Overtec fokussiert sich auf moderne und raumsparende Sichtbrüstungen aus Holzzementplatten. Diese geben dem Bauwerk seine ästhetische Dimension. Schließlich achten Bauherren auf eine möglichst attraktive Gebäudehülle. Trotzdem soll sie wartungsarm sein, denn die Instandhaltungs- und Wartungskosten müssen immer im Blick bleiben. »Keinesfalls darf der monolithische Neubau schon nach kurzer Zeit von Algen, Pilzen und anderen Ausblühungen verschandelt werden«, weiß Fassadenexperte Sebastian Hilscher, Geschäftsführer von Overtec. Bei den Overtec-Attiken und -Brüstungen haben die grauen oder grünen Schleier an der Fassade keine Chance. Denn Overtec hat eine maximale Feuchtigkeitsaufnahme von nur 16 Prozent und spielt damit in derselben Liga wie die wesentlich teureren und unflexibleren Handform- und Formbackziegel. »Und das, obwohl unsere Attiken und Balkonbrüstungen zu über 60 Prozent aus dem natürlichen und regenerativen Rohstoff Holz bestehen.«
Schmutz- und algenabweisend
Mikroorganismen wie Algen und Pilze entstehen auf Fassaden, wenn diese dauerhaft feucht bleiben. Schuld sind wasserabweisende Oberflächen am Gebäude, die Tauwasser nicht aufnehmen können, weshalb dieses lange als kleine Tropfen auf der Fassade haftet. Die lang anhaltende Feuchtigkeit bietet ideale Wachstumsbedingungen für Mikroorganismen, die wiederum für das mäßig attraktive Grau-Grün an der Fassade sorgen. Eine professionelle Reinigung, beispielsweise mit Hochdruckreinigern oder Chemikalien, schafft kurzfristig Abhilfe, verursacht aber nicht zu vernachlässigende Kosten. »Dann doch lieber gleich richtig machen«, sagt Hilscher und verweist auf die schmutz- und algenabweisenden Eigenschaften seiner Overtec-Platten.
Aber Attraktivität und möglichst niedrige Instandhaltungskosten sind nicht die einzigen Faktoren, weshalb sich Overtec bei Bauherren und Investoren einer immer größeren Popularität erfreut. Denn wenn es um eine nachhaltige und effiziente Flächennutzung geht, zählt jeder Zentimeter. Genau hier setzt Overtec mit seinem Konzept der schlanken, einschaligen und wartungsarmen Holzzementplatte an. Mit lediglich 30 bis 40 mm Dicke ermöglicht Overtec eine beachtliche Erweiterung der nutzbaren Fläche des Gebäudes. Und zwar um satte
35 Prozent. »Unser Ziel bei der Entwicklung von Overtec war es, für jede denkbare Bausituation eine ebenso stabile wie platzsparende Lösung zu entwickeln«, sagt Geschäftsführer Hilscher. »Ein System, das nicht nur Architekten, sondern auch Projektentwickler und Bauträger überzeugt. Denn es maximiert Nutzfläche und damit den wirtschaftlichen Wert der Immobilie, während die Betriebskosten möglichst gering bleiben.«
Geringer Zementanteil
Hilscher ergänzt: »Es gibt in unserer Branche einen klaren Trend zur Nachhaltigkeit. Das wurde auch höchste Zeit.« Dieser Herausforderung begegnet Overtec mit einem ausgeklügelten Materialmix aus Zement und Holzfasern. Der Zementanteil liegt bei unter 25 Prozent. Das ist verglichen mit herkömmlichen Betonlösungen ein Schritt in die richtige Richtung. »Wir sparen 63 Prozent CO2-Emissionen gegenüber klassischen Bauweisen ein. Bei gleicher Materialbelastbarkeit und Lebensdauer. Bei intelligenter Nutzung der Produkte, wenn diese beispielsweise schon in der Planung berücksichtigt werden, können durch die massiven Gewichtseinsparungen auch andere Bauteile schwächer dimensioniert werden. Weniger Material gleich weniger CO2. Somit hilft Overtec, auch bei anderen Bauteilen CO2 einzusparen. Und den Transport zur Einsatzstelle haben wir an dieser Stelle noch gar nicht berücksichtigt. Beispielsweise benötigt man für 300 Laufmeter Attika bei Overtec eine Lkw-Ladung. Für Porenbetonsteine bräuchte man zwei Lkw. Mit Overtec haben wir das Transportvolumen also halbiert.« Durch die schmutzabweisenden Eigenschaften von Overtec werden entweder die energieaufwendige mechanische Reinigung der Fassade oder der Einsatz von Chemikalien eingespart. »Das wirkt sich ebenso auf die ökologische Bilanz des Neubaus aus. Unsere Environmental Product Declarations (EPD) bestätigten das. Und so können Planer schon im Vorfeld den CO2-Fußabdruck ihrer neuen Immobilie berechnen«, so Hilscher.
Montage ohne Fachpersonal
Dass die Bauwirtschaft unter massivem Fachkräftemangel leidet, ist kein Geheimnis und betrifft längst nicht mehr nur einzelne Gewerke. Overtec reagiert darauf mit einem Montagekonzept, das viele Arbeitsschritte von der Baustelle in die Produktionshalle verlagert. »Die Idee war, komplexe Prozesse aus dem fehleranfälligen Baustellenalltag herauszunehmen«, erklärt Hilscher. »In unserer Fertigungshalle sind wir schneller, präziser und vor allem unabhängig vom Wetter. Rund 60 bis 70 Prozent der sonst typischen Baustellenarbeiten erledigen wir schon in unserer Fertigung.«
Der Clou: »Auf der Baustelle selbst braucht es weder Schalungen noch Eisenbieger, stattdessen reichen Akkuschrauber und Gummihammer«, sagt Hilscher. »Die Installation ist Plug-and-Play.« Die Montageanleitung kommt ohne Sprache und Übersetzungen aus, sondern setzt auf leicht verständliche Piktogramme und kurze 60-Sekunden-Videos auf Youtube. »Unsere Platten lassen sich im Ikea-Stil aufbauen«, sagt Hilscher augenzwinkernd.