Gefinex GmbH »Wir sind Experte, wenn es um hochwertigen und klimaschonenenden Schall- und Feuchtigkeitsschutz geht«

Pressemitteilung | Lesedauer: min | Bildquelle: Gefinex
Von: Peter Lang

Mit Randdämmstreifen und anderen Trittschalldämmstoffen aus aufgeschäumtem Polyethylen (PE) hat sich Gefinex in der Branche einen Namen gemacht. Das in Brandenburg beheimatete Unternehmen gehört seit 2017 zur österreichischen Steinbacher-Gruppe – einem Komplettanbieter für Dämmstoffe. Im Interview mit dem baustoffPARTNER spricht Vertriebsleiter Torsten Bocho über die Weiterentwicklung der Gefinex-Produktpalette mit Bio-PE, die Synergien mit Steinbacher und den Ausbau der eigenen Energiekapazitäten am Standort Steffenshagen bei Pritzwalk.

»Gefinex ist der Erfinder des Randdämmstreifens«, erzählt Torsten Bocho, »das war in den 1980er-Jahren, als sich das Unternehmen noch in Steinhagen bei Bielefeld befand.« Nach einem Brand im dortigen Werk fand Gefinex im Jahr 1991 eine neue Heimat im brandenburgischen ­Pritzwalk – auf dem Gelände einer ehemaligen Schafzuchtanlage. Hier werden neben Randdämmstreifen vor allem Schaumbahnen, Dehnfugenprofile, Abdichtungen und Feuchtigkeitssperren hergestellt – und zwar allesamt aus extrudiertem PE, entweder als Schaum oder als Folie. »Wir sind Experte, wenn es um hochwertigen und klimaschonenden Schall- und Feuchtigkeitsschutz geht«, bringt Torsten Bocho die Gefinex-Kernkompetenzen auf einen Punkt. Diese Qualitäten in einem Spezialsegment hatten in der Vergangenheit auch das Interesse großer Baustoffkonzerne geweckt und so gehörte Gefinex seit 2000 zunächst zum irischen CRH-Konzern und ab 2006 in verschiedenen Konstellationen zur ebenfalls irischen ­Kingspan-Gruppe. Das änderte sich 2017, als das österreichische Familienunternehmen Steinbacher – einer der wenigen Gesamtanbieter im Dämmstoffbereich – Gefinex übernahm und damit für neue Sicherheit in Pritzwalk sorgte. »In der Vergangenheit herrschte oft Unsicherheit hinsichtlich der Übernahmesituationen. Seit 2017 fühlen wir uns als Teil der Steinbacher-Gruppe aber sehr wohl und gut aufgehoben«, betont Torsten Bocho.

Integration in die Steinbacher-Gruppe

Torsten Bocho selbst ist seit 2021 Vertriebsleiter bei Gefinex. Zusammen mit Michel Stephan, der seit Jahresbeginn als Werksleiter den technischen Bereich in Pritzwalk verantwortet, bildet er das Führungsduo. Michel Stephan absolvierte schon seine Ausbildung bei Gefinex und ist mittlerweile für die Bereiche Produktion, Qualitätsmanagment, Infrastruktur, Verladung und Personal zuständig. Torsten Bocho wiederum kümmert sich neben seinen Vertriebsaufgaben u. a. auch um die Bereiche Marketing, Digitalisierung sowie die Integration in die Steinbacher-Gruppe. Letztere kommt immer besser voran. Dies ist nicht nur an der Logoanpassung erkennbar, mit der Gefinex jetzt auch optisch in der Steinbacher-Dämmstofffamilie angekommen ist – zu der als drittes Mitglied das 2005 übernommene Werk Steinbacher Polen in Czosnów gehört. Auch inhaltlich werden zunehmend Synergien genutzt, wie Torsten Bocho hervorhebt. Dazu gehört, dass man sukzessive die Steinbacher-Dämmstoffe verkauft, während Steinbacher umgekehrt das Gefinex-Portfolio vertreibt. Inzwischen wurde bei Gefinex ein Außendienstmitarbeiter engagiert, der beide Sortimente verkauft. »In Zukunft ist ein starkes Dreigestirn mit dem polnischen Steinwolle-Spezialisten Steinbacher Polen geplant«, so Torsten Bocho. So sollen auch in Richtung Osteuropa Synergien bestmöglich genutzt und der wachsende Markt samt neuer Kundengruppen für Gefinex gemeinsam bearbeitet werden.

Teil der Steinbacher-Familie:  Das Gefinex-Führungsduo Michel Stephan (li.) und Torsten Bocho.

Das ganze Sortiment als »Greenline« erhältlich

Ein weiterer Schwerpunkt bei Gefinex ist der Ausbau des Produktsortiments. Aktuell vertreibt man fünf unterschiedliche Linien – von »Geficell«-Randdämmstreifen bis hin zu den Abdichtungslösungen »Geficon« und »Gefitas«. Mit der Verbundabdichtung »Geficon« bietet Gefinex eine Bauwerksabdichtung unter der Bodenplatte an. Die beidseitig vlieskaschierte Abdichtungsbahn aus PE, von Gefinex als »Blaue Wanne« bezeichnet, stellt laut Torsten Bocho eine »klimafreundlichere Alternative zu Bitumen dar«. Mit ­»Gefitas RS« hat Gefinex ein Abdichtungssystem entwickelt, das nicht nur gegen Feuchtigkeit, sondern auch gegen den Eintritt des radioaktiven Edelgases Radon schützt.

