Saint-Gobain: Moderne Trockenbaulösungen auf der Zugspitze

Um die Bergstation der 2 962 m hohen Zugspitze für eine modernisierte Seilbahn und die erwarteten Besucherströme fit zu machen, waren umfassende Umbau- und Erweiterungsarbeiten nötig.

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Für den robusten Innenausbau wurden leistungsfähige Trockenbaulösungen von Rigips eingesetzt, die den hohen Anforderungen auf dieser außergewöhnlichen Baustelle gerecht wurden.

Was unter dem Gipfelkreuz der Zugspitze in den vergangenen Monaten und Jahren baulich realisiert wurde, ist wahrlich eine ingenieurtechnische Meisterleistung (der baustoffPARTNER hat berichtet: Ausgabe 10/2018, S. 44 bis 46). Neue Stahltragwerke wurden tief in den Fels getrieben, das bestehende Gipfelgebäude umfassend erweitert, zusätzliche Aufenthalts- und Sanitär­räume für die Besucher geschaffen. Das alles in schwindelnden Höhen.

»Unsere Mitarbeiter haben schon ein, zwei Wochen benötigt, um mit der dünnen Luft hier oben zurechtzukommen. Bei anstrengenden Tätigkeiten mussten sie am Anfang hin und wieder kurz pausieren, um wieder zu Atem zu kommen«, berichtet Sergey Gartman, Oberbauleiter der mit dem Innenausbau der Bergstation beauftragten Akustik-, Stuck- und Trockenbau Sommer GmbH.

Neues Ausbausystem für Feuchträume

Sämtliche Sanitär- und WC-Räume wurden mit der neuen Rigips »Glasroc X« ausgebaut, einer vliesarmierten Gipsplatte, die laut Hersteller über eine hohe Feuchtigkeits- und Schimmelresistenz verfügt. Die Vliesarmierung besteht aus einem UV-lichtbeständigen Glasvlies, das eine geringe Wasseraufnahme gewährleistet. »Trotz Vliesarmierung lässt sich die ›Glasroc X‹ sehr exakt zuschneiden und leicht verarbeiten. Die Platten können einfach mit einem Cuttermesser eingeritzt und dann sauber an der Schnittstelle gebrochen werden. Eine Nachbearbeitung der Kanten ist nicht notwendig«, erklärt Gartman.


Die Wände der Sanitärräume bestehen aus einer Unterkonstruktion aus »Rigi­Profil MultiTec CW 75«-Profilen und einer 60 mm starken Mineralwolledämmung. Die Beplankung mit der 12,5 mm starken Platte erfolgte zweilagig. Für maximale Sicherheit sorgten dabei die zum System gehörenden Komponenten wie die korrosionsgeschützten »Rigips Gold«Schnellbauschrauben und der hydrophobierte Fugenspachtel »Vario H«. Sämtliche Oberflächen wurden anschließend in mehreren Arbeitsgängen auf Q 3 gebracht.

Schutz vor Feuchte und »Remplern«

Mechanische Nehmerqualitäten unter Extrembedingungen waren in den neuen Ankunftsbereichen der großen Seilbahnkabinen gefragt. »Diese Flächen liegen in einem trockenen Frostbereich, das heißt, sie befinden sich zwar im Gebäudeinneren, aber sobald sich die automatischen Türen der Station und der Kabinen öffnen, strömt eisige Luft ins Innere. Gleichzeitig muss natürlich damit gerechnet werden, dass die Besucher noch Schneereste an ihren Schuhen haben und sich so Feuchtigkeit auf dem Boden sammelt«, so Gartman. Eine Situation, auf die das Ausbauteam mit einer besonderen Konstruktion reagierte.

Die Basis für die Wandkonstruktionen bilden »F 30«-Sandwichpaneele. Vor die Paneele wurden dann bis zu 4 m hohe Vorsatzschalen gesetzt und verankert. Beplankt wurden diese mit der massiven Trockenbauplatte »Rigips Habito imprägniert«. Die Vorteile liegen für Sergey Gartman auf der Hand: »Die imprägnierten Platten bieten einen entsprechenden Feuchteschutz. Zusätzlich erhielten die Wände im Sockelbereich eine Abdichtung, um das Eindringen von auf dem Boden stehenden Schmelz­wasser zu verhindern. Wichtig war auch das Thema Anprallschutz: Wenn in Hochzeiten pro Stunde an die 500 Besucher in diesen Bereichen ankommen, bleiben unsanfte Berührungen der Wände mit Schneestiefeln, Rucksäcken oder Wanderstöcken nicht aus. ›Rigips Habito‹ besitzt eine Druckfestigkeit von rund 15 N/mm2 und ist robust gegen mechanische Beanspruchungen, garantiert also auch in diesen strapazierten Wandbereichen dauerhaft unbeschädigte Flächen.«

Stabilität und Leichtigkeit an Wänden und Decken

In den hinteren Bereichen, wo sich die Besucherströme etwas besser verteilen, wird die »Habito«-Platte laut Gartman von ­»Rigips Die Harte« abgelöst. »Die zu erwartenden Beanspruchungen in diesen Räumen sind nicht ganz so extrem, so dass hier eine reguläre Hartgipsplatte Schutz bietet«, ergänzt er.

Die an Wand und Decke eingesetzten Trockenbausysteme bringen laut Hersteller nur wenig Gewicht mit sich und sind damit in der Statik der neuen Bergstation quasi vernachlässigbar.     J

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