Mit »DryTile« keramische Bodenfliesen trocken verlegen

Mit »DryTile« will Agrob Buchtal, eine Marke der Deutsche Steinzeug AG, die Verlegung keramischer Bodenfliesen revolutionieren (der baustoffPARTNER hat berichtet_ Ausgabe Juni 2018, »Blickpunkt« S. 12 – 14). Als Ergänzung zur herkömmlichen Verlegung ermöglicht das System, Keramikfliesen trocken zu verlegen und vereint dabei das Beste aus zwei Welten_ Die Haltbarkeit von Feinsteinzeug und die schnelle Verarbeitung. Außerdem lässt sich ein so verlegter Boden rückstandslos zurückbauen, was das System insbesondere für Laden- und gastromomisch genutzte Gewerbeflächen interessant macht. Diese Produktmerkmale haben Inhaber und Planer eines Supermarkts in Meckenheim bei Bonn überzeugt.

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Zeit ist eine sehr wertvolle Ressource – auch und gerade im Bauwesen. Daher gibt es regelmäßig Überlegungen, wie man die positiven Eigenschaften von Keramikfliesen mit weiteren Vorzügen wie Zeitersparnis oder einfachem Rückbau verbinden kann. Eine Innovation dieser Art ist »DryTile« von Agrob Buchtal_ Wie der Name schon sagt, erfolgt die Verlegung »trocken«, also ohne Fliesenkleber. Das System ermöglicht eine bis zu 8x schnellere Verlegung.
Mit »DryTile« will der Hersteller nach eigenen Angaben die herkömmliche Verlegung nicht ersetzen, sondern ergänzen und Projekte erschließen, bei denen Keramikfliesen bis dato nicht unbedingt »auf dem Schirm« der Entscheider sind. Dies soll neue Potenziale für aufgeschlossene Fachhandwerker und Händler eröffnen.

Schnell verlegbare Böden für besondere Ansprüche
Das System ist prädestiniert dafür, wenn es schnell gehen muss und so wie z.B. im Einzelhandel lange Verdienst-Ausfallzeiten vermieden werden müssen. »DryTile« bietet sich laut Hersteller aber auch an für andere Bereiche, die in relativ kurzen Zyklen aktualisiert oder umgewidmet werden, auf Trittsicherheit angewiesen sind oder Lasten aushalten müssen. Beispiele sind Shoppingcenter bzw. der Ladenbau, Auto­häuser, Food- und Nonfoodhandel, Gastronomie, Hotellerie, Verwaltungs- und Bürogebäude, Lagerflächen, Flure und vieles mehr.