Wie das Mutterunternehmen Steinbacher hat Gefinex in den letzten Jahren große Anstrengungen unternommen, seine Produkte klimafreundlicher und nachhaltiger zu machen – das Ergebnis heißt »Greenline«. Dabei handelt es sich um Abdichtungslösungen auf der Basis natürlicher ­Rohstoffe. Konkret wird dabei ein Abfallprodukt der Zuckerrohrproduktion zu Bio-PE veredelt. »Inzwischen können wir unser gesamtes Sortiment auch mit Bio-PE anbieten«, betont Torsten Bocho. Doch damit nicht genug: Zusammen mit dem Fraunhofer-Institut forscht Gefinex derzeit an einer weiteren Bio-PE-Variante auf Stärkebasis. Diese soll in ein paar Jahren als zusätzliche Alternative marktreif sein.


Neben seinem klassischen Bereich Schall- und Feuchtigkeitsschutz hat das Unternehmen aus Brandenburg in letzter Zeit auch neue Geschäftsfelder aufgetan. So produziert Gefinex etwa für die Verpackungsindustrie Schaumblöcke, die als sogenannte Inlays in Werkzeugkoffern zum Einsatz kommen. Dazu wurde in Pritzwalk eine neue Anlage gekauft, die bis zu 140 mm hohe Blöcke zusammenschweißen kann. Auch hier wird nachhaltig gedacht: Der Bio-Schaum ist zu 100 Prozent wiederverwendbar. Mit neuen Abdichtungslösungen für den Nasszellenbereich im Form von flexiblen Dichtmanschetten und Lösungen hinter keramischen Belegen dringt die Gefinex in weitere Marktsegmente vor.

Grundsätzlich setzt sich die Kundenstruktur bei Gefinex aus zwei Gruppen zusammen. Dem deutschen Baustoffhandel sowie den Industriekunden (­insbesondere Anbieter von Fußbodenheizsystemen) sowie dem Export. In Deutschland ­erwirtschaftet Gefinex etwa zwei Drittel seiner Umsätze, im Export ist man vor allem in den ­Benelux-Ländern, Frankreich und Skandinavien vertreten.

Eigene Energie für die Produktion

Mit der Geschäftsentwicklung ist ­Torsten Bocho trotz der aktuellen Flaute in der Baubranche zufrieden. Nicht zuletzt wegen des breit aufgestellten Produktportfolios der Steinbacher-Gruppe konnte sich das Unternehmen gut in Balance halten. Nach der sehr starken Geschäftsentwicklung während der Corona-Phase, in der die Produktion oft zu 120 Prozent ausgelastet war, hat man die ruhigere Phase zuletzt genutzt, um den Maschinenpark wieder zu modernisieren und die Digitalisierung voranzutreiben.

Ein wichtiges Projekt ist der Ausbau der eigenen Energieversorgung. Da die PE-Produktion sehr energieintensiv ist, schlagen die steigenden Stromkosten negativ zu Buche. Gefinex hat damit mit einem Ausbau seines Solarparks reagiert. Inzwischen beläuft sich die Kapazität auf über 1 Mega Watt, wie Torsten Bocho erzählt. Neben PV-Anlagen auf dem Dach und Solarkollektoren auf der Wiese wurde dazu auch der Mitarbeiterparkplatz überdacht und mit PV-Anlagen versehen. Bis 2027 will ­Gefinex so 50 Prozent seines Strombedarfs selbst erzeugen.

Und auch sonst sieht man in Pritzwalk optimistisch in die Zukunft: »Die Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz sind fest in der DNA der Steinbacher-Gruppe verankert, deswegen möchten wir auch unsere ›Greenline‹ erfolgreich weiter ausbauen«, sagt Torsten Bocho und ergänzt: »Ein weiteres wichtiges Projekt, dem wir uns widmen möchten, ist unser Employer Branding: Wir wollen uns als attraktiver Top-Arbeitgeber der Region positionieren und unsere Nachwuchsförderung weiter ausbauen. Schon jetzt stehen wir Azubis mit zusätzlicher Unterstützung hinsichtlich Lernhilfe, Wohnungssuche etc. zur Seite. Wir möchten jungen Menschen einen Arbeitsplatz mit Sinn und Perspektive bieten.« Als bestes Beispiel dient dabei Michel Stephan, der es bei Gefinex vom Azubi für Kunststoff- und Kautschuktechnik bis zum Werksleiter gebracht hat.

Firmeninfo

Gefinex GmbH

Jakobsdorfer Straße 1
16928 Pritzwalk

Telefon: +49 3395 752-2100

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