DOYMA: »In 60 Jahren zum Synonym für Dichtungseinsätze«

Der Name Doyma wurde über die Jahre zum Synonym für Ringraumdichtungen zur Abdichtung von Medienleitungen, die durch Wände und Bodenplatten geführt werden. Im Jahr 2020 feierte der Brandschutz- und Dichtungsexperte aus Oyten 60 Jahre Unternehmensgeschichte und blickte auf erfolgreiche Jahrzehnte zurück – geprägt von den Werten eines Familienunternehmens und dem Streben nach Qualität und Service für Kunden und Verarbeiter. Anlässlich dieses Jubiläums haben sich die geschäftsführende Gesellschafterin Kerstin Ihlenfeldt-Wulfes und Tobias Meints, Leitung Unternehmenskommunikation, zum digitalen Interview mit dem baustoffPARTNER getroffen. Dabei ging es um die Herausforderungen der aktuellen Zeit, das Erfolgsrezept des Familienunternehmens und auch den Aufbruch in die moderne Zukunft.

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Von: Christine Seif

Vor 60 Jahren hat Hans-Ullrich Ihlenfeldt in Bremen seine eigene Firma mit Schallisolierungen für Heizsysteme gegründet. Das Produkt gab es damals noch nicht auf dem deutschen Markt und wurde von ihm direkt aus Dänemark importiert. Allerdings liefen die Geschäfte in den 60er-Jahren nicht ­immer ganz so gut und so wollte der Firmengründer ein Produkt für den Bausektor erfinden. Schnell hat er dabei erkannt, dass es in dieser Branche ein ungelöstes Problem für Planer und Handwerker gab: die Abdichtung von Gebäudedurchführungen von Rohrleitungen. »Mein Vater hat Doyma von einer klassischen Exportfirma zu einem Unternehmen für Dichtungseinsätze entwickelt. Zu Beginn ging es dabei nur um Kunststoffrohre, im Laufe der Jahre wurde das Thema immer vielschichtiger«, erzählt Kerstin

Ihlenfeldt-Wulfes, die Tochter von Hans-Ullrich Ihlenfeldt und geschäftsführende Gesellschafterin sowie Leiterin Finanzmanagement von Doyma. Sie leitet das Unternehmen zusammen mit ihrer Schwester Tanja Kraas und René Hartwig.

Zusammenhalt und Teamgeist wird großgeschrieben

Bis heute ist Doyma ein Familienunternehmen, trotz des stetigen Wachstums. ­»Mittlerweile beschäftigen wir rund 210 Mitarbeiter, aber dennoch geht es bei uns sehr familiär zu, das ist uns hier besonders wichtig. Zudem legen wir Wert darauf, dass jeder Mitarbeiter das Unternehmen kennenlernt. Das heißt also, dass auch ein Azubi oder ein neuer Kollege aus der Verwaltung Zeit in der Fertigung und allen anderen Abteilungen verbringt. So weiß jeder über alle Aufgabenbereiche Bescheid und kennt damit auch die Mitarbeiter«, so die sympathische Geschäftsführerin. »Dieser Zusammenhalt kam dem Unternehmen auch während der Pandemie im vergangenen Jahr zugute,« wie Kerstin Ihlenfeldt-Wulfes erzählt. »Wir sind insgesamt wirklich gut durch dieses außergewöhnliche Jahr 2020 gekommen und kleine Probleme hat das Team souverän gemeistert, worüber ich wirklich ­dankbar bin. Ein Beispiel verdeutlicht diesen Zusammenhalt sehr gut. Wir arbeiten in einem Bereich der Dichtungsfertigung mit einer Behindertenwerkstatt zusammen. Als der erste Lockdown angeordnet wurde, wurden alle Mitarbeiter dieser Werkstätte von heute auf morgen nach Hause geschickt – plötzlich war niemand da, um kleinere Baugruppen zusammenzubauen. Da haben sich sofort ein paar Doyma-Mitarbeiter freiwillig gemeldet, die aufgrund des Lockdowns ­gerade etwas weniger Arbeit hatten, und haben diese Aufgabe übernommen. Ich war wirklich überwältigt von diesem Engagement. Solche Situationen machen mich als Geschäftsführerin sehr stolz.«


