Kömmerling Chemische Fabrik GmbH Gasdichte Warme Kante: Energieeffizienz, die bleibt!

Zu einer energetischen Sanierung gehören Verglasungen mit Top-Performance in punkto Wärmeschutz. Das ist ohne Weiteres möglich – aber diese energetischen Eigenschaften sollten auch top bleiben, und zwar über die gesamte Lebensdauer der Bauelemente. Dass das nicht selbstverständlich ist und wie es funktionieren kann, hat der Kleb- und Dichtstoffhersteller H.B. Fuller | Kömmerling untersucht.

Pressemitteilung | Lesedauer: min | Bildquelle: Kömmerling

Der Green Deal der Europäischen Union gibt den Takt zum Klimaschutz vor: Im April 2024 wurde die überarbeitete Richtlinie zur Energieeffizienz von Gebäuden beschlossen. Ziel ist, den CO2-Ausstoß zu reduzieren, indem der Gesamtenergieverbrauch von Gebäuden verringert wird. Hier schlummert erhebliches Potenzial: Mehr als ein Drittel der energiebedingten Treibhausgasemissionen der EU entfallen auf private und öffentliche Bauten. Und fast drei Viertel des Gebäudebestands in der EU ist nach Angaben der Europäischen Kommission ineffizient. Dieser »Performance Gap« muss in den nächsten Jahren durch erhebliche Investitionen in energetische Sanierungen verringert werden.

Verbesserte Energieeffizienz

Der erste Ansatz, um die Vorgaben zu erfüllen, ist eine bessere Isolierung der Gebäudehülle. Eine Schwachstelle in jedem Gebäude sind Fenster und Türen. Zwischen Rahmen und Mauerwerk, am Rahmen selbst und zwischen Rahmen und Isolierglas können bei schlechter Verarbeitung oder minderwertigen Bauelementen Wärmebrücken entstehen. Ein erster Schritt zu einer besseren Energieeffizienz ist daher die Sanierung mit modernen Verglasungen.

Allerdings: Bauelemente altern, und das kann bei Isoliergläsern zu Undichtigkeiten und einem schleichenden Gasverlust führen. Der Gehalt an Gas im Scheibenzwischenraum ist aber direkt proportional zur energetischen Performance der Isolierglaseinheit. Das heißt, das Fenster verliert in so einem Fall nach und nach seine ursprüngliche Energieeffizienz, der Gesamtenergieverbrauch des Gebäudes steigt an. Untersuchungen haben gezeigt, dass der Wärmedurchgangskoeffizient eines Dreifach-Isolierglases, dessen Gas vollständig entwichen ist, von 0,8 auf 1,1 W/(m2K) ansteigt. Das ist eine Verschlechterung um fast 40 Prozent. Besonders gefährdet sind kommerzielle Gebäude mit ihren Structural-Glazing-Fassaden, weil hier zwingend Silikon als Sekundärdichtstoff eingesetzt werden muss, um die UV-Beständigkeit zu gewährleisten. Und gerade Silikone weisen eine hohe Gasdurchlässigkeit auf.


Verlässliche Langzeitmessungen

Es gibt die Möglichkeit, den Argongehalt von Isoliergläsern auch nach der Installation im Gebäude einfach zu kontrollieren. Die Messungen an diesen Isoliergläsern mit herkömmlichem Randverbund zeigen laut H.B. Fuller | Kömmerling ein durchwachsenes Bild: Selbst nach nur drei oder vier Jahren hat in manchen Gebäuden kein Isolierglas mehr einen Füllstand von 90 Prozent Argon oder besser. Bis zu drei Viertel der Gläser in einigen untersuchten Projekten liegen unter einem Gasfüllstand von 80 Prozent.

Verglichen hat H.B. Fuller | Kömmerling diese Messergebnisse über mehrere Jahre mit den silikonversiegelten Verglasungen im chinesischen Linyi Luozhuang Hospital in Linyi, Shandong. In diesem Krankenhaus sind Isoliergläser mit mit dem Warme-Kante System »Ködispace 4SG« von

H.B. Fuller | Kömmerling verbaut. Um eine vergleichbare Datengrundlage zu erhalten, wurden die Verglasungen des Linyi Luozhuang Krankenhauses in China über einen mehrjährigen Zeitraum hinweg in identischen Intervallen und an denselben Positionen überprüft. Dabei zeigte sich, dass sämtliche der im Jahre 2017 installierten Isoliergläser selbst bei der letzten Messung Ende 2024 keinerlei Verluste des Isoliergases aufwiesen – der Argonfüllgehalt aller Elemente lag durchgehend deutlich über 90 Prozent. Der Ug-Wert der Isolierverglasung blieb während des gesamten Betriebs konstant, sodass auch die thermische Performance des Fassadensystems auf höchstem Niveau erhalten bleibt. Die Fassade, ausgestattet mit der Warmen Kante von H.B. Fuller | Kömmerling,
weist demnach auch nach einer mehrjährigen Betriebsphase die ursprüngliche Energieeffizienz auf – eine nicht selbstverständliche Beständigkeit!

