Die Wohnanlage umfasst insgesamt 1 200 m² und gliedert sich in 19 Wohneinheiten mit Flächen zwischen 40 und 78 m². Ergänzt werden diese durch einen großzügigen Gemeinschaftsbereich, eine Remise und einen begrünten Innenhof – Orte, die Begegnungen fördern und den Zusammenhalt der Genossenschaftsmitglieder stärken. Das Wohnkonzept unterstützt ein selbstständiges Leben im Alter, bietet jedoch gleichzeitig die Sicherheit, dass Pflegeleistungen und Alltagshilfen bei Bedarf in unmittelbarer Nähe verfügbar sind.
Einladendes Vorstadtflair
Die straßenseitige Fassade leuchtet in hellem Mintgrün, während gelbe Fensterrahmen und -laibungen lebendige Akzente setzen. Rundfenster und bodentiefe Fenster mit französischen Balkonen öffnen den Blick ins Grüne. Die Anlage gliedert sich in sieben kubische Einheiten, die versetzt zueinander stehen und den Charakter städtischer Reihenhäuser aufnehmen. Dieses Fassadenspiel setzt sich auf der Innenseite der Anlage fort: Der Innenhof ist von der Straße aus nicht einsehbar und wirkt dennoch offen und einladend. Überdachte Laubengänge mit transparenten, netzartigen Geländern verbinden die Einheiten. Rampen und Aufzüge gleichen sämtliche Barrieren aus. Eine außenliegende Wendeltreppe verbindet das Erdgeschoss zusätzlich mit den beiden Obergeschossen. Genau wie auf der Außenseite ist auch die Innenseite der Fassade optisch segmentiert – hier durch schmale, vertikale Betongliederungen. Blumenarrangements und Pflastersteine führen diese Strukturierung auf dem Boden optisch fort. Den KfW-Effizienzhausstandard 55 erreicht das Gebäude mithilfe einer PV-Anlage und fünf Erdsonden, die unter der Remise in 25 m Tiefe liegen. So kommt die Anlage auf eine Energieunabhängigkeit von etwa 85 Prozent.
Schnell gebaut und anpassbar
Dank der Schottenbauweise mit tragenden Querwänden lassen sich die Wohngrundrisse nach Fertigstellung flexibel und individuell anpassen – ein wesentlicher Vorteil für eine vielseitige Nutzung. Die Außenwände bestehen aus maßgenau vorgefertigten »Redbloc«-Ziegelfertigteilen des Typs »Poroton S8« von Schlagmann in einer Stärke von 36,5 cm. Als Füllstoff kommt Perlit zum Einsatz. Für die Trennwände wurde »Poroton S-Pz« in 24 cm Wandstärke verwendet.
Ein großer Pluspunkt der Bauweise war die hohe Effizienz: Laut der Baugenossenschaft konnte durch den Einsatz der »Redbloc«-Elemente pro Geschoss eine Bauzeitersparnis von rund drei Wochen erzielt werden. Auch die
Materialwahl überzeugte in mehrfacher Hinsicht. Anders als Ziegel mit organischer Füllung bietet Perlit keinen Nährboden für Schimmel und bleibt bis zum Abbruch des Gebäudes formstabil. Darüber hinaus ermöglicht der durchgängig natürliche Wandaufbau eine sortenreine Wiederverwertung. Ausschlaggebend für die Entscheidung zur monolithischen Ziegelbauweise war schließlich auch ihre überzeugende Wärmedämmeigenschaft.
Massivbau mit Perlit
Die Verbindung guter Wärmedämmwerte mit solider Statik war lange eine Herausforderung für Ziegelhersteller. Vor allem die Einführung der dritten Wärmeschutzverordnung 1995 brachte die bisherigen Dämmwerte an ihre Grenzen. Dem Ziegel drohte deshalb, nur noch als Befestigungswand für eine zusätzliche künstliche Außendämmung verwendet zu werden. Den Produktentwicklern bei Schlagmann Poroton kam schließlich die Idee, die Dämmung in den Ziegel zu füllen, anstatt sie außen an den Ziegel zu kleben.
Mit »Poroton-T9« kam im Jahr 2001 erstmals ein Ziegel auf den Markt, der mit einem robusten Ziegelgerüst und massiven Stegen alle statischen Anforderungen gleichzeitig mit verschärften Dämmwerten erfüllen konnte. Das große Plus: Wände aus diesen Ziegeln können massiv monolithisch, ohne eine außenliegende künstliche Dämmung, erstellt werden. Mit Perlit fand man einen ökologischen Dämmstoff natürlichen Ursprungs, der aus vulkanischem Gestein entsteht. Von dieser Eigenschaft profitieren Bauschaffende bis heute – vor allem, weil sich der Faktor Nachhaltigkeit vom Trend zum Anspruch entwickelt hat.