Fußboden als Teil der szenischen Ausstellung

In der Region rund um den Frankfurter Flughafen erleben die Menschen eine permanente Wechsel­beziehung sehr konträrer Aspekte_ Der riesige Airport ist Luftverkehrsdrehkreuz, Wachstumsmotor, Umweltzerstörer, Lärmquelle, wichtiger Arbeitgeber sowie Ausgangspunkt von Urlaubs- und Geschäftsreisen. Das war der Grund für die Ent­stehung des Umwelt- und Nachbarschaftshauses in Kelsterbach. Ziel_ Die Kommunikation und das nachbarschaftliche Miteinander zwischen den Flughafen-Nutzern, den Anwohnern und dem Flughafen nachhaltig zu verbessern. Einen wesentlichen Beitrag dazu leistet die ständige Ausstellung »Protest. Mediation. Dialog. Der Frankfurter Flughafen, die Region und ihre Menschen.«

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Die Dauerausstellung im Umwelthaus soll den Menschen in der Region eine objektive Präsentation zu allen Themen wiedergeben, soll Sachinformationen vermitteln und auch die teilweise konträren Positionen der verschiedenen Akteure verdeutlichen – ohne dabei Partei zu ergreifen. Gleichzeitig ist es Dialog- und Monitoring-Zentrum für die Fluglärmbelastung sowie die Auswirkungen des Flughafens auf Umwelt und Sozialstrukturen. Trägerin ist eine 100%-ige Tochter des Landes Hessen.
Die Ausschreibung hat das Züricher Büro Holzer Kobler Architekturen für sich entschieden, das bereits mit zahlreichen internationalen Architekturpreisen ausgezeichnet wurde. Während der Raumkonzeption für die für die 600 Quadratmater große Ausstellung entstand der Kontakt zum Bauchemie-Spezialisten Sika Deutschland_ Es ging um eine fugenlose, optisch hochwertige und zugleich leicht zu reinigende Bodenbeschichtung, die in verschiedenen Farb­elementen gestaltet werden kann. Eine laut Angaben des Herstellers Sika ideale Fläche für die Möglichkeiten und Vorzüge des »ComfortFloor«-Systems, das zusätzlich emissionsarm ist und die AgBB-Kriterien für Aufenthaltsräume erfüllt.Der Boden als dekoratives Gestaltungelement
Der Bodenspezialist überzeugte, die Ausführung der Beschichtungsarbeiten übernahm die BSA Bauwerkserhaltung GmbH aus dem hessischen Rosbach. Der vorbereitete Betonuntergrund wurde zunächst mit dem 2-komponentigen Epoxidharzbindemittel »Sikafloor 161« grundiert und egalisiert. Es folgte eine rund 2 mm starke Beschichtung mit dem dekorativen und elastischen »Sikafloor 330« – einem lösemittelfreien Polyurethanbindemittel –, bevor die gesamte Fläche in einem hellen Grauton mit »Sika­floor 305 W« versiegelt wurde. Die matte Versiegelung ist UV-beständig, leicht zu reinigen, emissions- und geruchsarm, wasserbasierend und beständig gegen Desinfektionsmittel.
Nach vollständiger Trocknung erfolgte eine Matrixabklebung in den verschiedenen Ausstellungsräumen nach den detaillierten Vorgaben der Architekten. Anschließend erhielten die frei gebliebenen Flächen eine erneute Sika-Versiegelung in kontrastreichen Farbtönen. Die Wände und Decken der sechs Ausstellungsräume wurden anschließend jeweils in den gleichen Grundfarbtönen gestaltet.

Böden einer Ausstellung
Der Themenbereich »Ziele und Träume« wurde in einem zarten Rosa gehalten und entführt auf eine Zeitreise vom Jahr 2070 zurück bis zur Gegenwart. Der benachbarte weinrote Raum »Gewinn und Verlust« zeigt die wirtschaftliche Bedeutung von Europas wichtigstem Verkehrsknoten und dessen Vernetzung zur Region. 75 000 Figuren symbolisieren dort die Beschäftigten des Airports, der größter Arbeitgeber Deutschlands ist. Im senfgelben Themenraum »Passagiere und Fracht« geht es um Transportwege alltäglicher Produkte und deren CO2-Ausstöße. Der Nachbarraum »Luftverkehr und Umwelt« mit einer mintgrünen Abtönung beschäftigt sich mit den Auswirkungen des Flughafens auf Natur, Tier- und Pflanzenarten. Ein dunkles Violett steht für den Ausstellungsbereich »Schall und Lärm«, das Foyer und der Themenraum »Protest und Dialog« sind in kräftigem Schwarzblau gehalten.  Hier geht es um die Historie des Weltflughafens und seine polarisierende Wirkung auf die Menschen und die Region.

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