Das 1951 noch unter dem Firmennamen Runte & Co gegründete Unternehmen hatte sich anfangs auf die Herstellung von Estrich und Estrichzusatzmitteln konzentriert. Aber schon 1954 wurde der Name Silikal beim Marken- und Patentamt angemeldet und die Produktpalette um Methylmethacrylate (MMA) erweitert. MMA ist ein schnell härtendes Reaktionsharz und bildet bis heute die Basis für die Produktpalette von Sililkal – diese reicht von Bodenbeschichtungen über Mörtelsysteme und Abdichtungen bis hin zu Straßenmarkierungsprodukten.
Wobei die Bodenbeschichtungen das größte Geschäftsfeld des Unternehmens sind. Das hängt in erster Linie mit den besonderen Eigenschaften des Reaktionsharzes MMA zusammen: Es erfüllt hohe hygienische Anforderungen, was es vor allem im Lebensmittelsektor und anderen sensiblen Industrie- und Gewerbebereichen zum Bodenmaterial der Wahl macht. MMA-Bodenbeschichtungen können fugenlos verlegt werden. Es gibt keine Aussandungen und Löcher, die das Eindringen von Nässe und Schmutz ermöglichen. Außerdem lassen sich Übergänge zur Wand in Schräg- oder Hohlkehlen ausführen.
Widerstandsfähig und schnell installiert
Doch die hygienischen Aspekte sind nicht der einzige Vorteil: Silikal-Böden sind zudem sehr widerstandsfähig. Deswegen können diese Böden auch in Parkhäusern oder Flughäfen eingesetzt werden. Auch gegen viele Chemikalien, Säuren, Laugen und Öle zeigt sich der Kunstharz-Boden resistent.
Die beiden Geschäftsführer Henning Simon (links) und Hubert Weimann vor dem Silikal-Stammsitz in Mainhausen.
Da Silikal vor allem im gewerblichen Bereich tätig ist, spielt auch die Schnelligkeit eine wichtige Rolle. Die Verlegung der MMA-Bodenbeschichtung stört den Produktionsablauf in der Regel nur minimal. Da bereits eine Stunde nach der Verlegung der Boden von Silikal wieder voll belastbar ist. Und: Der Boden lässt sich auch bei sehr tiefen Temperaturen von bis zu -25 °C verlegen. Je nach Einsatzort kann Silikal die Böden individuell mit verschiedenen Rutschhemmstufen versehen und auch optisch sind dank Farbchips, Colorquarzen und Pigmenten viele Gestaltungsvarianten umsetzbar.
Auch auf dem Dach stark
Was für den Boden gut ist, gilt auch auf dem Dach. Hier hat sich Silikal ebenfalls als hochwertiger Abdichtungsspezialist etabliert. Erst kürzlich stellte das Unternehmen auf der Fachmesse Dach + Holz in Stuttgart sein neues Abdichtungsharz »Silikal RU 325 Pigmented« vor. Mit der Prüfung nach EAD und der Europäisch Technischen Zulassung ETA ist das Harz »Silikal RU 325 Pigmented« insbesondere für Dächer auf öffentlichen Gebäuden, Industrieanlagen und Hallen geeignet, deren Bauherren und Nutzer mit dieser Zertifizierung die Einhaltung des aktuellen Stands der Technik nachweisen können. Ein wichtiges Kriterium der EAD-Prüfung ist laut Silikal die Nutzungsdauer, die bei »Silikal RU 325 Pigmented« mit dem höchsten Wert, nämlich W3, zertifiziert wurde, für eine Nutzung von mindestens 25 Jahren. Auch entscheidend für Dächer: die Prüfung der Qualität bei schwankenden Oberflächentemperaturen. Dort hat das neue Abdichtungssystem eine Spanne von -30 °C bis + 90 °C erreicht.
So wie alle MMA-Abdichtungsharze von Silikal bietet auch dieses MMA-Produkt viele Vorteile. Es wird vollflächig und fugenlos installiert. Die Verarbeitung ist damit praktisch und unkompliziert: Auf die Grundierung wird die erste Schicht, anwendungsfertig vorgefülltes »Silikal RU 325 Pigmented«, aufgebracht. In diese Schicht wird »Silikal TEX-Vlies« eingebettet und mit einer weiteren Schicht »Silikal RU 325 Pigmented« überdeckt. Das Abdichtungsharz »RU 325 Pigmented« härtet innerhalb einer Stunde aus, selbst bei niedrigen Temperaturen.
