Trend zum »Bauen mit Grün«

Die GaLaBau-Branche erwirtschaftete im Jahr 2014 einen Jahresumsatz von 6,84 Mrd. €, das bedeutet im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von knapp acht Prozent. Das aktuelle Rekordergebnis erzielten die 16 669 Fachbetriebe mit ihren insgesamt 109 267 Beschäftigten. Damit stieg 2014 auch die Zahl der Fachbetriebe gegenüber dem Vorjahr um knapp ein Prozent.

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Baustoff-Partner: Herr Forster, wie kommentieren Sie die Entwicklung Ihrer Branche im zurück liegenden Jahr?

August Forster_ Für die GaLaBau-Branche war 2014 ein besonders erfolgreiches Jahr. Die neue Bestmarke spiegelt den unveränderten Trend zum Bauen mit Grün wider, der auch im vergangenen Jahr nicht nachgelassen hat. Somit bestätigt der erneute Rekordumsatz, dass sich Grün als Symbol für das gute Leben in der Bevölkerung etabliert hat.

Baustoff-Partner: Worin sehen Sie die Ursachen für die gute Entwicklung?

Forster: Zurückzuführen ist das aktuelle Ergebnis vor allem auf den verstärkten Wunsch der Menschen nach einem grünen Umfeld in ihrer direkten Umgebung. Die daraus resultierende Nachfrage nach Dienstleistungen rund ums Bauen mit Grün hat der Branche das jetzige Umsatzergebnis beschert. Hinzu kommt, dass die GaLaBau-Betriebe zwölf Monate ohne witterungsbedingten Arbeitsausfall arbeiten konnten. Das bedeutet das sechste Umsatzwachstum in Folge.

Baustoff-Partner: Ein gepflegter und hochwertig ausgestatteter Garten- und Terrassenbereich ist in den vergangenen Jahren schon fast zu einer Art »Statussymbol« geworden. Welche Rolle spielt hier das Geschäft mit den Privatkunden?

Forster: Das Privatkundensegment ist nach wie vor der Umsatztreiber der GaLaBau-Branche. Hier konnten die Betriebe im vergangenen Jahr erneut ein signifikantes Wachstum verbuchen.
So stieg der Anteil des Privatgartenbereichs am Gesamtumsatz auf knapp 60 % auf 4,05 Mrd.€ und übertrifft damit das Vorjahresergebnis von 3,56 Mrd.€ um knapp 500 Mio.€. Wir beobachten hier seit einiger Zeit ein erhöhtes Investitionsbewusstsein für hochwertige Materialien bei den Kunden. So bestellen Privatkunden unter anderem vermehrt teure Betonwaren oder Natursteine in ausgefallenen, großen Formaten. Aber auch die Technik im Garten gewinnt immer mehr an Bedeutung, so dass Installationen für die Beleuchtung, Beregnung, aber auch die Automatisierung der Rasenpflege zunehmend nachgefragt werden.

Baustoff-Partner: Wie sieht es aktuell bei den Investitionen der »öffentlichen Hand« bzw. der gewerblichen Investoren aus?

Forster: Im Gegensatz zum Privatkundenbereich blieb der Umsatz im Segment des öffentlichen Grüns in etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Die Auftraggeberstruktur nach Umsatzanteil in 2014 lag mit 17,4 % leicht unter dem Vorjahreswert, real stieg der Umsatz jedoch leicht von 1,12 Mrd.€ in 2013 auf 1,19 Mrd.€ in 2014.
Der Wohnungsbau machte 2014 einen Anteil von 9,26 % (2013: 11 %) aus. Die Industrie lag mit 5,5 % einen halben Prozentpunkt unter dem Wert von 2013 (6,1 %). Bei den Generalunternehmern wurde mit 4,9 % gegenüber 2013 (4,6 %) ein leichtes Umsatzplus verzeichnet.
Obwohl wir im vergangenen Jahr im Privatkundenbereich wiederholt ein Umsatzwachstum erzielt haben, sehen wir für die Zukunft im Bereich des öffentlichen und gewerblichen Grün ein ebenfalls großes Umsatzpotenzial. Angesichts der großen Herausforderungen, denen sich die Städte in der Zukunft ausgesetzt sehen, wird auch eine nachhaltige Stadtentwicklung mit lebendiger Vegetation immer wichtiger. Besonders bei städtebaulichen Maßnahmen mit lebendigem Grün wird deshalb die Nachfrage für landschaftsgärtnerisch geprägte Dienstleistungen und Know-how zunehmen.
Ich verweise in diesem Zusammenhang auch auf die jüngste Entscheidung von Bundesbauministerin Dr. Barbara Hendricks, die für die Städtebauförderung 2015 plant, besonders das Thema »Grün in der Stadt« stärker zu berücksichtigen.
Ein Erfolg, der auch auf die »Charta Zukunft Stadt und Grün« zurückzuführen ist, die – getragen von mittlerweile über 40 Unterzeichnern aus Wirtschaft und Gesellschaft –, das Potenzial und den Nutzen von urbanem Grün aufzeigt.

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