Adolf Blatt: Sickersteine für die Schwammstadt

Das Schwammstadt-Prinzip beinhaltet Maßnahmen für eine klimagerechte Stadtentwicklung – so sind dort auch Maßnahmen gegen Überflutungen aufgezeigt. Die Sickersteine von Adolf Blatt unterstützen die Versickerung von Regenwasser auf befestigten Flächen und helfen, Überflutungen zu verhindern.

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Um den Auswirkungen des Klimawandels zu begegnen, sind angepasste Entwässerungs- und Klimatisierungskonzepte für unsere Städte mit Maßnahmen für eine klimagerechte Stadtentwicklung gefragt. Im Bericht des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) »Überflutungs- und Hitzevorsorge durch die Stadtentwicklung« werden diese Maßnahmen als Schwammstadt-Prinzip bezeichnet. Dieses zielt darauf ab, anfallendes Regenwasser in Städten lokal aufzunehmen und zu speichern, anstatt es lediglich zu kanalisieren und abzuleiten. Eine gute Lösung zur Versickerung von Regenwasser auf befestigten Flächen bietet seit längerem der Stuttgarter Sickerstein des Betonsteinherstellers Adolf Blatt. Zahlreiche Beispiele zeigen, dass mit dem haufwerksporigen Betonpflastersteinsystem Flächen nachhaltig und dauerhaft wasserdurchlässig gestaltet werden können, ohne dass es zu einem überhöhten Abfluss in den Kanal kommt.

Das Konzept der Schwammstadt kombiniert die Faktoren Rückhalt, Entsiegelung, Abkopplung, Versickerung und Verdunstung von Regenwasser. Dipl.-Ing. Heider Auner vom gleichnamigen Ingenieurbüro für Tiefbau aus Winnenden beschreibt, dass eine Befestigung mit dem Stuttgarter Sickerstein genau diese fünf Maßnahmen umfasst: »Die Retention von Niederschlägen gilt als übliche Maßnahme, um Spitzenabflüsse zu reduzieren. Auch bei der konventionellen Entwässerung von urbanen Gebieten werden als sogenannte End-of-pipe-Lösung Regenrückhaltebecken gebaut, die sowohl die Gewässer als auch die Kanalisation entlasten. In jedem Fall ist ein dezentraler Rückhalt direkt am Ort des Niederschlagswasseranfalls erforderlich. Nur so ist eine Minimierung der Risiken von Stark- und Extremereignissen möglich. Weil der Stuttgarter Sickerstein aus haufwerksporigem Beton gefertigt ist, werden die geforderten Werte für die Wasserdurchlässigkeit von 540 l pro Sekunde und Hektar nachweislich über einen Zeitraum von mindestens zehn Jahren leicht erfüllt; dies entspricht dem doppelten Bemessungsregen und bedeutet, dass es auch bei einem stärkeren Regenereignis kaum zu einem Oberflächenabfluss kommen wird«, so Auner.


Auch eine Entsiegelung und eine Abkopplung wird durch eine Befestigung mit dem wasserdurchlässigen Steinsystem aus dem Hause Blatt realisiert: »Flächen, die auf diese Weise befestigt werden, gelten als entsiegelt und sind im Idealfall nicht an die Kanalisation angeschlossen«, fährt Auner fort. Wie der Name schon sagt, versickern die anfallenden Niederschläge durch den Stuttgarter Sickerstein in darunterliegende Tragschichten. In Verbindung mit einem System aus Mulden und Rigolen gelingt die Abflussreduzierung in der Regel so gut, dass sogar auch bei schlecht durchlässigen Böden auf einen Anschluss der Flächen an den Kanal verzichtet werden kann«, erklärt Auner.

Wasserdurchlässige Tragschichten notwendig

Bleiben derart befestigte Flächen aber auch dauerhaft wasserdurchlässig? Kritiker behaupten, dass durch Verschmutzungen schon nach kurzer Zeit keine Versickerung mehr möglich sei. Hierzu Heider Auner: »Selbst bei etwaig stärkeren Verschmutzungen der Oberfläche kann die Wasserdurchlässigkeit der Pflastersteine durch ein Spül-Saugverfahren komplett wiederhergestellt werden. Eine wichtige Voraussetzung für eine dauerhafte Versickerungsleistung ist aber, dass der Oberbau unter dem Pflaster wasserdurchlässig ist. Hier wird oft der Fehler gemacht, dass in die Tragschichten zu viele Feinanteile eingebracht werden. So führt z. B. ein hoher Kalkanteil dazu, dass sich die Tragschichten schnell verdichten und Wasser kaum noch versickern kann. Statt der oft realisierten Schottertragschicht in einer Korngröße von 0/45 mm sollte daher besser auf ein Material in einer Körnung von 2 / 45 mm gesetzt werden, was nach ZTV SoB-StB 20 auch zulässig ist. Je nach Belastungssituation und Untergrund bietet es sich an, darüber eine Tragschicht aus Drainbeton oder Drainasphalt aufzubringen«, so Auner. Auch das Bettungs- und Fugenmaterial hat einen wichtigen Einfluss auf die dauerhafte Wasserdurchlässigkeit derartig befestigter Pflasterflächen. Auner empfiehlt einen kalkfreien 2 / 5er oder 2 / 8er Porphyr- oder Basaltsplitt mit einem SZ-Wert unter 18.

Auch zur Verdunstung trägt eine Befestigung mit dem Stuttgarter Sickerstein bei: »Dadurch, dass Flächen, die mit diesem Pflastersystem befestigt sind, Regenwasser aufnehmen und wie in einem Rückhaltebecken speichern, werden hier auch erhebliche Mengen an Wasser wieder verdunstet, bevor diese in untere Schichten versickern oder abgeleitet werden«, erklärt Heider ­Auner. »Unsere Erfahrung zeigt, dass dies sogar bei den nur bedingt wasserdurchlässigen Löslehmböden, wie wir sie im Stuttgarter Raum häufig vorfinden, gut funktioniert. Die Verdunstung führt zu einem weiteren positiven Effekt: Dort, wo Wasser gespeichert und im Nachgang verdunstet wird, heizen sich Flächen unter Sonneneinstrahlung nicht ganz so schnell auf wie auf herkömmlichen Pflaster- oder Asphaltflächen«, so Auner.J

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