Silikal fertigt seine Produkte – hier im Bild der 2-K-Mörtel »Silikal R 17« – ausschließlich in Mainhausen.
Es ist im Standard-Farbton (ca. RAL-7032) vorpigmentiert erhältlich.
Neben den Dachabdichtungen bietet Silikal auch Mörtelsysteme an, die insbesondere bei Betonsanierungen zum Einsatz kommen. Auch hier spielt der Grundstoff MMA eine entscheidende Rolle. Es ist laut Silikal wenig bekannt, dass Beton auch mit Mörteln saniert werden kann, deren mineralische Zuschlagstoffe nicht durch Zement, sondern durch Kunstharze gebunden werden. Wahrscheinlich traut man Kunstharzen nicht die Eigenschaften von Beton zu, insbesondere was die Druckfestigkeit betrifft. Das Gegenteil ist aber richtig, denn kunstharzgebundene Mörtel weisen zum Teil wesentlich höhere Festigkeiten auf als der Beton selbst und übertreffen auch viele andere Leistungsmerkmale und -eigenschaften von Beton. Selbstverständlich ist der Preis nicht vergleichbar, so dass Reaktionsharzmörtel hauptsächlich für Sanierungszwecke eingesetzt werden. Berücksichtigt man jedoch die Schnelligkeit der Arbeiten selbst und die sofortige Nutzung, so sind die Gesamtkosten der Sanierung in solchen Fällen laut Silikal in der Regel niedriger.
Besonders erwähnenswert ist das Mörtelsystem »Silikal R 17«. Es handelt sich dabei um einen Zweikomponenten-Mörtel auf Basis von Methylmethacrylat (MMA). Er lässt sich überall da einsetzen, wo es um hochfeste Sanierungen von Betonflächen geht und wo es gleichzeitig schnell gehen muss. Auch dort, wo Bahngleise und Laufschienen unterfüttert und Brückenlager vergossen werden sollen, erzielt man mit »Silikal R 17« ein schnelles und sicheres Ergebnis. In der Praxis wird vor der Verlegung der Untergrund vorbereitet und eine Grundierung verlegt, zum Beispiel mit »Silikal R 51«. Diese härtet genauso schnell wie »Silikal R 17« aus, so dass ohne großen Zeitverzug anschließend der angemischte Reaktionsharzmörtel eingebaut werden kann. Standardmäßig haben sie eine gießfähige Konsistenz. Bereits nach einer Stunde ist der aufgebrachte Mörtel komplett ausgehärtet und voll belastbar.
Alles »Made in Mainhausen«
Nach wie vor fertigt Silikal sein komplettes Sortiment am Standort in Mainhausen bei Frankfurt. Das von den beiden Geschäftsführern Hubert Weimann und Henning Simon geleitete Unternehmen arbeitet auf modernen, computergesteuerten Anlagen und setzt dabei auf einen kundenorientierten Batch- und Chargenbetrieb der Produkte. Silikal investiert ständig in seinen Standort in Mainhausen. Aktuell laufen Erweiterungsbauarbeiten, zuletzt wurde das Labor deutlich vergrößert. Speziell dem eigenen Labor und der Forschungs- und Entwicklungsabteilung verdankt das Unternehmen seine hohe Innovationsfähigkeit. Diese wird weltweit geschätzt – ist das Unternehmen doch inzwischen in über 60 Ländern vertreten. Wichtige Kundengruppen für Silikal sind der Handel, das Handwerk und der öffentliche Bereich. In Deutschland arbeitet Silikal mit einem eigenen Vertriebsteam, im Ausland ist das Unternehmen entweder mit eigenen Auslandsbüros und Vertretungen präsent oder kooperiert mit Ingenieuren, Planern und Architekten. Da das Unternehmen sehr international ausgerichtet ist und primär im gewerblichen Bereich tätig ist, tangiert es die aktuelle Wohnungsbaukrise auf dem deutschen Markt nur sehr bedingt.