VEKA: Neues Verstärkungskonzept für zukünftige Herausforderungen

Veka hat ein neues Verstärkungskonzept für seine Fenstersysteme »Softline 76« und »Softline 82« entwickelt, das Profilfarbe, Verglasungsart, Elementgröße sowie die am Einbauort vorherrschenden klimatischen Verhältnisse berücksichtigt.

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Die Herausforderungen für Fensterbauer steigen ständig. Bauherren wünschen immer größere Elemente, aber möglichst schmale Ansichtsflächen der Profile für einen maximalen Lichteinfall. Die verbauten Isoliergläser werden nicht nur wegen ihrer Größe immer schwerer, sondern auch durch den längst zum Standard gewordenen Dreifach-Aufbau und Funktionen wie Schall- und Einbruchschutz oder Absturzsicherung. Darüber hinaus setzt sich der Trend zu dunkleren Farbtönen fort.

Es gilt, die jeweiligen Produktkonstellationen, die Rahmenbedingungen am Einbauort und die zu erwartenden Wechselwirkungen zu berücksichtigen, um die optimale Konstruktion zu ermitteln und die uneingeschränkte Funktionstüchtigkeit der Elemente zu gewährleisten. Genau dies ist der Ansatz von Veka. Beim neuen Verstärkungskonzept geht es im Kern um nachhaltigen Materialeinsatz, denn es basiert auf dem Prinzip »so viel Stahl wie nötig, so wenig wie möglich«. Veka hat sich intensiv mit den aktuellen und künftigen Anforderungen an Profilsysteme beschäftigt und hierzu wissenschaftliche Basisarbeit geleistet. Ziel war es u. a., die thermischen Belastungen der Veka-Profilsysteme und deren Auswirkungen bewerten und vor allem reproduzierbar simulieren zu können.


TSR-Wert als Orientierung

Ein wichtiges Resultat der Studien ist die Entscheidung, Oberflächen in Zukunft nach dem Reflektions- und Absorbtionsverhalten zu klassifizieren. Basis hierfür ist der sogenannte TSR-Wert (Total Solar Reflectance). Er gibt an, wie viel Solarstrahlung von einer Oberfläche reflektiert wird. Je kleiner der Wert ist, umso wärmer werden die Profile. »Wir wissen, wann es wo wie warm wird und können das nun über das VEKA interne Oberflächentool bestimmen. Damit kann die thermische Belastung für verschiedene Folien berechnet werden. So sind wir für die Zukunft bestens gerüstet«, erklärt Hermann Schmitz, Leiter der Veka Technologie und Innovation.

Mit der differenzierten Betrachtung der verschiedenen Oberflächen, die dem Hinweis der im Entwurf vorliegenden EN 12608-2, (Prüfnorm für PVC-U-Profile mit laminierten Folien) entspricht, unterscheidet Veka nicht mehr zwischen Verstärkungen für weiße und farbige Profile. Die Oberflächen werden nun in verschiedene Farbgruppen (A, B, C) eingestuft. In diesen Oberflächengruppen lassen sich – je nach Ausführung und statischen Eigenschaften der Verstärkung – unterschiedliche Flügelgrößen realisieren.

Als weiteren Punkt hat der Systemgeber die Verstärkungen so optimiert, dass sie direkt an den Profilwandungen anliegen und so ihre statische Wirkung optimal übertragen. Damit einher geht die Realisierung neuer Maximalgrößen. Im Rahmen dieser Entwicklung wurden neue Verstärkungsgeometrien für die 70er, 80er und 100er Flügel für Trockenverglasung und Glasverklebung entwickelt. Die Verstärkungen werden in bis zu drei Kategorien für Flügelprofile und bis zu vier für Stulp­profile eingeteilt. Anhand der Einteilung in diese Kategorien sowie in die Farbgruppen der Oberflächen und der gewünschten Baugrößen können die Verstärkungen gezielt für ein Bauvorhaben ausgewählt werden. Dabei ermöglicht das Baukastensystem an Verstärkungsgeometrien die Wahl zwischen einem hohen Individualisierungsgrad und einem Systemstandard.

Aufgrund der Vielzahl an Kombinationsmöglichkeiten werden die Diagramme nicht mehr in den Systemdokumentationen, sondern in einem separaten Teildokument des neuen Veka-Planungshandbuchs berücksichtigt, das digital hinterlegt ist. Im Online-Planungstool WinDoPlan ist das neue Verstärkungskonzept bereits hinterlegt. Damit bietet das Tool eine einfache Möglichkeit, um die komplexen Abhängigkeiten zu erfassen, die möglichen Konfigurationen zu prüfen und die optimal passende Kombination auszuwählen.   J

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