Flächenkühlungen sind energieeffizient, leise und zugfrei – sie gelten als eine der besten Möglichkeiten zur Kühlung von Gebäuden. In der Praxis gibt es allerdings ein Problem: An schwülwarmen Sommertagen droht Kondensat. Deshalb dürfen die Systeme, falls keine Lüftungsanlage mit Entfeuchtung bereitsteht, oft nur gedrosselt betrieben werden – oder gar nicht. Genau hier setzt Abaton an.
Das Wiener Unternehmen hat ein System entwickelt, das einen alternativen Umgang mit Feuchte ermöglicht: »Abaton paneel« kann anfallendes Kondenswasser aufnehmen und zeitversetzt wieder an die Raumluft abgeben. Die Flächenkühlung bleibt so auch bei hoher Luftfeuchte uneingeschränkt nutzbar – ohne Taupunktabschaltung, ohne dass es schwül wird und ohne eine mechanische Lüftung mit Luftentfeuchtung.
Zwei typische Einsatzszenarien
Erstes Szenario: Die ausfallfreie Flächenkühlung mit nur natürlicher Fensterlüftung – das ist spannend für minimal invasive Bestandsnachrüstungen. »Abaton paneel« kühlt auch ohne Lüftungsanlage ausfallfrei. Zusätzlich wird die Raumluftfeuchte reguliert. Untertags wird die Flächenkühlung unter dem Taupunkt betrieben, etwa mit 14°C. Dadurch kann sie Kühllasten abdecken und Feuchtigkeit aufnehmen. Nachts werden die Paneele abgeschaltet oder mit Vorlauftemperaturen über dem Taupunkt betrieben. In diesem Zyklus geben die Paneele die Feuchtigkeit wieder an die Raumluft ab. Mithilfe von Fensterlaibungslüftern kann die gepufferte Feuchte in die Senke der Nachtluft entweichen. Erprobt wurde dies sowohl in Bürogebäuden als auch in Wohngebäuden.
Zweites Szenario: Gibt es eine Lüftungsanlage, wird diese im Schnitt 30 Prozent effizienter betrieben. Da ein Teil der Entfeuchtung der Außenluft von Abaton übernommen wird, muss die Zuluft weniger stark entfeuchtet werden. Die Lüftung muss nur mehr den hygienischen Luftwechsel bereitstellen. In Kombination mit Fensterbedarfslüftung oder einer Verdrängungslüftung können sogar Luftmengen reduziert werden – völlig konform mit der ASR.
Das System kommt bereits in unterschiedlichsten Projekten zum Einsatz – von neuen Holz-Hybrid-Gebäuden über Dachgeschossausbauten bis hin zu Sanierungen. Meist in Bürogebäuden, aber auch im Wohnbereich.
Bewährt hat es sich unter anderem im Europäischen Patentamt Wien, dem Landesmuseum Braunschweig, dem Pratermuseum in Wien und diversen weiteren Bürohäusern, Dachgeschossen sowie Einfamilienhäusern und auch Villen.
Auch Heizen und Akustik abgedeckt
Neben Kühlen und Feuchteregulierung kann »Abaton paneel« natürlich auch zum Heizen verwendet werden. Außerdem hat das System schallabsorbierende Eigenschaften. So wurde Abaton beispielsweise im Europäischen Patentamt Wien als Akustik-Klimasegel verbaut, wo diese die Akustik zusammen mit einem Teppichboden voll abdecken.
Eine weitere Neuerung ist die Möglichkeit, die Paneele seitlich auf Platteneben zu verrohren. So können die Paneele laut Abaton bei Bedarf direkt auf die Decke und ohne Unterkonstruktion verschraubt werden. Das ermöglicht einen minimalen Aufbau mit nur 3 cm Höhenverlust. Im Falle einer Stahlbetondecke sogar mit dem weiteren Vorteil einer nachträglichen Betonkernaktivierung »light«.
Gewachsen aus zwei etablierten Ingenieurbüros, versteht sich Abaton als Engineering-Partner. Abaton begleitet die Projekte dabei vom Entwurf des Energiekonzeptes über die Detailplanung bis hin zur Fertigstellung. Dafür wurde ein Simulationstool entwickelt, mit welchem die Projekte auf Basis der regionalen Klimadaten zielgerichtet ausgelegt werden können. Auch können mithilfe des Simulationstools Optimierungen in der Haustechnik und Einsparpotenziale im Energieverbrauch aufgezeigt
werden.