Sopro Bauchemie_ »Haben uns besser entwickelt als der Markt«

Die Jahrespressekonferenz der Sopro Bauchemie hat annähernd eine ähnliche Tradition wie das Verkünden positiver Unternehmenszahlen. Dieses Mal führte die Reise nach München, wo Geschäftsführer Andreas Wilbrand und sein Team spannende Referenzobjekte und positive Ergebnisse präsentierten.

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Von Jan RiekenDas Geschäftsjahr 2016 sei für die Sopro Bauchemie erneut sehr erfolgreich verlaufen_ Das Plus von 7 % war über dem erwarteten Potenzial. Der Umsatz ist 2016 auf mehr als 136 Millionen Euro gestiegen, mit allen Auslandsaktivitäten waren es sogar 190 Millionen – »damit hat sich der Bereich Fliesentechnik besser entwickelt als der Markt«, sagte Wilbrand.
Seit mittlerweile 15 Jahren gehört die aus der Dyckerhoff-Sparte »Sonderprodukte« hervorgegangene Sopro Bauchemie zur italienischen Mapei-Gruppe. »Wenn wir die Umsätze unserer Schwestergesellschaften aus dem Mapei-Konzernkreis landesbezogen jeweils dazu addieren, wird deutlich, dass wir im Gruppenumsatz in unserem bauchemischen Kerngeschäft in vielen europäischen Ländern Spitzenpositionen eingenommen haben und zu den Marktführern gehören«, erläuterte Wilbrand. Seinen Angaben zufolge sind Sopro und Mapei im bauchemischen Kerngeschäft zusammen Marktführer in Deutschland, Sopro allein betrachtet belegt hinter der PCI den zweiten Platz.

Fachhandel bleibt wichtigster Vertriebskanal
Die Marktanteile im Segment »Fachhandelsmarkt«, der nach Wilbrands Einschätzung etwa 60 % des Gesamtmarktes repräsentiert, beziffert er im Sortimentsbereich der »Fliesentechnik« auf etwa 25 %. Der Fachhandel bleibe somit der dominierende Distributionskanal für Bauchemie im deutschen Fliesenmarkt. Neben dem hohen Anteil professionell arbeitender Fachhandwerker entwickle sich derzeit eine neue Zielgruppe für hochwertige Bauchemie_ Den meist »werkstattlosen, mobilen Generalisten, dessen Kaufverhalten und Anbindung an die Distributionsstrukturen des Fachhandels noch genauer zu analysieren sein wird«, sagte Wilbrand.
Bei aller »kritischen Zurückhaltung« der klassischen, professionellen Fliesenverlegebetriebe gegenüber Kleinsthandwerkern ohne Meisterbrief machte Wilbrand deutlich, dass diese »auf dem deutschen Markt derzeit eine wichtige Rolle einnehmen – speziell vor dem Hintergrund des eklatanten Fachhandwerkermangels, der unsere Branche deutlich negativ beeinflusst und im Wachstum limitiert«. Nach Schätzung von Experten sind die werkstattlosen Kleinsthandwerker mit einem Verlegepotenzial von ca. 25 bis 27 Mio. m2 an der keramischen Gesamtabsatzmenge in Deutschland beteiligt, was etwa einem Fünftel entspricht. Laut  Wilbrand »eine bedeutende Handwerkergruppe, die nicht ignoriert werden darf«, obwohl sie die Preise deutlich unter Druck setzt und »durch verschiedentlich handwerklich unzureichende Qualität auch manche ›Schlechtleistung‹ erbringt«.

Die Herausforderung liegt darin, der wachsenden Zahl schlecht qualifizierter Generalisten mit mehr hochqualifizierten Spezialisten zu begegnen.«
Andreas Wilbrand,
Geschäftsführer
Sopro Bauchemie

Neues Schulungszentrum und erweitertes Seminarangebot
Auch das ein Grund, dass Sopro sein Seminarprogramm ausweitet und ein neues Schulungszentrum plant. Unter dem Titel »Sopro ProfiAkademie« bietet der Wiesbadener Hersteller dem Handwerk, dem Fliesen- und Baustoff-Fachhandel sowie Architekten, Planern und Sachverständigen mit einer Vielzahl von unterschiedlichsten Weiterbildungsprogrammen die Möglichkeit, technisch auf dem aktuellen Stand zu bleiben, das Netzwerk untereinander und zur Sopro Bauberatung zu vertiefen und somit auch schwierige Anwendungen schnell, fachgerecht und ohne Reklamationen und Beanstandungen auch gewerkeübergreifend erfüllen zu können. Dazu greift Sopro auf mittlerweile 114 Systempartnerschaften zurück.
»Wir verknüpfen dies in vielen Seminarmodulen mit den Weiterbildungsinitiativen des Fachverbandes Fliese + Naturstein FFN (ZERT Fliese) sowie mit denen des Verbandes deutscher Fliesenfachhändler VDF«, erläuterte Wilbrand. Vor drei Jahren sei das erste Web­inar abgehalten worden und Sopro ist zuversichtlich, dass diese neuartige Form der Präsentation sich weiter durchsetzen wird, zumal »die ersten Kopien unserer Initiative schon auf dem Markt sind«.
Im abgelaufenen Jahr haben mehr als 23 000 Teilnehmer bei nahezu 700 Sopro-Schulungen am Stammsitz in Wiesbaden oder vor Ort in diversen überregionalen Schulungsstätten teilgenommen. Das »Wiesbadener Planer- und Sachverständigenseminar« und den mittlerweile fünften »Sopro ProfiTag«, für dessen Neuauflage 2017 schon jetzt zahlreiche Anmeldungen vorliegen, bezeichnete er als Schwerpunkte des Akademieprogramms. »Das veranlasst uns dazu, zwei Veranstaltungen gleicher Art direkt hintereinander anzubieten«, schloss Wilbrand.

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