Für die Stadt Brackenheim bedeutete die Neubebauung eine Aufwertung der Brachfläche und gleichzeitig einen maßgeblichen Schritt hin zu qualitativ hochwertigem, zukunftsfähigem Wohnraum, der nun auf Generationen den Brackenheimer Bürgern ein modernes Quartier zum Wohlfühlen bietet.
Der Standort für das neue Quartier ist auch deshalb ideal, weil er bereits über eine vollständige städtische lnfrastruktur verfügt: »Die fußläufige Nähe zu Lebensmittelläden und weiteren Einkaufsmöglichkeiten macht das Wohnen auf dem Veile-Gelände attraktiv, und die in Brackenheim und Dürrenzimmern gelegenen Schulen sind gut zu erreichen«, erklärt Bauleiterin Beate Piehler. Ob Tagesausflug in die Natur, Arztbesuch, Wocheneinkauf oder Bummeln in der lnnen-
stadt – alles, was man für das tägliche Leben braucht, liegt quasi vor der Haustüre. Eine Bushaltestelle verbindet das Quartier mit der Region. Besonders für die Senioren ist das ein großer Pluspunkt. Aber auch viele junge Leute und Familien wollen heutzutage zugunsten des Klimaschutzes auf unnötige Autofahrten verzichten. Attraktiv ist auch die unmittelbare Nähe zur Natur, so ist man etwa vom Stadtrand gleich in den Weinbergen. Gerade diese Naturnähe ist für eine Wohnung im stadtnahen Bereich ein entscheidendes Kriterium.
Das Konzept genießt sehr hohe Akzeptanz. Das bestätigt auch Elke Rügner von der p.b.s. Hausverwaltung: »Ganz viele Jüngere ab 60 Jahren können sich hier ihr Leben im Alter vorstellen.« So ist Wohnen im Veile Areal auch für Auswärtige interessant. »Die Leute ziehen zu ihren Kindern«, sagt Rügner. »Wichtig ist ihnen der Kontakt zu Gleichaltrigen. Sie müssen ja nur rausgehen und schon ist jemand da.« Wer mehr Unterstützung benötigt, kann sich beraten lassen und zusätzliche hauswirtschaftliche oder pflegerische Dienstleistungen erhalten.
Mitten im Leben statt am Rand der Gesellschaft
lnsgesamt entstanden auf dem Areal acht Gebäude mit 96 Wohnungen. Davon wurden 66 großzügige und seniorenfreundliche Wohnungen mit unterschiedlichen Raumzuschnitten in fünf barrierefreien und behindertengerechten Gebäudekomplexen realisiert. Im betreuten Bereich biIden zudem ein rund 100 m² großer Aufenthaltssaal, eine Küche sowie eine Ruhezone einen zentralen Bezugsort, an dem die Bewohner Ansprache finden, sich austauschen und gemeinsam Zeit verbringen können. Ein geräumiger lnnenhof bietet zusätzlich Platz für Veranstaltungen und Treffen im Freien.
In der Hausnummer 6/1 bezog die Diakonie-/Sozialstation Brackenheim-Guglingen ein eigenes Büro im Erdgeschoss, in dem die Hausleitung zur Betreuung der Bewohner untergebracht ist.
Zukunft bauen mit Ziegel
Neben der durchdachten Wohnraumplanung und der gelungenen Integration verschiedener Lebensabschnitte und ihrer Bedürfnisse, standen bei der Planung des Quartiers vor allem eine nachhaltige Bauweise in EnEV-Standard, ein durchdachtes Energiekonzept sowie eine vielseitige Mobilitätsplanung im Fokus. Das Herzstück der hochwertigen Bausubstanz bildet der Traditionsbaustoff Ziegel. Zum Einsatz kam der »Thermoplan MZ90-G« des in Donauwörth ansässigen Ziegelwerks Stengel. Der »MZ90-G« ist ein speziell für den Geschosswohnungsbau entwickelter Ziegel, der aufgrund seiner kräftigen Stegstruktur laut Hersteller nicht nur besonders stabil, sondern auch außergewöhnlich bearbeitbar ist. Die Verbindung zweier mineralischer Baustoffe – Ziegel und Mineralwolle – sorge zudem für herausragende Dämmwerte. In Summe betrachtet, optimiert die massive monolithische Ziegelbauweise die Wirtschaftlichkeit in allen relevanten Phasen von der Erstellung über den Betrieb bis zur lnstandhaltung.
Nachhaltigkeit und Regionalität
Aus regionaler Produktion bezogen, ist der Ziegel nicht nur ein nachhaltiger Baustoff. Er ist nach Angaben des Herstellers auch unübertroffen, was Wohngesundheit und Wohnkomfort angeht. Sowohl hinsichtlich eines Wohlfühlklimas in den Wohnräumen, als auch im Hinblick auf Lärm, was im Geschosswohnungsbau eine wichtige Eigenschaft darstellt.
Die architektonische Ausarbeitung wurde von den ABM Becker und Cetin GbR Architekten vorgenommen. Ausführendes Bauunternehmen war Schmidt Bauunternehmung aus Freiberg am Neckar. Modern interpretierte Bauhaus-Architektur mit schlichter Ästhetik und ansprechenden Akzenten, Penthouse-Wohnungen im obersten Geschoss und Flachdächern ergeben ein stimmiges Gesamtbild. Dank großflächiger Fensterelemente und ausladender Balkone entstanden lichtdurchflutete Wohnungen.
Geschickt wurden die Baukörper so im Areal platziert, dass sich eine hohe Flächenausnutzung ergibt und gleichzeitig eine lockere Bebauung suggeriert wird. Die harmonische Gestaltung der Außen- und Grünflächen fungiert als verbindendes Element und lädt zum Verweilen im Freien ein. Sitzgruppen dienen als Treffpunkte für die Hausgemeinschaft, mit Kletterpflanzen bewachsene Pergolen bieten im Sommer einen natürlichen, luftigen Sonnenschutz. Die versetzte Anordnung der Wohnabschnitte bzw. Hausaufgänge erzeugt ein Gefühl von Privatsphäre und lockert gleichzeitig die Gebäudefronten auf.
Für effiziente Energie im Quartier sorgen ein Blockheizkraftwerk sowie eine Photovoltaikanlage. Hinter dem Quartierkraftwerk steht ein modernes Blockheizkraftwerk, das Strom erzeugt und im Nebeneffekt Wärme produziert. Damit versorgt es ein gesamtes Wohngebiet mit Strom und Wärme – und das nahezu unabhängig vom öffentlichen Stromnetz. Durch den direkten Bezug kann die Energie zu günstigen Preisen an die Bewohner abgegeben werden. Ein smartes E-Mobility-Konzept mit Lade-Stellplätzen für Elektrofahrzeuge ermöglicht nachhaltige Mobilität.