Juni 2013

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Komfort und Klimaschutz


Der lang anhaltende Winter setzte dem Bau in den ersten drei Monaten dieses Jahres deutlich stärker zu als in früheren Jahren. Am besten überstanden hat das erste Quartal noch der Wohnungsbau, wobei der Umsatz um 7,6 % und der Auftragseingang um 1,0 % unter dem Niveau des entsprechenden Vorjahresquartals lagen. Als positiv für das laufende Jahr ist aus heutiger Sicht zu bewerten, dass die Zahl der Genehmigungen von neuen Wohnungen um 16,2 % gestiegen ist.

Daher geben sich die Verbände überwiegend optimistisch, was den weiteren Verlauf des Baujahres 2013 angeht. Wenn die gesamtwirtschaftliche Produktion weiter an Fahrt aufnehme, könne die für das Gesamtjahr prognostizierte nominale Umsatzentwicklung von + 2 % noch erreicht werden, so die Einschätzung.

Ein »stabiles Wachstum« erwartet auch die Fenster- und Türenbranche. Für 2013 sei laut Hochrechnung mit einem Anstieg auf etwa 13,5 Millionen Einheiten zu rechnen. Das entspräche einem prozentualen Zuwachs von rund 2,4 % für die Branche mit ihren rund 6 700 Fensterbaubetrieben (Stand 2011), die pro Jahr etwa 9,5 Mrd. € erwirtschaften. Rechnet man noch die wesentlichen vor- und nachgelagerten Industriezweige dazu, kommt man in der Fenster- und Fassadenbranche hierzulande auf rund 300 000 Beschäftigte in etwa 58 000 Betrieben mit einem Gesamtumsatz von rund 34 Mrd. €.

Die Bau- und Modernisierungstätigkeiten verschaffen dem Fenster- und Außentürenmarkt im laufenden Jahr ein ordentliches Wachstum. Um allerdings die ambitionierten Klimaschutzziele der Bundesregierung zu erreichen, müssten Politik, Wirtschaft und auch die Verbraucher hier ein weitaus größeres Engagement an den Tag legen, so die Ansicht der Glas- und Fensterbranche – und fordert in diesem Zusammenhang unter anderem attraktive steuerliche Abschreibungsmöglichkeiten, damit der Sanierungsmarkt weiter an Fahrt aufnimmt. Denn der Austausch von rund 340 Millionen modernisierungswürdigen Fenstern und Türen allein in Deutschland würde einen immensen Beitrag zum Klimaschutz leisten.

Auch Kneer Südfenster geht von einer anhaltend hohen Nachfrage nach hochwertigen Fenstern und Haustüren aus. Die Anforderungen an die Energieeffizienz von Gebäuden werden weiter steigen und die Politik sei dabei zentraler Treiber der Energiewende, so Florian Kneer in unserem Blickpunkt-Interview. Als einen der wichtigsten Trends aktuell und in der Zukunft sieht der Geschäftsführer der Kneer-Südfenster-Gruppe – einem der größten und renommiertesten Komplettanbieter von Fenstern und Haustüren in Deutschland –, im komfortbetonten Wohnen_ Fenster und Türen sollen auch in Zukunft ohne Einschränkung von allen Bewohnern genutzt werden können, und das in jedem Lebensalter. Damit verbunden sei die Anforderung nach Barrierefreiheit, leichter Bedienbarkeit und höchster Sicherheit. Fenster und Haustüren werden mehr und mehr Bestandteil der modernen Haustechnik_ Die Bedienung über Funkfernsteuerung, zentrale Haussteuerungsanlagen oder Smartphones ist die Zukunft. Mehr hierzu erfahren Sie in unserem Top-Thema »Das Fenster_ Aufbau und Verarbeitung«.

 

Wenn Sie zu diesem Thema oder anderen Beiträgen in dieser Ausgabe Anregungen haben, schreiben Sie uns per E-Mail unter rottstegge [ät] sbm-verlag.de. Wir freuen uns über Ihre Zuschrift.

Gerd Rottstegge

 
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