Holzverbundwerkstoffe setzten sich durch
Zu Beginn der Planungsphase wünschten sich Architekturbüro und Auftraggeber die Verwendung von Holz auf und an den Balkonen – sowohl als Bodenbelag als auch beim Sicht- und Sonnenschutz. Letztlich überzeugten die materialtypischen Eigenschaften des Holzverbundwerkstoffs. »Die Erfahrung hat gezeigt, dass Holz in witterungsexponierten Bereichen wie der Fassade in puncto Langlebigkeit und Instandhaltung deutlich schlechter abschneidet als der Holzverbundwerkstoff«, so Baumann. Zum anderen kam bei den Dielen der Aspekt der Benutzersicherheit zum Tragen, denn im Gegensatz zum Holz splittert der moderne Werkstoff nicht: Eine Verletzungsgefahr der Bewohner durch Splitter ist hier nicht zu befürchten.
»Die Starke« für Sonnen- und Sichtschutzharfen
Für die Sonnen- und Sichtschutz-Elemente lieferte Naturinform insgesamt 8700 laufende Meter seines Sonderprofils »Die Starke« in der Farbe »Eichenbraun«: auf Kundenwunsch vierseitig glatt, ohne Prägung und ohne Bürstung. Für die Balkone im ersten und zweiten Obergeschoss wurden 215 Sichtharfen in den Maßen 1,25 x 2,70 m gefertigt, für das Erdgeschoss 80 Stück a 1,25 x 3,20 m. »Die Starke« mit ihrer natürlichen Holzmaserung und ihrer Materialstärke von 38 mm ist vielseitig einsetzbar. Die Oberfläche ist leicht gebürstet oder feinst geriffelt und wirkt damit natürlich und hochwertig.
Zunächst wurden vorgefertigte Rahmen aus Flachstahl auf die Baustelle geliefert, in diese verschraubte die Zimmerei Wagner aus Prien das Profil in den Abmessungen 38 x 100 mm. Die so vorkonfektionierten Sonnenschutzelemente wurden dann an der Stahlkonstruktion der Fassade montiert. »Die Produktion der Sichtschutzharfen stellte für uns eine Premiere dar«, erinnert sich Martin Wagner. Er kannte den Holzverbundwerkstoff bis dato vor allem auf Balkon- und Terrassenböden.
Die Farbe der Lamellen wurde vom Architekturbüro empfohlen, vom Hersteller bemustert und schließlich vom Bauherrn freigegeben. »Die Verarbeitung des Materials gestaltete sich aufgrund der hohen Rohdichte ein wenig anspruchsvoller als mit Holz«, resümiert Martin Wagner. Daher sei das Verschrauben etwas schwieriger gewesen. Doch mit den vom Hersteller empfohlenen Schrauben sei die Verarbeitung recht flott von der Hand gegangen.
Massivdiele »Die Kompakte« auf den Balkonen
Auf insgesamt 1 070 m2 wurde auf den Balkonen der Dielenbelag »Die Kompakte« verlegt. Die Balkone lagern auf einer Stahl-Unterkonstruktion, auf die im ersten Schritt eine 40-mm starke Dreischichtplatte aus massivem Fichtenholz aufgebracht wurde. Den weiteren Schichtaufbau bilden ein Schutzvlies, eine Abdichtung und als Schutzschicht der Abdichtung eine Gummigranulatplatte. »Ursprünglich waren Stellfüße vorgesehen, aber die Aufbauhöhe erwies sich als zu gering. Daher mussten wir umplanen«, erinnert sich Martin Wagner. Gemeinsam mit dem Naturinform-Techniker einigte man sich vor Ort auf Kunststoff-Unterleger für den Höhenausgleich. Danach verlegte das Wagner-Team die vom Hersteller gelieferten Alu-Profile und befestigte darauf die Massivdielen mit Clips.
Wartungsfrei, witterungsbeständig und sicher
Die Aspekte Wartungsfreiheit, Witterungsbeständigkeit und Sicherheit bzw. Rutschsicherheit stehen bei den Anforderungen ganz oben. Mit der »Kompakten« wählte man in Unterhaching einen Dielenbelag aus, der auch in feuchtem und nassem Zustand eine sichere Bodenhaftung verspricht. Als Oberfläche stehen eine fein geriffelte Seite oder Blockstreifen zur Auswahl, beide sind für mehr Grip und Rutschfestigkeit gebürstet. Ein weiteres Plus: Im Gegensatz zu Holz splittern Beläge aus Holzverbundwerkstoff nicht. Mit ihrer Länge von maximal bis zu 13 m, einer Stärke von 21 mm und durch ihre beidseitig verwendbare Oberfläche ist »Die Kompakte« vielseitig einsetzbar. Sie ist in verschiedenen Längen erhältlich.