Damit tritt laut Caparol ein, was eine unlängst durchgeführte Befragung von Forsa im Auftrag des Bundesverbandes Farbe Gestaltung Bautenschutz ergeben hat: In der Studie äußerten sich mehr als 600 Maler und Lackierer über die Zukunft der Branche. Dabei waren 70 Prozent der Auffassung, dass im Jahr 2040 Roboter den Maler bei der Arbeit unterstützen und seine Leistung erhöhen. Ein Drittel der Befragten gab beim Zukunftsdialog an, dass Robotik bereits vor 2040 relevant wird. »Nicht zuletzt diese Resultate haben uns veranlasst, uns intensiver mit der Thematik zu befassen«, sagt Caparol-Geschäftsführer Guido Kuphal: »Wir wollen dem Maler helfen und gemeinsam mit dem Handwerk die Zukunft gestalten.«
Den Fortschritt im Blick
Auf das Concept »Robot of coatings« (Roc) ist Caparol ebenso stolz wie auf seine anderen Entwicklungen. Für »Nespri-TEC« zum rationellen Beschichten im Spritzverfahren erhielten Caparol und der Spritzgerätehersteller Wagner beispielsweise 2005 den Bundesinnovationspreis. »Nespri« ist laut Caparol die erste und bis heute einzige Applikationstechnik, die im Spritzverfahren nebelfreies Arbeiten ohne Overspray ermöglicht. Nun ist dem Unternehmen mit dem Concept-Roboter der nächste Sprung in der Beschichtungstechnologie gelungen.
Produktivitätssteigerung für mehr Effizienz
»Die Notwendigkeit zur Rationalisierung und Effizienzsteigerung in Handwerk und Industrie ist angesichts des ökonomischen Umfelds evident. Wenn man in einem solchen Umfeld als Hersteller und Handwerk bestehen will, bleibt einem keine andere Wahl, als seine Produktivität deutlich und kontinuierlich zu erhöhen«, weiß Caparol-Geschäftsführer Stefan Weyer: »Als enger Partner des Handwerks sehen wir eine unserer wichtigen Aufgaben darin, Handwerksbetriebe mit Produkten, Dienstleistungen und Innovationen zu den besten und effizientesten Unternehmen zu machen und sie auf dem Weg in die Zukunft zu begleiten.«
Mehr Freiraum für filigrane Handwerkskunst
Diesem Ziel dient auch der Concept-Roboter, der Malern monotone und kraftzehrende Tätigkeiten erleichtert und mehr Freiraum für filigrane, hochwertige Handwerkskunst bietet. Arbeit gibt es genug. Und nicht für jede Aufgabe kommt der Roboter gleichermaßen infrage. Zudem gibt es Rahmenbedingungen, die erfüllt sein müssen, damit die Technologie genutzt werden kann. Dazu gehören zum Beispiel Höhenmaße, die vier Meter nicht überschreiten dürfen. Auch hier gilt: Handwerkliche Arbeit gelingt nur mit Menschenhand. Diese steuert die Aktivitäten des Roboters, der seine Stärken idealerweise auf großen und zusammenhängenden Flächen unter Beweis stellen kann.
Prädestiniert sind beispielsweise nicht nur Tiefgaragen, Parkhäuser, Serverräume, Shopping Center, Fabrikhallen und Tunnel sowie Unterführungen bis vier Meter Höhe. Auch auf Teilflächen in Bürogebäuden, Hotels oder Krankenhäusern kann der Roboter zum Einsatz kommen, der sein Potenzial laut Caparol noch längst nicht ausgeschöpft hat. Seine Fähigkeiten würden kontinuierlich verbessert, die Basisversion regelmäßig um neue Updates erweitert. Heute noch schwierige Geometrien wie Rundsäulen oder Unterzüge sollen schon bald zum festen Skillset des Roboters zählen.
Gemeinsame Projekte: Praxiserfahrung zählt
Gemeinsame Projekte mit dem Malerhandwerk sollen die Technologie nun vorantreiben und bei Tests weiterentwickeln. In diesem Zusammenhang gehören die Koordination und Betreuung rund um den Einsatz des Roboters genauso zu den Aufgaben von Caparol wie die Logistik zu und von der Baustelle. Außerdem stellt Deutschlands größter Baufarbenhersteller Beschichtungen mit diversen Farben aus seinem Sortiment zur Verfügung.
Die Ausführung der Beschichtungsarbeiten erfolgt dann mittels neuester Robotertechnik, bedient durch geschultes Personal von Okibo. Für den Malerbetrieb heißt es, ein Objekt mit mindestens 5 000 Quadratmeter Wand- und Deckenfläche zu nennen, den Einsatz des Roboters mit allen Beteiligten abzustimmen, die Materialien festzulegen und eine robotertauglich vorbereitete Baustelle inklusive Abdeck- und Abklebearbeiten zur Verfügung zu stellen.
Der Aufwand dafür ist vergleichbar mit dem Einsatz von Airlessgeräten. Mitarbeiter des Malerfachbetriebs sorgen zudem dafür, die Flächen zu beschichten, die der Roboter heute noch nicht erreichen kann. Es ist also Teamwork gefragt, um voneinander zu lernen, und die Bereitschaft, Zeit in gemeinsame Projekte zu investieren. Sie dienen laut Caparol zunächst nicht der Umsatzsteigerung, sondern sollen den Weg ebnen, später von einer dann ausgereiften effizienten Technik zu profitieren.