die nach eigenen Angaben ausschließlich hochwertige transluzente Verglasungen aus Polycarbonat-Hohlkammerplatten eingesetzt werden. Das Lichtbandsystem ist demnach bauaufsichtlich zugelassen und garantiert neben Wärmeschutz (1,8 W/m2K) auch eine absolute Dichtigkeit gegen Wasser und Wind.

Natürliche Lüftung und Rauchabzug

Die Be- und Entlüftung übernehmen die eingebauten Lichtbandklappenflügel. Die geometrische Öffnungsfläche des Lichtbands kann von Seiten des Brandschutzes für den reinen Wärmeabzug eingesetzt werden. Für den geforderten zuverlässigen schnellen Rauchabzug im Brandfall sorgen die integrierten Rauch- und Wärmeabzugsklappen. Das natürliche Rauch- und Wärmeabzugsgerät (NRWG) wird pneumatisch angesteuert. In den verwindungssteifen und thermisch getrennten RWA-Klappen ist es nach DIN EN 1211-2 geprüft.

Die max. aerodynamische Rauchabzugsfläche (Aa-Wert) beträgt 2,07 m², mit Ab- und Durchsturzsicherung 2,03 m². Auf diese Weise wird das vorhandene Tageslichtelement optimal ausgenutzt.

Permanentes Auffangsystem verhindert Durchstürze

Insbesondere bei Gewerbehallen mit Lichtbändern, Aufbauten, Photovoltaik-Anlagen etc. ist der Durchsatz in der Fläche und Präzision im Detail gefordert. Entscheidend dabei sind örtliche Gegebenheiten wie Dachneigung und Form, zulässige Belastung sowie die Gebäudehöhe und Windstärke. Dazu gehört auch die Planung für die Ab- und Durchsturzsicherungen zur Verstärkung bruchgefährdeter Oberflächen von Tageslichtelementen, um Personen vor dem Durchsturz zu schützen.

Den besten Schutz bietet laut Essmann eine Ab- und Durchsturzsicherung, die nach den Grundsätzen der GS-BAU-18 geprüft und im Sinne der technischen Regeln (ASR A2.1 und TRBS 2121) montiert wurde. Damit sind Maßnahmen gemeint, die unterhalb der Verglasung von Lichtkuppel oder Lichtbandkonstruktion ihre Schutzwirkung entfalten.

Sogenannte Auffangeinrichtungen bieten dauerhafte und kollektive Sicherheit jederzeit und für jedermann. Als großen Vorteil der Aufsetzkränze und Zargen nennt Essmann das konstruktiv verankerte Sicherheitsniveau, das auch beim Einsatz von RWA-Aggregaten oder Lüftungsklappen – selbst in komplett geöffnetem Zustand – bestehen bleibt. Das gilt sowohl für die Bauphase als auch für die spätere Nutzung, Wartung und Instandhaltung.

Bei SICON wurde das Ab- und Durchsturzrisiko durch die Montage einer Kombination aus kollektiven Sicherheitsmaßnahmen minimiert. Gleich zwei bewährte, permanent funktionierende Essmann-Sicherheitssysteme sorgen nach eigenen Angaben für die geforderte Ab- und Durchsturzsicherheit:  Zum einen das nach GS-BAU-18 geprüfte Durchsturzsicherungssystem »ID 1200 plus«. Hierbei handelt es sich nach eigenen Angaben um bandbeschichtete Stahlgurte mit einer dauerhaften Durchsturzsicherheit bis zu einer Aufprallhöhe von 2,40 m (1200 J).

Dieses System bietet umlaufend einen dauerhaften Durchsturzschutz für die Lichtbandöffnung von der Dachfläche aus. Zum anderen kam die »Essmann-­

Ab- und Durchsturzsicherung« (EAD) zum Einsatz: Eine permanente Absturzsicherung, die auf der Tragkonstruktion im Klappenbereich des gewölbten Lichtbands eingebaut wird.

Der Wartungsmonteur fällt somit nicht unter die Höhe der Absturzkante, sondern wird zuvor abgefangen.     J

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