Sicherheit ist das A und O beim Bau von Wellness-Einrichtungen. Dabei geht es neben der Sicherheit der Menschen auch um die Investitionssicherheit, die langlebige Konstruktionen erhöhen, sowie um die Absicherung der ausführenden Unternehmen im Schadensfall. Etliche Normen und Richtlinien regeln hier alle zentralen Fragen, definieren die Anforderungen an Planung, Bauausführung und Inbetriebnahme und bieten so allen Beteiligten Sicherheit.
Die Grundlage für die Wahl des bauchemischen Systems ist es, zunächst die zu erwartende Beanspruchungsklasse zu definieren. Das Deutsche Institut für Bautechnik (DIBt) hat eine praxisorientierte Auflistung erarbeitet, die vorgibt, mit welchen Materialien die Abdichtung bei welcher Intensität der Wasserbeanspruchung im Innen- beziehungsweise Außenraum erfolgen muss.
Demnach ist ein Schwimmbecken immer mindestens der Klasse B zuzuordnen, die die hohe Beanspruchung durch von innen ständig drückendes Wasser im Innen- und Außenbereich beschreibt. Das DIBt macht hierfür eine Abdichtung aus Produkten erforderlich, die einen Nachweis für Klasse B sowie die Europäische technische Zulassung ETA besitzen. Bei einem Wellness-Bereich, der nicht mit einem Schwimmbecken, sondern mit einer bodengleichen Dusche, einer Dampfsauna und ähnlichem ausgestaltet wird, kann schon Klasse A zutreffen. Auch sie definiert eine hohe Beanspruchung durch Feuchtigkeit, beschreibt allerdings nicht drückendes Wasser im Innenbereich – also die Flächen im Raum, die nicht ständig, sondern sehr häufig oder lang anhaltend mit Wasser in Kontakt kommen.
Das DIBt fordert sowohl bei Klasse A als auch bei Klasse B Kunststoff-Mörtel-Kombinationen oder Reaktionsharze für die Abdichtung. Beim ohnehin hohen Investitionsvolumen in einen Wellness-Bereich sollte im Verhältnis der Einsatz von Letzteren den Vorzug erhalten, denn Epoxidharz-Systeme wie »Ceresit UltraPox« sind dauerhafter.Bei beiden Varianten lässt eine nicht sachgemäß ausgeführte Arbeit Schäden entstehen, die später nur eine Sanierung beheben kann. Eine Epoxidharz-Abdichtung kann sich großflächig ablösen, wenn bei ihrem Auftrag Verunreinigungen vorhanden waren. Epoxidharz-Produkte, die aufgrund geringer Temperaturen oder wegen eines Mischfehlers nicht ausgehärtet sind, bieten Mikroorganismen im Wasser überdies einen idealen Nährboden.
Deshalb ist es neben einer guten Vorbereitung auch unabdingbar, die gesamte Konstruktion nach erfolgter Abdichtung auf ihre Funktionstüchtigkeit zu prüfen. Es liegt beispielsweise beim Verarbeiter, protokollarisch zu belegen, dass die Schichtdicken der Abdichtungsebenen eingehalten wurden. Er trägt die Verantwortung für die Einhaltung des Gefälles, die korrekte Wasserführung und die Riss- und Hohlstellenfreiheit. Zudem sollte er bei allen Estrich-, Ausgleichs-, Abdichtungs-, Fliesenverlege- und Verfugungsarbeiten darauf achten, dass die bauklimatischen Bedingungen günstig sind und den Herstellervorgaben entsprechen. Nur so haben deren Aussagen über Ausführungs-, Abbinde- und Trocknungszeitraum Bestand.Worauf beim Verlegen von Fliesen zu achten ist
Des Weiteren ist bei Nass-Bereichen die Trittsicherheit der ausgewählten Fliesen und Platten relevant. Bodenbeläge in einem nassbelasteten Barfußbereich rund um ein Schwimmbecken oder auch in einem Duschbereich müssen nach BGI/GUV-18527 der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung rutschhemmend sein. Zudem müssen sie ein Gefälle ausweisen und über eine ausreichende Anzahl von Bodenabläufen entwässert werden.
Bei der Verlegung selbst ist darauf zu achten, die Fliesen im Dauernassbereich möglichst hohlraumfrei und exakt zu verlegen. Denn tritt Wasser durch Hohlräume ein, kommt es auch hier zügig zu Mikroorganismenbefall sowie zu Ausblühungen auf den Fugen. Dem lässt sich durch die Verlegung der Fliesen im Buttering-Floating-Verfahren vorbeugen.
Weitere Informationen enthält die Ceresit-Broschüre »Schwimmbäder und Wellness-Oasen«, die unter www.ceresit-bautechnik.de erhältlich ist.
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