Anspruchsvoller Pflasterbau auf einer Penthouse-Dachterrasse

Mit der zunehmenden Verdichtung im urbanen Umfeld eröffnen sich für Unternehmen des GaLa-Baus neue Aufgabenbereiche, die weit über die klassischen Tätigkeitsfelder des ­Garten- und Landschaftsbaus hinausgehen. Wer sich zusätzliche Kompetenzen aneignet und auch bei ungewöhnlichen Herausforderungen mit professionellen Lösungen überzeugt, kann Wett­bewerbsvorteile nutzen – wie beim Neubau eines viergeschossigen Mehrfamilienhauses mit Penthousewohnung und einer dreiseitigen Dachterrasse in Hannover.

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Die Herausforderung bestand aus der Herstellung eines Epoxydharz-Estrichs mit anschließender Keramikplattenbelegung auf einer Fläche von ca. 130 m². Die Dachkonstruktion stellte sich allerdings als außergewöhnlich uneinheitliche Fläche mit verschieden hohen Bauteilen dar. Aus statischen Gründen musste die Auffüllung aus extrem gewichtsparenden Material erfolgen, das gut wasserableitend und stabil genug für eine starre Verlegung der Keramikplatten sein musste. Für einen geschlossenen Belag aus hochwertigen Keramikplatten musste für den Höhenausgleich eine Lösung gefunden werden, um eine plane und verlegereife Unterkonstruktion zu erreichen.
Die Fachleute haben eine Lösung entwickelt, die die Niveauunterschiede von 180 bis 280 mm Höhe mithilfe von variablen Kunststoffelementen der Firma KHC ausgleicht. Im Anschluss wurde die Oberseite der Kunststoffelemente mit einem Vliesgewebe abgedeckt. Auf dieses Gewebe wurde ein Epoxydharzestrich in einer Schichtdicke von 30 bis 70 mm aufgebracht. Als Ergebnis erhielt die Fläche eine plane Oberfläche, die nun das Verlegen der großformatigen Keramikplatten zuließ und zugleich die Funktion einer Entwässerung bei hoher Wasserdurchlässigkeit erfüllt. Auf den Estrich konnten dann die Platten im Format von 120 x 44 x 2 cm im Butteringverfahren direkt verklebt werden.
Für die Herstellung des EP-Estrichs wurden ca. 7,3 t Material benötigt. Der benötigte Estrich wird aus Quarzkies und dem »CERESIT 2-K Bauharz CK 740« hergestellt. Mit einem üblichen Freifallmischer ist das nicht möglich. Daher entschied sich das Unternehmen für den Einsatz von zwei Maschinen des Typs »POX-S« der Firma Collomix. Jede Mischung mit 50 kg Quarzsand wurde mit 4 l Harzmischung versetzt und knapp 3 min gemischt. So konnten drei Verarbeiter rund 900 kg Estrich in einer Stunde einbauen.Von zentraler Bedeutung bei der Verarbeitung von Kunstharzen ist das richtige Vormischen der beiden Komponenten, Harz und Härter. Die Bauchemie liefert die Materialien bereits in entsprechender Vordosierung. Das Mischen sollte möglichst ohne Lufteinschlüssen erfolgen, wozu ein passendes Rührpaddel nötig ist. Für die 70 Anmischungen der 5 kg-Gebinde hat sich der Rührer AR 90 S von Collomix in Verbindung mit einem akkugestützen Antrieb als ideales Werkzeug erwiesen.
Nach der Fertigstellung des Estrichs wurden die Keramikplatten mit dem Mittelbettkleber »CERESIT CM 24« verklebt. Für das klumpenfreie Anmischen des Klebers kam ein Collomix Handrührgerät »Xo 1« mit dem Rührer »KR 120 HF« zum Einsatz. Zum Verfugen der Platten wurde der hochbeständige Fugenmörtel »CERESIT 74 Ultra Pox Fix« auf Epoxydharz-Basis verwendet. Für das Anmischen der Masse im 8 kg-Eimer nutzte man den Collomix Wendelrührer »MM 85«, der sich inbesondere für zähe, klebrige Massen gut eignet. Die hochviskose Stammkomponente wird durch den Rührer regelrecht »aufgebrochen« und das flüssige Harz schnell eingearbeitet, so dass in kurzer Zeit eine geschmeidige, gut zu verarbeitende Konsistenz entsteht.

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