HeidelbergCement: Mit Handarbeit zur Quarterpipe – Skateanlage aus Spritzbeton

Skateboarding wird olympisch. Die einstige Trendsportart und Jugendkultur ist inzwischen in der Gesellschaft angekommen. Doch nicht nur das. Skateanlagen werden inzwischen aufwendig geplant und vor Ort mit Spritzbeton in Handarbeit modelliert – so auch bei der Skateanlage in Heidelberg-Wieblingen.

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Die Idee, eine Skateanlage nördlich des Sportzentrums West zu bauen, kam durch Kinder und Jugendlichen aus Wieblingen. Und so war es nur konsequent, dass die für Planung und Bau der neuen Skateanlage beauftragten Firmen aus Hannover, endboss GmbH und Yamato Living Ramps GmbH, die Jugendlichen im Rahmen eines Skatepark Design Workshops in die Entstehung involvierten.

Max Beckmann, einer der Gründer und Geschäftsführer von Yamato Living Ramps: »In die Planung versuchen wir immer die zukünftigen Nutzer der Anlage miteinzubinden, weil Skateboarding extrem divers ist. Jede Stadt und manchmal sogar jeder Stadtteil hat einen eigenen Stil und somit verschiedene Wünsche.«

Für bessere Fahreigenschaften

Ein Wunsch der Jugendlichen war es, den Skatepark in Ortbeton zu bauen, da diese Bauweise eine glattere Oberfläche, bessere Fahreigenschaften und eine individuelle Gestaltung der Anlage ermöglicht. Das heißt: keine Verwendung von Fertigbauteilen, sondern nur Beton aus dem Fahrmischer, der vor Ort verarbeitet wird. Dieser Wunsch ergänzte sich mit der Philosophie von Yamato Living Ramps. »Wir bauen alle unsere Skateanlagen mit Frischbeton im Nasspritzverfahren, weil wir uns dadurch bestmöglich an die Gegebenheiten vor Ort, das verfügbare Budget und die besonderen Nutzerwünsche anpassen können«, so Beckmann.


Zunächst modellieren die Handwerker dafür eine Grundform aus Schotter und bringen eine Sauberkeitsschicht auf, um eine gleichmäßige Betonstärke zu erreichen. Erst dann wird der Spritzbeton mit kleinen Pumpen und Kompressor eingeschossen. Gerade Flächen oder Flächen mit gleichmäßigem Radius von Ecke zu Ecke werden mit vorher angebrachten Lehren, die sozusagen über der Fläche schweben, abgezogen und so eine Grundfläche hergestellt. »Deutlich herausfordernder wird es, wenn es um doppelkonische Radien geht. Also wenn beispielsweise eine Quarterpipe auf eine andere Quarterpipe mit unterschiedlichem Winkel trifft«, erläutert Beckmann. Der sogenannte Shaper arbeitet dann so lange an der Fläche, bis es passt. »Das ist eben echte Handarbeit«, so Beckmann. »Da geht es auch – gerade im Sommer – um Minuten. Fasst man den Beton zu früh an, verliert er seine Form. Bearbeitet man ihn zu spät, ist eine exakte Modellierung nicht mehr möglich. Die Kunst beim Bau unserer Skateanlagen ist es, die radialen sowie organischen Formen form­echt hinzubekommen«, erklärt Beckmann. Es dürfe sich keine Änderung des Radius innerhalb einer Rampe ergeben. »Egal wo, es muss eine ausgeschnittene Holzfläche in Form einer radial geformten Lehre reinpassen.« Um das hinzubekommen, verwendet das Team um Yamato Living Ramps teilweise aus den USA importierte Spezialwerkzeuge, die in der heimischen Werkstatt bearbeitet, umgebaut und entsprechend für ihren Verwendungszweck angepasst werden.

Qualität trifft Zeitmanagement

Auch wichtig: Der Beton muss pünktlich und in konstanter Qualität geliefert werden, um die Anlage im Nassspritzbetonverfahren ohne Komplikationen modellieren zu können. »Denn wenn die Betonlieferung reibungslos läuft, ist das für unsere Arbeit die halbe Miete«, weiß Beckmann aus eigener Erfahrung. »Über die Jahre haben wir einfach gemerkt, dass wir bei Heidelberger Beton, egal von welchem Werk, eine gleichbleibende Qualität geliefert bekommen.«. Einige gemeinsame Projekte sind so bereits überall in der Bundesrepublik entstanden. Von einer Skatehalle in Berlin über den Adidas Campus in Herzogenaurach, den Skatepark in Mönchengladbach bis zu einer Anlage in Frankfurt oder eben das neueste Projekt in Heidelberg-Wieblingen. J

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