Arbeitsgemeinschaft Pflasterklinker: Langlebig, vielfältig und gefragt als Wertstoff

Aus Ton gebrannte Pflasterklinker zählen zu den traditionellen Baustoffen für langlebige Flächenbefestigungen im öffentlichen und privaten Bereich. Mit seiner Vielfalt an Farben, Formaten und Verlegemustern bietet das langlebige Naturprodukt nahezu unbegrenzte Gestaltungsmöglichkeiten, heißt es in einer Mitteilung der Arbeitsgemeinschaft Pflasterklinker.

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Die Arbeitsgemeinschaft Pflasterklinker, 1984 gegründet und in den Bundesverband der Deutschen Ziegelindustrie eingebunden, informiert firmenübergreifend über Güte und Vielfalt des Naturprodukts. Pflasterklinker werden sowohl zur Befestigung von innerörtlichen Verkehrsflächen als auch im Garten- und Landschaftsbau verwendet. Die widerstandsfähigen Tonklinker kommen vorwiegend dann zum Einsatz, wenn es um die Gestaltung repräsentativer Flächen im Außenbereich geht. Bei den Farben der Pflasterklinker hat sich in den letzten Jahren einiges getan. Neben traditionellen Rot-, Braun- und Orangetönen können lebendige Farben wie Blau oder Gelb sowie helle oder dunkle Trendfarben wie Hellgrau, Graphit oder Anthrazit produziert werden.

Die hohe Materialfestigkeit von Pflasterklinker ermöglicht es, Riegel- und Langformate in Längen von bis zu 400 mm herzustellen. Hochkant verlegt erzeugt die sichtbare schlanke Breite der Riegelformate von 40 mm, 52 mm oder 71 mm ein interessantes Fugenbild. Neben dem bewährten Fischgrät- und Ellenbogenverband sind Läuferverbände möglich, bei denen Formatlängen von 400 mm, 360 mm, 320 mm, 280 mm und 240 mm kombiniert werden.

Lichtecht und robust gegen Witterungseinflüsse

Pflasterklinker lassen sich mithilfe aufgeweiteter Fugen oder speziellen Sicker- oder Lochklinker auch versickerungsfähig verlegen. Durch und durch aus der jeweiligen Tonfarbe ohne chemische Zusätze gebrannt, sind Pflasterklinker farb- und lichtecht. Selbst nach Jahrzehnten der UV-Einstrahlung bleichen sie nicht aus. Auch starke Temperaturschwankungen, Schnee, Frost und Eis können dem dicht gebrannten Klinker wenig anhaben. Aufgrund der hochfesten keramischen Bindung sind Pflasterklinker zudem unempfindlich gegenüber Verschmutzung, Abrieb, Kratzer, Salz- oder Säureeinwirkung. Natürlich lassen sich auch bei Pflasterklinkern Gebrauchsspuren nicht ganz vermeiden, die für Keramik typische Patinabildung ist zum Teil sogar erwünscht.


Keramisches Klinkerpflaster ist wartungsarm, pflegeleicht und hat eine überdurchschnittlich lange Lebensdauer von bis zu mehr als 100 Jahren. Der Ton für die Pflasterklinkerproduktion stammt aus heimischen Tongruben, sodass lange Transportwege entfallen. Tongruben werden rekultiviert, bieten Tieren und Pflanzen neuen Lebensraum und tragen zur Biodiversität bei. Gebrauchte Pflasterklinker sind wegen ihrer individuellen Optik ein gefragter Baustoff. Für Bauvorhaben im historischen Umfeld und im Denkmalschutz sind alte Pflasterklinker begehrt. Ist keine Wiederverwendung mehr möglich, sind die sortenrein rückbaubaren Ziegel ein gesuchter Wertstoff für technische Gesteinskörnungen im Straßen-, Wege- und Sportplatzbau oder für Vegetationssubstrat. Bei der Ziegelproduktion entstehender Brennbruch ist kein Abfall, sondern wird ebenfalls recycelt. Ziegelbruch oder Baustellenaushub können außerdem je nach Art des Tonvorkommens und der Produktion einen Teil der Rohstoffe für neue Ziegel substituieren. Weiteres Potenzial steckt in der Verwendung rezyklierter Gesteinskörnung für ressourcenschonenden Beton, sogenanntem R-Beton.   J

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