Schöck: Sicherer Schallschutz bei außergewöhnlicher Treppenskulptur

Großzügig umlaufende Balkone, die einen Blick ins Grüne ermöglichen, und eine repräsentative Treppe im Atrium zeichnen unter anderem die Architektur der sechs Mehrfamilienhäuser mit Tiefgarage aus, die in einem neuen, autofreien Quartier in Berlin-Pankow entstehen. »immergrün« – so der passende Name dieses Bauvorhabens, das die Joint Venture Partner UBM Development Deutschland GmbH und ein Family Office an der Grenze zum Prenzlauer Berg realisiert. Die Entkopplung der zentral hängenden, halbgewendelten Treppe in den Atriumshäusern forderte die Planer und die verarbeitenden Gewerke dabei besonders heraus. Die Lösung, um die erhöhten Anforderungen an den Schallschutz zu erfüllen: die speziell für diese Treppe gerechnete und angefertigte »Tronsole« der Schöck Bauteile GmbH.

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Natur und nachhaltiges Wohnen ist das Konzept, das sich beim Projekt »immergrün« architektonisch in gemeinschaftlichen Grünflächen und einem Zugang zum Balkon beziehungsweise zur Terrasse von jedem Zimmer der Wohnungen widerspiegelt. Eine repräsentative Treppenskulptur im Atrium unterstreicht dabei die Hochwertigkeit der Gebäude, die von dem Büro zanderrotharchitekten gmbh aus Berlin entworfen wurden. Von den Wohnungswänden des Lichthofs spannen dabei Stege, die von den Galerien erreichbar sind. Über jeweils einen Steg wird die zentral hängende, halbgewendelte Stahlbetontreppe in den Geschossen bedient. Die Stege sind gegensätzlich schräg angeordnet, wobei der untere einen Neigungswinkel von Minus 5 Grad, der obere von Plus 5 Grad aufweist. »Die Galerie stößt an die Stege an, ist aber nicht verbunden. Die wegen der wenigen vertikalen Auflager hohe statisch erforderliche Bewehrung durch eine einbaubare Bewehrungswahl zu erreichen war eine große Herausforderung«, berichtet Johann Lang, Projektleiter bei Seidl & Partner Gesamtplanung. »Hinzu kam die Anforderung, die Treppe vom restlichen Gebäude akustisch zu entkoppeln.«

Hohe Anforderung an den Trittschallschutz

Guter Trittschallschutz ist die Bedingung für Komfort und schützt die Gesundheit. Besonders im Treppenhaus kann mangelhafter Trittschallschutz die Bewohner belästigen. Daher ist eine akustische Entkopplung von Treppenläufen und Podesten von den Treppenhauswänden und Decken notwendig, um die Schallübertragung in angrenzende Räume zu vermeiden.

Die Lösung, um die hohen Anforderungen im Objekt »immergrün« zu erfüllen, fanden die Planer im Trittschalldämmelement »Schöck Tronsole«: Die einbaufertigen und aufeinander abgestimmten Produkte sorgen bei Podesten sowie bei geraden und gewendelten Treppen für einen sicheren Schallschutz. Die wesentliche Komponente der »Tronsole« ist das Elastomerlager »Elodur«, wodurch sich mit der »Tronsole« im Vergleich zu herkömmlichen Treppenauflagern eine um etwa 10 dB höhere Trittschalldämmung erreichen lässt, heißt es in einer Mitteilung des Herstellers.

Das Trittschalldämmelement trennt in diesem Projekt den Treppenantritt im EG und die Stege vollflächig vom Gebäude, sodass die Gefahr von Schallbrücken minimiert ist. Bei der außergewöhnlichen Treppenskulptur fand die »Tronsole Typ B« zur akustischen Entkopplung Verwendung. Im Erdgeschoss sorgt diese für die Entkopplung des Treppenlaufs zur Kellerdecke. In den weiteren Geschossen wurden die Stege mit verschiedenen weiteren Ausführungen der ­»Tronsole Typ B« akustisch entkoppelt.


Schallbrückenfreie Ausführung, einfacher Einbau

Die »Tronsole« wird vor der Montage der Treppen direkt auf der Baustelle eingebaut. Die halbgewendelten Treppenläufe des Projekts »immergrün« wurden als Fertigteile hergestellt. Üblicherweise wird der Fertigteiltreppenlauf an den Flanken, die die Treppenhauswände tangieren, umlaufend mit der Fugenplatte »Tronsole Typ L« beklebt. Da es sich bei diesem Objekt allerdings um eine frei im Raum hängende Treppe handelt, erfolgte der Einbau der »Tronsole« Typen hier ausschließlich am Antritt des Treppenlaufs im Erdgeschoss und an den ­Auflagerpunkten der Stege. Hans-Dieter Böß, Bauleiter bei der mit dem Einbau beauftragten Porr GmbH & Co. KGaA, erklärt: »Vor dem Einbau der ›Tronsole‹ reinigen wir den Treppenlauf von Staub und Schmutz. Danach ziehen wir die Schutzfolie ab, richten die ›Tronsole‹ am Fuß des gewendelten Treppenlaufs aus und kleben sie mit den integrierten Selbstklebebändern auf den Treppenfuß auf. Den überstehenden Schaum schneiden wir dann einfach mit einem Cuttermesser ab.«

Individuelle Lösung für den Trittschallschutz

Die Einleitung der Lasten und die Schallentkopplung der Treppenskulptur findet in den speziell dafür vorgesehenen Auflagerbereichen statt. Die Konstruktion erschließt die Galerien des Atriums über sechs Geschosse hinweg. Aufgrund dieser Höhe und des dafür notwendigen zusammenhängenden Tragwerks wurden die Stege in Ortbeton gefertigt. Die halbgewendelten Treppenläufe hingegen wurden als Stahlbetonfertigteile vom Fertigteilwerk Gilne geliefert und mithilfe einer speziellen eingeschraubten Anschlussbewehrung mit der Armierung der Stege verbunden.

Die Stege werden alle linienförmig entkoppelt – über die speziell für diesen Fall der Lastabtragung ausgelegte »Sonder-Tronsole Typ B«: Zum Abtragen der vertikalen Hauptlast wurde die »Tronsole Typ B-V5-Sonder« eingesetzt, welche mit jeweils vier Linienlagern à 25 mm ausgestattet wurde. Um sowohl abhebende als auch horizontale Lasten abfangen zu können, wurde auch seitlich, oben und stirnseitig der Stege die »Tronsole Typ B« eingebaut.

Sicherer Schallschutz bei der Fluchttreppe

Neben der repräsentativen Treppe im Atrium verfügen die Häuser über einen Aufzug und ein Fluchttreppenhaus mit halbgewendelten Fertigteiltreppenläufen. Die Treppenläufe werden zu den Decken hin mit der »Schöck Tronsole Typ F«, zu den Treppenhauswänden hin mit der »Tronsole Typ Q« aufgelagert. Die Treppe ist dadurch akustisch vom Gebäude entkoppelt. Damit die »Tronsole Typ F« beim Versetzen der Treppen nicht verrutscht, lässt sie sich durch die integrierten Montagekleber passgenau am Fertigteil aufkleben.

Die akustischen ­Kennwerte der »Tronsole« sind nach DIN 7396 geprüft. Durch das Elastomerlager »Elodur« werde damit eine nach DIN 7396 geprüfte Trittschallpegeldifferenz von ∆L*n,w = 27 dB bis ∆L*n,w = 33 dB erreicht. J

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