Praxisbeispiel: Frische als Erfolgsgrundlage
Ein aktuelles Projekt, bei dem die Vorzüge dieses Systems voll zum Tragen kamen, wurde kürzlich in Meckenheim (Nordrhein-Westfalen) realisiert_ Dort betreibt das Ehepaar Ralf und Petra Breil seit 2013 den gleichnamigen Edeka-Frische-Markt. Gemäß des bekannten Slogans »Wir lieben Lebensmittel« legen die Betreiber großen Wert auf absolute Frische und ansprechendes Ambiente – Aspekte, die besonders in der Abteilung für Obst und Gemüse relevant sind.
Erkennbar ist dieser hohe Anspruch auch daran, dass dies der erste Bereich ist, den Kunden nach dem Betreten des Marktes durchlaufen. Die Inhaber waren jedoch nicht wirklich glücklich über den dortigen bisherigen Bodenbelag, der wegen der damaligen Erst-Eröffnung ziemlich hektisch ausgesucht werden musste_ Die Optik war zwar hell, wirkte aber formatbedingt ziemlich kleinteilig und unruhig. Erschwerend kam hinzu, dass sich die Reinigung nach Aussage des Inhaber-Ehepaars vergleichsweise aufwendig gestaltete und der Boden schwer sauber zu halten war.
Daher suchte man nach einer probaten Alternative, die aber den Ablauf nicht stören oder gar eine zeitweise Schließung verursachen sollte – ein schwieriges Unterfangen, das mit »DryTile« aber im Wortsinn über Nacht gelöst werden konnte.Neuer Boden ohne Verdienstausfall
An einem Samstag im 2. Quartal 2018 wurde der Obst- und Gemüsebereich unmittelbar nach Geschäftsschluss ab 21 Uhr mit eigenem Personal ausgeräumt, sprich Waren, Regale und mobile Kühlgeräte entfernt. Nur 30 Minuten später traf der mit der Verlegung beauftragte Meisterbetrieb Diekmann-Klein aus Springe in Meckenheim ein, um dann ab 22 Uhr fachmännisch loszulegen – und zwar mit »DryTile«-Fliesen von Agrob Buchtal im repräsentativen Format 60 x 60 cm in einem eleganten Creme-Beige (projektspezifische Sonderfertigung) und Rutschhemmung R10.
Nur wenige Stunden später, um ca. 7 Uhr des folgenden Sonntags, waren Verlegung und Verfugung der rund 120 m2 großen Fläche inklusive Randzuschnitte und anderer Anpassungen abgeschlossen. Gemäß den Vorgaben (»nach rund 12 Stunden begehbar«) wurde dann am Sonntag gegen 19 Uhr damit begonnen, alles wieder einzuräumen, um weitere 12 Stunden später (»nach 24 Stunden voll belastbar«) am Montag um 7 Uhr den Markt wieder zu öffnen. Und das ohne Verdienstausfall und ganz normal, außer dem Effekt, dass sich Stammkunden verdutzt die Augen rieben angesichts des neuen Bodenbelags, der plötzlich diese wichtige Visitenkarte des Marktes sichtbar aufwertet.

Sorgfalt auch im Detail_ Kaum spürbarer Übergang
In der Obst- und Gemüseabteilung werden regelmäßig rollende Lasten per Paletten-Hubwagen bewegt, um rund um die Uhr ein frisches und umfassendes Warenangebot zu gewährleisten. Daher kamen Fliesen mit einer »Überstärke« von 15 mm zum Einsatz. Zusammen mit dem dauerhaft aufgesinterten 2,5 mm dünnen Korkrücken ergibt sich demnach eine Gesamtstärke beziehungsweise Bauhöhe von 17,5 mm.
Da die Ebenflächigkeit des ursprünglichen Bodenbelags innerhalb der erforderlichen engen Toleranzen lag, konnten die »DryTile«-Fliesen direkt darauf platziert werden. Für die Überbrückung des Höhenunterschieds von 17,5 mm zum angrenzenden dunklen Belag des Marktes wählte man eine ebenso einfache wie geniale Methode_ An den beiden Zugangsseiten wurde ein Streifen von 60 cm ausgestemmt, um hier eine Fliesenreihe in gleicher Optik wie »DryTile«, aber ohne Korkrücken konventionell im Dünnbett zu verkleben und leicht schräg anzustellen.
Diese kleine schiefe Ebene ist optisch und beim Begehen oder Befahren so gut wie nicht wahrnehmbar. Einerseits wird somit eine Stolperkante für Kunden beziehungsweise Holperkante für Einkaufswägen vermieden, andererseits wird die Belagsfläche sicher und sauber eingefasst.

Ergebnis beeindruckt Kunden und Betreiber
Das Resultat überzeugt Kunden und Betreiber gleichermaßen, wie Petra Breil bestätigt: »Wir mussten zwar eine Nacht unseren Schlaf opfern, aber das Ganze hat sich definitiv gelohnt. Wir würden es jederzeit wieder so machen, denn das Ergebnis hat unsere hohen Erwartungen sogar übertroffen« – ein Fazit, dem nichts mehr hinzu zu fügen ist.

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