Unabhängige Tests

Getestet wurde auch von einem unabhängigen Testlabor, und zwar nach dem Langzeitprüfzyklus der DIN EN 1279. Das National Glass Quality Supervision and Inspection Center in Nanjing untersuchte die Warme Kante mit »Ködispace 4SG« und der Silikondichtung an derselben Isolierglaseinheit gleich fünfmal hintereinander nach dem vorgeschriebenen Prüfverfahren. Dazu gehört ein zwölfstündiger Zyklus bei 95 Prozent Luftfeuchtigkeit, in dem die Temperatur von -18°C auf +53°C hoch- und wieder heruntergefahren wird, und das über 28 Tage, also insgesamt 56-mal. Anschließend wird das Prüfelement für sieben Wochen bei 58°C und nahezu 100 Prozent Luftfeuchtigkeit gelagert. Das Ergebnis war eindeutig: Selbst nach dem fünften Prüfverfahren betrug der Gasgehalt der Isolierglaseinheit immer noch über 89 Prozent.

Intern hat H.B. Fuller | Kömmerling außerdem einen Langzeittest mit extremeren Temperaturen gefahren, in dem Isolierglaseinheiten mehr als 1 300 Zyklen durchlaufen mussten. Ein Zyklus dauerte acht Stunden. In dieser Zeit stieg die Temperatur von minus 20°C hoch auf plus 80°C und fiel wieder auf den Ausgangswert zurück. Selbst nach dieser Extrembelastung waren die Testeinheiten immer noch feuchtigkeits- und gasdicht.Es ist klar, dass die kleine Studie und die weiteren Untersuchungen keine fundierte wissenschaftliche Aussage zulassen, doch eine Tendenz ist erkennbar: Trotz der Sekundärversiegelung mit Silikon sind die Glaselemente mit der Warmen Kante aus dem Dichtstoff »Ködispace 4SG« selbst nach mehreren Jahren gasdicht. Hintergrund sind die konstruktiven Besonderheiten des Randverbunds von H.B. Fuller | Kömmerling. Der butylbasierte thermoplastische Abstandhalter ersetzt sowohl einen herkömmlichen Abstandhalter als auch Trockenmittel und Primärdichtstoff. Ein Schlüsselfaktor ist die geringe Zahl an Materialverbindungen bzw. funktionellen Komponenten im Randverbund. Per Roboter millimetergenau vollautomatisch appliziert, verbindet sich »Ködispace 4SG« chemisch mit dem angrenzenden Glas sowie dem Silikondichtstoff und verschmilzt zu einem in sich geschlossenen System. So entsteht ein rundum dichter, aber gleichzeitig elastischer und thermisch äußerst belastbarer Randverbund, der sich durch eine hohe Langlebigkeit auszeichnet. Isolierglaselemente mit »Ködispace 4SG« sind sogar mit dem Sekundärdichtstoff Silikon über Jahrzehnte gas- und feuchtedicht und optimal für Structural-Glazing-Anwendungen geeignet. Mit dieser Warmen Kante bleiben neben den Klimatisierungskosten auch die CO2-Emissionen im Gebäudebetrieb langfristig unten.

Nachhaltigkeit und Klimaschutz

Die Warme Kante mit »Ködispace 4SG« ist nicht die einzige Technologie, die H.B. Fuller | Kömmerling im Sinne der Nachhaltigkeit und des Klimaschutzes vorantreibt. Der Hersteller arbeitet eng mit Forschungszentren zusammen und schiebt neue Technologien an. Dazu gehören zum Beispiel in die Fassade integrierte Solarmodule bei BIPV-Projekten, Funktionsgläser, besonders dünne Isoliergläser oder das Thema Recycling im Glasbereich. Dr. Christian Scherer, Head of Business Development Glass, erklärt: »Wir entwickeln nicht nur neue Produkte, sondern investieren auch in unsere erprobten Kleb- und Dichtstoffe, um neue Anwendungen zu finden, die das nachhaltige Bauen und den Klimaschutz voranbringen.«

 

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