»Wir haben mit der Verwendung des Kreises nicht das Rad der Architektur neu erfunden. Aber wir konnten seinen Einsatz als Oberlicht deutlich vereinfachen«, sagt Marco Lehmkühler, Hauptgesellschafter von Glasolux in Bielefeld. Der mittelständische Betrieb entwickelt, produziert und montiert maßgeschneiderte Tageslichtlösungen für das Flachdach und Schrägdach. Eine besondere Variante sind die runden »Circular«-Oberlichter aus der »Walk-On«-Serie. »Anfragen von Architekten, sowohl nach begehbaren Oberlichtern als auch nach runden Fenstern, nahmen stetig zu. Dies brachte uns auf die Idee, beides zu kombinieren und das Angebot zudem sehr variabel zu halten, sowohl im endgültigen Format als auch in der Ausstattung. Die Statik eines Gebäudes ist der einzige Punkt, der uns Grenzen setzt«, so Marco Lehmkühler weiter.
Runde Fenster liefern auch und gerade im Dacheinbau weit mehr als nur wertvolles Tageslicht; sie sind selbst absolute Hingucker. Auf diese Weise bilden sie einen klaren Kontrast zum rechtwinkligen Baukörper und schaffen Abwechslung für das Auge. »Zugleich greifen runde Oberlichter häufig das Design anderer Objekte in ihrem Umfeld auf, um so für Ausgeglichenheit und Harmonie zu sorgen. Der Kreis ist ein Element, mit dem Architekten gerne spielen«, erklärt der Fensterbau-Profi.
Herstellung auf Maß
Quasi ein Alleinstellungsmerkmal für runde und zugleich begehbare Oberlichter aus dem Hause Glasolux sei die Möglichkeit, die Abmessungen und Aufbauhöhen frei zu wählen. Auf dem DACH-Markt gebe es außer den Ostwestfalen kaum einen Hersteller, der solche Fenster individuell auf Maß fertigen könne. Die extrem hohe Tragfähigkeit von 500 kg/m² spiele eine weitere wesentliche Rolle.
Eine Vielzahl an Ausstattungsmerkmalen ist möglich. Lehmkühler betont: »Je nachdem, wo die ›Circular‹-Oberlichter in der ›Walk-On‹-Variante eingesetzt werden, können wir sie mit voll- oder halbtransparenten Gläsern versehen. Sonnenschutzglas ist dabei schon fast Standard. Diverse Arten der Rutschhemmung stehen zur Verfügung. Die Fenster können wahlweise bodeneben oder erhöht installiert werden.«
Letzteres ist eine gern gewählte Option, wenn Flachdächer zunehmend als zusätzlicher Bewegungs- und Begegnungsraum genutzt werden. Ein Beispiel hierfür ist die Landwirtschaftliche Fachschule (LFS) Grottenhof im österreichischen Graz. Drei runde Glasolux-Oberlichter wurden dort ebenerdig eingebaut. Drei weitere wurden erhöht und mit Sitzgelegenheiten umgeben. So tragen die mit Dreifach-Isoliergläsern und Aluminiumrahmen in Beigegrau ausgeführten Oberlichter in Graz zum Austausch und Entspannen bei.
Dächer werden zu Aufenthaltsorten
Außenflächen durch den Einsatz von begehbaren Fenstern eine besondere Note zu verleihen, folgt laut Marco Lehmkühler ohnehin einem immer stärker werdenden Trend. Beispielhaft steht hierfür das Work-Café der Bertelsmann Stiftung in Gütersloh. Es verbindet den Innenhof mit fünf Pavillons und befindet sich oberhalb der Bibliothek. Sechs »Circular Walk-Ons« versorgen diese mit Tageslicht, während der Freiraum darüber ein gern angenommener Treffpunkt ist.
Lehmkühler berichtet: »Bei den Bauvorhaben, die wir mit unseren runden Oberlichtern beliefern, handelt es sich häufig um kommunale oder gewerbliche Objekte, genauer gesagt um Verbindungstrakte zwischen zwei Baukörpern. Diese Verbindungen dienen den Passanten darunter oft als überdachter Versammlungsraum oder Speisesaal. Bei schönem Wetter fungieren die Flächen als wertvoller und beliebter Aufenthaltsort. Wir kennen dies beispielsweise von Bildungseinrichtungen, die offene Pausenräume über schulisch genutzten Räumen platziert haben.«
In vielen Fällen bietet es sich an, keine volltransparenten Scheiben zu verwenden, sondern beispielsweise opallaminierte Gläser. Der einfache Grund: Es soll verhindert werden, dass die Privat- bzw. Intimsphäre von Menschen verletzt wird, die sich über den Oberlichtern befinden. Abhängig vom Einsatzort eines begehbaren (runden) Oberlichts sind auch die einzuplanenden Arten der Rutschhemmung. Zur Wahl stehen einerseits spezielle Beschichtungen und andererseits Scheiben mit integrierter, permanent geätzter Rutschhemmung. Diese ist in der Regel insbesondere für kommunale Bauvorhaben wie Kindergärten, Schulen und andere Bildungseinrichtungen vorgeschrieben.
»Unsere Erfahrung gerade der letzten Jahre zeigt, dass die Möglichkeit, Durchmesser, Glasaufbau und technische Ausführung der Oberlichter praktisch frei zu planen und zu realisieren, uns einen großen Vorsprung auf dem Markt beschert hat. Standardlösungen sind dagegen eher selten zielführend. Wir sind stolz, dass wir bereits viele bemerkenswerte Objekte privater, kommunaler und gewerblicher Kunden damit ausstatten konnten. Dies ist technisch und architektonisch immer eine runde Sache«, meint Marco Lehmkühler.