CWA: Zellulose überzeugt mit Ökobilanz

Geht es um den CO2-Ausstoß und die Klimabilanz, spielt die Dämmung gerade bei älteren und unsanierten Gebäuden eine wichtige Rolle. Denn je weniger Energie im Winter nach außen verloren geht, desto weniger muss aufwendig produziert werden. Doch Klimaschutz gehe laut CWA (Zellulosewerk Angelbachtal) noch einen Schritt weiter: Denn wirklich ökologisch und klimafreundlich sei das Konzept nur dann, wenn es auch die eingesetzten Produkte sind. Dabei stehe der gesamte Lebenszyklus, der sogenannte ökologische Fußabdruck, auf dem Prüfstand – von der Herstellung bis hin zur Entsorgung.

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Gut schneidet in diesem Zusammenhang laut CWA der Dämmstoff Zellulose ab. Laut einer VDI-Analyse, die im Auftrag des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit durchgeführt wurde, sei der Energiebedarf bei der Herstellung von losen Zellulosefasern im Vergleich zu den wichtigsten anderen Dämmstoffen »mit Abstand am geringsten« (VDI ZRE Publikation: Kurzanalyse Nr. 7, 2014). Betrachte man die gesamte Lebensdauer, falle das Ergebnis sogar noch besser aus. »Bezogen auf die Nutzungsdauer wird bei einer Dämmung aus Zellulose wesentlich mehr Energie eingespart als für Herstellung, Transport und eine etwaige Entsorgung eingesetzt wird« erklärt Marcel Bailey, Geschäftsführer von Climacell, einem Hersteller für Zellulosedämmung. Sein Unternehmen produziert seit 2014 ausschließlich mit grünem Strom aus Wasserkraft.

Aus wiederverwertetem Holz

Als Ausgangsmaterial kommt geprüftes Altpapier zum Einsatz. »Hergestellt aus hochwertigem, recyceltem Zeitungspapier, letztlich also aus wiederverwertetem Holz, ist die Belastung des Klimas und Verbrauch wertvoller Ressourcen im Vergleich zu synthetischen Werkstoffen sehr gering«, so Bailey. Zellulose besitze zudem – genauso wie andere Dämmstoffe auf Holzbasis – eine positive CO2-Bilanz. »Es wird mehr CO2 eingespart, als bei der Herstellung aufgewendet wird, denn während des Pflanzenwachstums wird der Atmosphäre CO2 entzogen, das über die gesamte Nutzungsdauer im Dämmstoff gespeichert bleibt.« Wird ein Gebäude rückgebaut oder modernisiert, bedeute das aber noch nicht das Ende der Zellulosedämmung. Denn die Fasern lassen sich häufig aus dem Gebäude ausbauen und weiterverwenden.


Zellulose eigne sich dabei für alle Arten der Dämmung: vom Dach über die Innen- und Außenwände bis hin zum Boden. »Durch das Einblasen des losen Dämmstoffs ist ein fugenloses Dämmen möglich. Wärmebrücken durch Lücken oder Fugen können so erst gar nicht entstehen«, erläutert Bailey. Die vollständige Hohlraumfüllung habe aber noch einen anderen positiven Effekt, denn sie sorge auch für einen guten Schallschutz. Zudem schaffe die Zellulosedämmung ein ausgeglichenes Raumklima, indem sie die überschüssige Feuchtigkeit aus der Raumluft aufnimmt und bei Bedarf wieder abgibt.   J

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