Wohnraum ist teuer – besonders in den dicht besiedelten Regionen rund um die baden-württembergische Landeshauptstadt Stuttgart. Wie sich mithilfe von Knecht-Lichtflutern auch in Bestandsgebäuden hochwertiger Wohnraum im Untergeschoss schaffen lässt, zeigt ein Projekt von Habakuk in Leonberg. Habakuk hat sich als Bauträger und Immobilienentwickler auf das Sanieren, Erweitern und Aufstocken von Gebäuden spezialisiert. Der Fokus des Unternehmens liegt auf emissionsarmem, wohngesundem Bauen.
Bei der Sanierung einer Erdgeschosswohnung in einem Dreifamilienhaus stellte sich die Frage: Was wird aus dem zugehörigen, rund 27 m² großen, aber dunklen Kellerraum? Trotz des schlechten Ausgangszustandes war für Habakuk-Geschäftsführer Heiko Köppke schnell klar, dass hier heller, flexibel nutzbarer Wohnraum entstehen kann. Einige Hürden galt es jedoch zu überwinden.
Keller wird Wohnraum
Um den Keller an die Erdgeschosswohnung anzubinden, wurde zunächst ein Deckendurchbruch realisiert. Hierfür war die Zustimmung der Wohnungseigentümergemeinschaft erforderlich. Auch ein Antrag auf Nutzungsänderung war nötig, da der Keller bisher nicht als Wohnraum genutzt wurde. Das größte Problem stellte die unzureichende Tageslichtversorgung dar. Die Landesbauordnung in Baden-Württemberg fordert für Aufenthaltsräume einen Fensteranteil von mindestens zehn Prozent der Grundfläche.
Bei der Suche nach Lösungen stieß Heiko Köppke auf den patentierten Lichtfluter von Knecht und war begeistert. Der Lichtfluter ist ein Betonfertigteil, das außen an die Kellerwand angesetzt wird. Durch seine Schräge ermöglicht er einen direkten Lichteinfall. Die Idee dahinter: Fallen Lichtstrahlen unreflektiert in einen Raum, bleibt die Lichtintensität erhalten und versorgt den Keller mit natürlichem Tageslicht. Nach einem Besuch im Werk der Betonspezialisten entschied sich Köppke dafür, drei der innovativen Elemente einzusetzen.
Problemlöser Lichtfluter
Zum Einsatz kamen bei dem Projekt die Knecht-Lichtfluter mit Brüstung und einer Höhe von 159,5 cm sowie einer Breite von 129 cm. Die Aussparungen in der Kellerwand wurden entsprechend vergrößert. Durch die Brüstung ergibt sich eine praktische Ablagefläche mit einer Tiefe von rund 45 cm, wie bei einer Fensterbank. Nach oben erreicht dieser Lichtfluter eine Tiefe von etwa 110 cm.
Der Knecht-Lichtfluter ist in mehreren Größen erhältlich, von raumhoch bis hin zu kleineren Varianten. Auf Wunsch sind auch individuelle Sonderanfertigungen möglich. Je nach baulichen Gegebenheiten kann beispielsweise ein bodentiefer Lichtfluter eingesetzt werden: Hier reicht die Schräge bis zum Kellerboden, wodurch noch mehr Licht in den Raum gelangt. Häufig wird diese Ausführung im Neubau eingebaut.
Bei dem Sanierungsprojekt in Leonberg wurde zunächst das Erdreich abgegraben und die Kelleraußenwand an den betreffenden Stellen freigelegt. Eine Herausforderung stellte das hohe Grundwasserniveau dar. Köppke: »Der Keller steht 1,20 m tief im Wasser. Das bedeutete, dass wir die Grube durch ständiges Abpumpen trocken halten mussten, um vernünftig arbeiten zu können.«
Lichtfluter von Knecht sind aus WU-Beton hergestellt und werden montagefertig auf die Baustelle geliefert. Werksseitig angebrachte Ösen erlauben das Einhängen einer Kette und damit das Versetzen per Kran oder Bagger. In Leonberg wurden die Betonfertigteile gegen die Kellerwand gesetzt und die Kontaktstellen mit dem Baukörper verschraubt. Zum Schutz vor drückendem Wasser erfolgte eine bituminöse Schwarzabdichtung. Als Wärmeschutz dient eine Perimeterdämmung.
Modern und wohngesund
Nach oben ist einer der drei Lichtfluter mit einer befahrbaren Glasscheibe abgedeckt, die auf die Umrandung aufgebracht wurde; die beiden anderen sind mit Fensterflügeln von Saris Dachfenster versehen. Mit einem motorischen Antrieb ausgestattet, können sie zum Lüften geöffnet werden; ein Regenwächter sorgt im Fall der Fälle für rechtzeitiges Schließen. Der Einbruchschutz ist dabei zu jeder Zeit gewährleistet.
Für Habakuk ist wohngesundes Bauen ein zentraler Aspekt. Verwendet werden emissionsarme, möglichst cradle-to-cradle-zertifizierte Baustoffe. Zum Einsatz kommen daher ausschließlich Kalk- und Lehmputze. Bei den Oberflächen wird beispielsweise auf Kalk-, Lehm- oder Kaseinfarben gesetzt. In Wohn- und Schlafräumen verlegt das Unternehmen massive Eiche als Bodenbelag – behandelt mit reinem Leinöl aus einer regionalen Ölmühle, ganz ohne Zusatzstoffe.
Die Versorgung mit natürlichem Licht ist für Geschäftsführer Heiko Köppke untrennbar mit gesundem Bauen verbunden. »Für Wohnräume im Untergeschoss sind Lichtfluter daher die perfekte Lösung. Unserer Meinung nach gibt es nichts Vergleichbares auf dem Markt. Man hat überhaupt nicht das Gefühl, in einem Keller zu sein. Wir werden sie auf jeden Fall auch bei weiteren Projekten einsetzen«, so sein Fazit.