Mehr Öffentlichkeit für das Thema Bauen

Die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen für die Bauindustrie waren noch nie so gut wie momentan. Jens O. Holthaus, Initiator der Verbundwerbeaktion »So baut Deutschland 2015!« über die Gründe, warum das Thema Bauen derzeit so interessant ist wie nie, warum aber der Markt hinter den Erwartungen stark zurück bleibt.

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Wer hätte vor einigen Jahren damit gerechnet, eine Hausfinanzierung über zehn Jahre mit einem Sollzins von unter 1,75% oder gar niedriger abschließen zu können?   Wahrscheinlich niemand. Wer heute 300000 € bei seiner Bank finanzieren möchte und eine vernünftige Eigenkapitalquote mitbringt, der muss bei 1% Tilgung gerade einmal 687 € monatlich für das Kapital aufbringen. Noch vor zehn Jahren verlangten Banken bei 4% Zinsen knapp das Doppelte.

Satte 1250 € flossen von der Haushaltskasse in Richtung der Banken für genau die gleiche Finanzierung. Die niedrigen Zinsen wirken für Baufinanzierer wie ein zweites Konjunkturprogramm – sollte man meinen, ist aber real nicht so. So beklagt das Bauhauptgewerbe aktuell preisbereinigte 1,8% weniger Auftragseingänge als in 2013.

Das gesunkene Zinsniveau ist für Investitionen gut – für Anleger jedoch extrem ärgerlich. Bei gerade einmal 0,1 bis 0,5% Guthabenzinsen vermehren sich auch größere Vermögen nur im Schneckentempo. Risikofreudige Anleger schlagen jetzt den Weg Richtung Börse ein und kaufen trotz hohen Preisniveaus vermeintlich profitable Aktien. So ist der Gesamtwert aller im DAX notierten Unternehmen in den letzten zwei Jahren um 66% gestiegen. Wer sein Geld nicht ins Ungewisse investieren möchte, der lässt es (wie die meisten Deutschen) nach wie vor auf den zumeist unrentablen Sparbüchern liegen. Betongold, also die Investition in Immobilien, profitiert nur unterdurchschnittlich von diesen einmaligen Rahmenbedingungen.

Vor einigen Jahren sprach man erstmals von einer extrem liquiden Generation, die dank Erbschaften sowie stabiler wirtschaftlicher und politischer Verhältnisse ohne eigenes Zutun in den Genuss von Wohlstand und Reichtum gekommen ist. Parallel zum Erb-Kapital existiert noch ein zweiter und dritter Grund für das hohe Wohlstandsniveau vieler älterer Menschen. Denn neben dem geerbten Reichtum verfügen viele Menschen meist noch über eine meist lastenfreie Immobilie sowie das Kapital einer fällig gewordenen Lebensversicherung. Allein in Deutschland fließen jährlich rund 80 Mrd. € ausgezahlter Leistungen der Lebensversicherungen in private, meist bereits wohlhabende Hände. Auch von diesem Markt sollte die Bauindustrie mehr profitieren können als bislang. Private Renovierungen und Sanierungen sollten daher stärker in den großen Publikumsmedien Berücksichtigung finden.

Die heutige Generation ist aufgeklärt, offener und freier denn je und sehr daran interessiert, das eigene Leben sowie das unserer Nachwelt bewusster und nachhaltiger zu gestalten. Das Thema Bauen ist hierbei kein Kernthema in der öffentlichen Wahrnehmung, auch wenn fast alle aktuellen, gesellschaftlichen »Megatrends« einen Einfluss auf unser Wohnen und Arbeiten haben. Ob lebenswertere Urbanisation durch grünere, gesündere Städte -Neo-Ökologie, die Wachstum künftig als eine Mischung bestehend aus Ökonomie, Ökologie und gesellschaftlichem Engagement versteht oder der Wandel der Arbeitswelt hin zu sich verschwimmenden Grenzen zwischen Berufs-und Privatleben. All diese Trends verlangen nach neuen Ideen und Lösungen rund um die Themen Haus, Bauen, Renovierung und Sanierung. Denn jede Zeit, jede Generation und jede Epoche hat den Wunsch, eine eigene Architektur mit eigenen Produkten auszuformen. Im Privaten – wie im Öffentlichen.

Um eine breitere Kommunikationsbasis für das Thema Bauen & Co zu schaffen, haben wir bereits 2011 ein Konzept installiert, mit dem wir in der Lage sind, mit einem Schlag über zehn Millionen Verbraucher auf hohem Niveau zu informieren. »So baut Deutschland 2015!« ist das diesjährige Nachfolgeprojekt von »Deutschland baut!«, der letztjährigen Verbundwerbeaktion, für die deutsche Haus-und Innenausbau – sowie Garten – und Einrichtungsbranche. Durch die gemeinschaftliche Aktion und das Zusammenwirken unterschiedlichster Firmen können hochwertige, medienwirksame Publikumstitel wie die BILD am SONNTAG und die WELT am SONNTAG belegt werden, die normalerweise außerhalb der Werbeetats liegen. Die Sonder-Beilage ist redaktionell aufgebaut und hat einen Umfang von ca. 40 Seiten. Unternehmen können sich hier vorstellen, für sich und ihre Produkte werben sowie direkte Feedbackaktionen durchführen.

 

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