Eine besondere Ortschaft, denn sie ist die Geburtsstätte des Porenbetons. Der trug anfangs die Bezeichnung des Städtchens in seinem Namen_ »Yxhults ånghärdade gasbetong« – und aus dem wurde mit »Ytong« die erste und weltbekannte Marke für Wandbausteine aus Porenbeton. Übersetzt heißt das dann »dampfgehärteter Gasbeton aus Yxhult«.
Wie kam es zu dieser Erfindung? Infolge des Ersten Weltkriegs herrschte in Schweden eine dramatische Energieknappheit. Da das Land kaum über eigene Energieträger verfügte, verschärfte die Regierung die Standards zur Wärmedämmung, die »Ur-EnEV« war auf den Weg gebracht. Schwedische Wissenschaftler arbeiteten seit 1918 an der Entwicklung eines neuen Baustoffs, der hohe Wärmedämmung mit geringem Herstellungsenergieaufwand verbinden sollte. 1923 fand der Architekt und Forscher Dr. Axel Erikson an der TH Stockholm ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Baustoffs. Aus einem Gemisch aus Kalk, Metallpulver und Schiefer produzierte er unter Dampfhärtung erstmals sogenannten Gasbeton (heute: Porenbeton).
Der ursprüngliche Name wurde zu Ytong abgekürzt und 1940 als Markenname registriert, womit er zur ersten eingetragenen Baustoffmarke der Welt wurde. 1960 wurde der Ytong-Planblock entwickelt, ein großformatiger Mauerstein von hoher Maßgenauigkeit, der mit Dünnbettmörtel verlegt werden konnte.
Grund genug, der Marke Ytong ein ganzes Buch zu widmen, befand man bei Xella in Duisburg, weltweit einziger Hersteller von Ytong. Seit Mai ist das Buch »Ytong - Der Porenbeton. Eine Marke macht Geschichte« bereits auf dem Markt. Es dokumentiert die Geschichte einer der bekanntesten Marken in der Baustoffwelt. Wer das Buch in den Händen hält, fühlt den Prägedruck, liest Ytong, zugleich aber auch Yxhult. Es waren vor allem die positiven Eigenschaften des innovativen Baustoffs, gepaart mit dem von Ytong erstmals eingeführten Fachhandelskonzept, dass Ytong Erfolgsgeschichte schreiben konnte und heute die weltweit führende Marke für Porenbeton ist. Ein Baustoff schreibt Geschichte.
- Gerd Rottstegge -
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