Der weltweit agierende Komplettanbieter für Bodensysteme Uzin Utz veröffentlichte kürzlich im Rahmen der Bilanzpressekonferenz die Geschäftszahlen für das Jahr 2022: Trotz anspruchsvoller gesamtwirtschaftlicher Lage habe man den Umsatz erneut erhöhen können. Mit einem Konzernumsatz von 487,1 Mio. Euro nach 440,1 Mio. Euro im Vorjahr vermeldet das Unternehmen einen Höchstwert. Das entspricht einem Umsatzwachstum von 10,7 Prozent. Mit 36,3 Mio. Euro liegt das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) jedoch mit einem Rückgang von 23,5 Prozent deutlich unter dem des Vorjahrs (47,5 Mio. Euro).
Trotz eines Geschäftsjahres, das von wirtschaftlichen Turbulenzen geprägt war, zeigte Uzin Utz viele Stärken und die Unternehmensgruppe konnte ihre Auftragseingänge nach eigenen Angaben steigern. Der Konzernumsatz stieg um 10,7 Prozent auf 487, 1 Mio. Euro und liegt damit um 47,0 Mio. Euro über dem Vorjahresniveau. Der Ergebnisrückgang spiegle vor allem geopolitische, makroökonomische und marktspezifische Herausforderungen wider. Aufgrund einer sich bereits in der zweiten Hälfte des Jahres abzeichnenden Abkühlung der Baukonjunktur konnten erforderliche Preissteigerungen nicht in vollem Ausmaß durchgereicht werden, umgesetzte Kostenoptimierungen konnten diese Effekte nur teilweise kompensieren. „Eine Zeit, geprägt von gestörten Lieferketten und Engpässen bei vielen Rohstoffen, wurde als Folge geopolitischer Krisen nahtlos von sehr stark steigenden Material- und Energiepreisen abgelöst. Mit Blick nach vorn müssen wir daher an unserer Effizienz arbeiten, mit innovativen und wirksamen Konzepten der signifikanten Kosteninflation begegnen und durch Working-Capital-Optimierungen unsere Cashflows verbessern“, so Christian Richter, Finanzvorstand von Uzin Utz, anlässlich des Pressetermins.
Verschärfte gesamtwirtschaftliche Herausforderungen
Die Kostenexplosion bei der Erzeugung und Herstellung von Baumaterialien sowie der rasante Anstieg der Lebenshaltungskosten machen neue Bauvorhaben sowohl für Auftraggeber als auch für viele ausführende Baufirmen und Handwerker sehr schwer kalkulierbar. Der massive Anstieg der Energiepreise wird sich weiterhin auf das Ergebnis auswirken. Trotz dieser Herausforderung sieht sich das Unternehmen gut aufgestellt, da bereits strategische Maßnahmen, wie z.B. Abschlüsse von Rahmenverträgen, getroffen wurden.
Strategieziele weiterhin im Fokus
Die Themen Umwelt und Ressourcen sollen noch stärker in den Fokus gerückt werden und das Unternehmen bekennt sich nach eigenen Angaben dazu, einen noch größeren Beitrag zur Nachhaltigkeit zu leisten. Laut internen Analysen entfallen über 50 Prozent der weltweiten Abfallproduktion und fast 40 Prozent der globalen CO2-Emissionen auf die Immobilien- und Baubranche. Die Wirtschaftszweige gelten als weltweit größte Verbraucher von Rohstoffen. „Diese harten Zahlen und Fakten zeigen den Handlungsbedarf und auch die Verantwortung, die auch wir mit unseren Produkten tragen“, sagt Philipp Utz. „Hinzu kommen politische und gesellschaftliche Einflüsse, die den Druck zunehmend erhöhen. Es besteht massiver Handlungsbedarf. Ein Umschwung ist erkennbar und der europaweit beschlossene Green Deal sowie erste Bauprojekte, in denen die Grundsätze der Kreislaufwirtschaft bzw. Cradle to Cradle umgesetzt werden, zeigen bereits die praktische Umsetzung und geben den Weg vor.“
Die Initiativen zur Weiterentwicklung ressourcenschonender Produkte, aber auch klimaoptimierter Prozesse sollen bei Uzin Utz helfen, den ökologischen Fußabdruck und die Arbeit der Kunden stetig zu verbessern. Erklärtes Ziel sei es, bis 2025 25 Prozent direkt verursachter klimaschädlicher Emissionen (Scope 1+2) zu reduzieren. Die Uzin Utz Unternehmensgruppe verfolgt nach eigenen Angaben eine strikte Nachhaltigkeitsagenda. Kürzlich wurde das Unternehmen mit dem Umweltpreis Baden-Württemberg ausgezeichnet.
Innovationen und fortlaufende Investitionen
Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung erreichten im Geschäftsjahr 2022 12,8 Mio. Euro. Rund 130 Mitarbeiter konnten im zurückliegenden Jahr 137 Innovationsprojekte an elf Entwicklungsstandorten in internationalen Teams vorantreiben. Die Zahl der Mitarbeiter erhöhte sich von 1.395 auf 1.466 (ohne Auszubildende). Davon entfielen 690 auf Gesellschaften im Ausland.
Die Investitionen des Unternehmens lagen im Jahr 2022 bei 41,1 Mio. Euro. Investitionen in neue Standorte wie Waco (USA) oder NL (Produktionserweiterung) sowie in das neue Schulungszentrum „Orange World“ (Würzburg) und diverse Betriebsanlagen in Deutschland machen einen Großteil der Gesamtinvestitionen aus.
Ausblick 2023
Für das Geschäftsjahr 2023 erwartet Uzin Utz in Anbetracht anhaltender makroökonomischer Herausforderungen und geopolitischer Spannungen einen weiteren moderaten Rückgang des EBIT. Im Umsatz wird hingegen ein moderates Umsatzwachstum prognostiziert.
Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung am 16. Mai 2023 eine Dividende in Höhe von 1,60 € je Aktie vorschlagen.