In Regensburg pulsiert das Leben, viele Bezirke florieren. So auch der einst industriell geprägte Osten der Stadt. Seit 2023 entsteht dort der Gebäudekomplex »Candis II« und fügt sich in den modernen Charakter der Gegend ein. 9 000 m² verteilen sich auf drei kubische Türme mit jeweils acht Stockwerken. Wenn die Gebäude Ende 2025 fertiggestellt sind, können je Turm
35 Wohnungen bezogen werden. Zusätzlich stehen 181 Stellplätze in einer Tiefgarage zur Verfügung. Stilistisch orientierten sich die Architekten der Pure-Gruppe am ersten Bauabschnitt, der »Candis I« heißt und bereits seit 2014 eine Vielfalt an Wohn- und Dienstleistungsstrukturen bietet. Hinter der schlicht-modernen Fassade verstecken sich mit dem hoch wärmedämmenden und perlitgefüllten »Poroton-S9« und dem »Poroton-S-Sz« Objektziegel-Klassiker von Schlagmann Poroton. Damit wird das Projekt nicht nur den Anforderungen an Statik und Schallschutz gerecht, sondern auch dem Anspruch des modernen Stadtbewohners an nachhaltig gesundes Wohnen, erklärt Schlagmann Poroton.
Urbane Vielfalt auf historischem Gelände
Die oberpfälzische Stadt Regensburg ist vor allem für ihr malerisches Zentrum bekannt. Aber die Stadt hat noch mehr zu bieten: Regensburgs Peripherie wurde seit der Industrialisierung vor allem gewerblich bebaut. Der Schornstein einer Zuckerfabrik prägte von hier aus rund 100 Jahre lang die Silhouette der Stadt.
Der Lange Heinrich, wie ihn die Regensburger nennen, wich 2007 wegen der Stilllegung der Zuckerfabrik einer modernen Wohn- und Lebensumgebung. Auf und um das Gelände der alten Fabrik entwickelt sich seitdem reges urbanes Leben mit vielfältiger Gastronomie, Schulen und Ärztehäusern, so Schlagmann Poroton. Das Quartier ist darauf ausgelegt, ein Schmelztiegel verschiedener Bevölkerungsgruppen zu werden. Ein Studentenwohnheim, ein Pflegezentrum und eine Kita sind daher unentbehrlich.
Die drei Wohntürme von »Candis II« erweitern das bereits bestehende Gebäudekonglomerat in Richtung Osten. Sie bieten Platz für jeweils zwei Gewerbeeinheiten in den Erdgeschossen und insgesamt
172 Wohnungen für mehr als 450 Menschen. Ein nahezu umlaufender Balkon verbindet die Gebäudeaußenseiten und lockert die Fassade optisch auf. Angrenzende Grünflächen bieten dem Anwohner außerdem Gelegenheit zur Entspannung, aber auch der historische Stadtkern ist fußläufig erreichbar.
Umgesetzt wird das Projekt neben der Pure-Gruppe vom Deggendorfer Ingenieurbüro Kiendl & Moosbauer und vom Bauunternehmen Mickan Generalbaugesellschaft Amberg.
Neubau mit intelligentem Ziegelmantel
Die Regensburger Architektengruppe Pure sah sich aufgrund der angestrebten Gebäudedimension mit erhöhten Anforderungen an die Statik konfrontiert. Daher fiel die Wahl der Bauschaffenden laut Schlagmann Poroton auf den perlitgefüllten »Poroton-S9« von Schlagmann. Dank einer Druckfestigkeit von fk = 6,8 ist er stabil, kommt mit einer Wandstärke von 36,5 cm vergleichsweise schlank daher und maximiert so die am Ende verfügbare Wohnfläche.
Die städtische Lage zwischen der direkt an das Quartier angegliederten Bahntrasse und der vierspurigen Straubinger Straße verlangt der Gebäudehülle zudem erhöhten Lärmschutz ab. Mit 52 dB Schallschutz wird der »S9« von Schlagmann Poroton dieser Anforderung gerecht, erklärt das Unternehmen. Der eingesetzte Schalungsziegel »S-Sz« erreicht ein Schalldämmmaß von über 62 dB. Robert Hummel, Bauberater bei Schlagmann Poroton, betreut das Projekt von Beginn an: »Statik, Wärmeschutz und Schallschutz sind sportlich gelöst – unser ›S9‹ überzeugt mit Topqualität.«
Massivbau mit Perlit: Beständigkeit trifft Innovation
Die Verbindung guter Wärmedämmwerte mit solider Statik war lange eine Herausforderung für Ziegler. Vor allem die Einführung der 3. Wärmeschutzverordnung 1995 brachte die bisherigen Dämmwerte an ihre Grenzen. Dem Ziegel drohte deshalb, nur noch als Befestigungswand für eine zusätzliche künstliche Außendämmung verwendet zu werden. Den Produktentwicklern bei Schlagmann Poroton kam eigenen Angaben zufolge schließlich die Idee, die Dämmung in den Ziegel zu füllen, anstatt sie außen an den Ziegel zu kleben.
Mit dem »Poroton-T9« kam im Jahr 2001 erstmals ein Ziegel auf den Markt, der mit einem robusten Ziegelgerüst und massiven Stegen alle statischen Anforderungen gleichzeitig mit verschärften Dämmwerten erfüllen konnte. Das große Plus: Wände aus diesen Ziegeln können massiv monolithisch, ohne eine außenliegende künstliche Dämmung erstellt werden, so der Hersteller. Mit Perlit fand man einen ökologischen Dämmstoff natürlichen Ursprungs, der aus vulkanischem Gestein entsteht. Von dieser Eigenschaft profitieren Bauschaffende Schlagmann Poroton zufolge bis heute – vor allem, weil sich der Faktor der Nachhaltigkeit vom Trend zum Anspruch entwickelt hat. »Candis II« erreicht mit einem U-Wert von 0,23 W/(m²K) den Energieeffizienzstandard 55.