Für die Innendämmung gilt in besonderem Maße, was für jede Dämmung gilt: Sie sind bauphysikalisch sauber durchzuplanen. Entscheidend für eine langfristig schadensfreie und effektive Innendämmung ist unter anderem das Berücksichtigen einer möglichen Wasseraufnahme von außen. Über eine hygrothermische Simulation lassen sich verlässliche Daten für die optimale Ausführung ermitteln. Eine gesamtheitliche Detailplanung ist bei Innendämmungen also zwingend erforderlich. Bauphysiker und Architekten können hier jedoch auf fachliche Unterstützung seitens der Hersteller zurückgreifen. Der in Freising ansässige Trockenmörtelspezialist Hasit zum Beispiel hat eigens für die planerische Unterstützung ein Team mit speziell geschulten Sanierberatern zusammengestellt, das Planern und Ausführenden bei Bedarf beratend zur Seite steht.
Schimmel ist sehr häufiges Problem
Falsches Wohnverhalten, ungünstige Gebäudegeometrien, Luftundichtigkeiten sowie Wärmebrücken sind die häufigsten Störfaktoren bei einer Wärmedämmung. Allen bekannt ist der Schimmel in Fensterlaibungen sowie Gebäudeecken, gleichermaßen zu beobachten bei fehlerhaften Innen- als auch Außendämmungen. An diesen sogenannten »geometrischen Wärmebrücken« ist das 1:1-Verhältnis von Außen- zur Innenwandfläche zuungunsten der Innenfläche ausgebildet. Der Innenwand steht deutlich mehr kühlende Außenwandfläche gegenüber. Es erfolgt ein größerer Kälteeintrag, bezogen auf die dahinterliegende Innenwandfläche. Die Folge: Der Isothermenverlauf verschiebt sich und die Oberflächentemperatur an der Innenwand verringert sich gegenüber den ungestörten Wandflächen. Gleiches geschieht zum Beispiel auch bei Fensterlaibungen, an denen die Oberflächentemperatur der Innenwand bauphysikalisch bedingt abfällt. Werden 12,6 °C unterschritten, ist der Schaden »Schimmelpilz« vorprogrammiert. Egal ob innen oder außen gedämmt wird: Die Wärmeleitfähigkeit und Dämmstärke müssen so berechnet werden, dass hier ausreichend Reserve vorhanden ist.
Paradedisziplin für Hochleistungsdämmputze
Ein vorwiegend nur die Innendämmung betreffender Sonderfall sind eingebundene Trennwände. An dieser Stelle ist die Wärmedämmung unterbrochen und durch die Verschiebung der Isotherme sind an den Flanken des eingebundenen Bauteils die Oberflächentemperaturen niedriger als an der Normfläche. Kurioserweise ist der Temperaturabfall besonders hoch, wenn Dämmstoffe oder -putze mit einer sehr niedrigen Wärmeleitfähigkeit verwendet werden, heißt es in einer Mitteilung von Hasit. Der Grund hierfür: Durch die geringe erforderliche Dämmstoffstärke wird die Trennwand nur wenig in die Dämmstoffebene eingebunden. Die eingebundene Wand müsste jedoch bauphysikalisch betrachtet im Querschnitt über eine Flankendämmung annähernd so weit verlängert werden, bis das Flanken gedämmte Bauteil im Kern zumindest den erforderlichen U-Wert zur Gewährleistung der 12,6 °C erreicht. Bei einer Mineralboard-Dämmung hingegen, mit einer üblichen Stärke von zum Beispiel 245 mm, ist die Trennwand so tief in die Dämmung eingebunden, dass die Ecktemperatur bereits häufig über den erforderlichen 12,6 °C liegt.
Dieser physikalischen Gegebenheit folgend, beinhalten besonders Hochleistungsputze wie zum Beispiel der »Hasit Fixit 222
Aerogel«-Dämmputz eine besondere bauphysikalische Problemstellung, denn: Bei einer Wärmeleitfähigkeit von bis zu 0,028 W/ mK sind laut Hersteller nur geringe Schichtstärken erforderlich – in der Regel 30 mm, in Teilbereichen auch mal nur 20 mm. Eine geringe Schichtstärke ist auch oberste Zielsetzung für einen Wärmedämmputz, denn je geringer die Schichtstärke, desto geringer der Raumverlust. Jedoch verschärft sich bei eingebundenen Bauteilen die oben beschriebene Problematik. Jedoch: Der scheinbare Nachteil erweist sich letztendlich als die perfekte Lösung – ganz ohne Dämmstoffkeil, heißt es in der Mitteilung weiter. Mit der bei Innenputz üblichen Putzstärke von 15 mm übertreffe ein Hochleistungsputz wie der »Hasit Fixit 222 Aerogel« in der Regel bereits die Dämmwerte eines Dämmstoffkeils. Die Lösung gestaltet sich laut Hasit also ganz elegant: Entlang der Ecke wird ein, je nach Bausituation, circa 15 cm breiter Putzstreifen freigelegt und anschließend durch den Hochleistungswärmedämmputz ersetzt. Die Oberflächentemperatur liegt somit auch in der Ecke im sicheren Bereich.