Pandemie gut überstanden, Prognosen positiv

Insgesamt ist Doyma bis jetzt gut durch die Pandemie, gekommen. »80 Prozent unserer Mitarbeiter außerhalb der Produktion konnten wir sofort ins ­Homeoffice schicken. Glücklicherweise arbeiten wir schon länger mit digitalen Prozessen, daher war die Umstellung kein Problem«, erzählt Kerstin Ihlenfeldt-Wulfes. »Zudem haben wir natürlich von der weiterhin guten Baukonjunktur profitiert. Hier gab es nahezu keinen Einbruch. Lediglich im Februar 2021 sind die Auftragseingänge etwas abgeflaut. Dennoch denken wir, dass auch dieses Jahr ein positives für uns wird. Unser Ziel ist ein Wachstum von drei Prozent im Vergleich zum Vorjahr.«

Neue Produkte für mehr Effizienz

Dieses Ziel möchte Doyma auch durch neue Produkte erreichen. Der Fokus ist dabei stets auf die Verarbeiter gerichtet: »Doyma hat in den vergangenen 60 ­Jahren permanent neue Produkte entwickelt, um Lösungen für Probleme im Bausektor zu bieten. Das ist unser Ansporn und das werden wir auch künftig tun.« In 2020 hat Doyma die Serie »Quadro-Secura Quick« gelauncht. Es handelt sich dabei um Einspartenhauseinführungen für Ver- und Entsorgungsleitungen. »Uns ist es wichtig, dass wir den Verarbeitern mehr Effizienz und Sicherheit bieten können. Mit unseren ›Quadro-Secura Quick‹-Produkten ermöglichen wir Handwerkern eine fachgerechte Abdichtung von Leitungsanlagen bei Bestandsgebäuden, die einfach, schnell und sicher von nur einer Person verbaut werden können«, so Tobias Meints, Leitung Unternehmenskommunikation bei Doyma.

Als weiteres Beispiel für diesen »Effizienz-Gedanken« ergänzt er: »Ein Paradebeispiel für die Entwicklungsphilosophie von Doyma ist das ITL-System. Dieses System sorgt bei unseren Dichtungssystemen immer für den optimalen Anpressdruck durch automatisch richtiges Drehmoment. Speziell entwickelte ITL-Muttern trennen sich beim definierten Drehmoment zuverlässig ab. So ist eine Montage mit ­Akkuschrauber möglich und es wird kein Drehmomentschlüssel benötigt.«

Ganz neu auf den Markt gebracht hat Doyma einen Anschlusstrichter für Schmutzwasserfallleitungen und ein neu überarbeitetes Futterrohr aus Kunststoff mit EPDM-Lippendichtungen, das mit einer einfacheren Verarbeitung punkten kann. Doch der Markt darf sich noch auf weitere Neuheiten freuen, verrät Tobias Meints: »Wir arbeiten gerade auf Hochtouren an weiteren Innovationen. Mehr kann ich noch nicht preisgeben, aber die Kunden dürfen gespannt sein«.

Dass Doyma großen Wert auf Innovation legt, zeigen auch die personellen Aufstockungen. »Wir haben seit rund eineinhalb Jahren ein Produktmanagement, so können wir uns noch intensiver um die Bedürfnisse des Marktes kümmern. Das war uns wichtig, daher haben wir diese Abteilung bei Doyma ins Leben gerufen. Auch die Produktentwicklung ist in den vergangenen Jahren stetig gewachsen, um die Bedürnisse des Marktes hier schnell zu erfüllen.« Und um diese Anforderungen zu bündeln, hat das Unternehmen auch den »Doyma Kundenbeirat« gegründet. »Wir möchten unseren Kunden eine Plattform bieten, auf der sie sich austauschen können. Ob Tipps, Probleme oder ein Gespräch unter Gleichgesinnten, das ist die Idee hinter dem Kundenbeirat.«

Stetiges Wachstum erfordert mehr Raum

Um den Entwicklungen gerecht zu werden, ist Doyma in den vergangenen 60 Jahren stetig gewachsen. Dies hatte zur Folge, dass das Firmengebäude zu klein wurde. »Es ist mit der Zeit einfach immer enger geworden, wir mussten dringend neuen Platz schaffen.

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