Nachgefragt...

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes wurden im vergangenen Jahr 239 465 Genehmigungen für Wohnungen insgesamt erteilt, also für Wohnungsneubau, Wohnungsumbau und Wohnungen in Nichtwohngebäuden.

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Das sind ca. 11000 Genehmigungen und damit 4,8 % mehr als in 2011. Herr Pakleppa, wie kommentiert der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes diese Zahlen?

Felix Pakleppa_ »Die veröffentlichten Zahlen zu den Baugenehmigungen 2012 zeigen einmal mehr, dass immer noch zu wenig neue Wohnungen auf den Markt kommen, zumal Genehmigungen keine Fertigstellungen bedeuten. Die Notwendigkeit von steuerlichen Anreizen ist offenkundig, aber in dieser Legislaturperiode nicht mehr zu erwarten.

Wir erwarten, dass eine neue Bundesregierung nach der Wahl im Herbst hier die Weichen richtig stellt. Für den Mietwohnungsbau muss die steuerliche Absetzbarkeit von zwei auf vier Prozent erhöht werden. Das setzt Anreize, ohne zu Fehlentwicklungen zu führen. Darüber hinaus muss der Bund seine Ausgleichszahlungen für die soziale Wohnraumförderung in Höhe von mind. 518 Mio. € auch über das Jahr 2014 aufrechterhalten. Ein ausgeglichener Haushalt darf nicht auf Kosten von Investitionen erreicht werden, sondern muss zwingend konsumtive Ausgaben reduzieren.

Mittlerweile hat sich die Neubautätigkeit im Wohnungsbau auf den Mehrfamilienhausbau – und damit auch auf den Mietwohnungsbau – verlagert; dabei dürfte es sich in aller Regel um Wohnungen im oberen Preissegment handeln. Bei den Ein- und Zweifamilienhäusern wurden insgesamt ca. 5000 Wohneinheiten weniger genehmigt als in 2011, wogegen bei den Mehrfamilienhäusern mit rund 96200 Wohnungen rund 11000 mehr als in 2011 genehmigt wurden. Wie viele Wohnungen in 2012 tatsächlich neu gebaut wurden, werden jedoch erst die Fertigstellungszahlen im Sommer zeigen. Das deutsche Baugewerbe geht von rund 210000 neuen Wohnungen aus«.

 

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