Fenstermontage mit Komplettsystem bei Betonfertigteilbauweise

Beim Neubau eines Ärztehauses mit Betonfertigteilen bot es sich an, die elementierte Bauweise auch beim

Bauteil Fenster fortzuführen.

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Zur Lösung der Wärmebrücken-Problematik am Fensteranschluss wurde ein Komplettsystem verbaut. Ein Praxisbericht über dessen Eignung im Hinblick auf Bauplanung und -ausführung, Kosten und Bauphysik. Das in Weilmünster entstehende Ärztezentrum mit Tagespflege wird künftig die interdisziplinäre und wohnortnahe medizinische Versorgung sicherstellen. Die Anforderung des Bauherrn war die zügige Fertigstellung eines Gebäudes mit ansprechender Architektur, das den Energiebedarf eines KfW-70-Effizienzhauses hat. Bei der Auswahl der Baumaterialien und -elemente war die Maßgabe für den Architekten_ hohe Qualität zu günstigen Konditionen. Das Gebäude hat 1378 m² Nutzfläche, die sich auf dreieinhalb Stockwerke verteilen. Es wurde in Betonfertigteilbauweise ausgeführt, da hiermit ganze Geschosse in kurzer Zeit errichtet, und geplante Maße genau umgesetzt werden konnten. Auch beim Gewerk Fenster entschied sich der Architekt für eine Element-Lösung: Das Komplettsystem »Roka-CO²mpact®« sollte für einen rundum gedämmten Anschluss von 109 Fenstern sorgen und dort Schwachstellen im Hinblick auf Energieverluste und Dichtheit vermeiden. Eingebunden wurden die Elemente in ein 20 cm starkes Wärmedämmverbundsystem.Objektbezogen vorgerichtet
Lediglich die Rohbau-Öffnungen in den Fertigteilen mussten größer bemessen werden. Die übrigen baulichen Besonderheiten wurden bei der Fertigung und Ausstattung des Komplettsystems berücksichtigt: Die Höhe und Breite richtete sich nach dem Fenstermaß, die Stärke nach dem WDVS sowie dem Mauerwerk und die Ausstattung nach den Wünschen des Bauherrn. Er entschied sich für 90 Elemente mit Raffstorebehang und weitere 19 Elemente ohne Beschattungseinheit. Um eine optimale Verbindung mit dem Wärmedämmverbundsystem zu gewährleisten, wurden die »Roka-CO²mpact®«-Elemente zudem mit Gewebe-Anputzleisten am Sturz und an den Laibungen vorgefertigt. Zahlreiche Fragen, die bisher in der Verantwortung der Handwerksbetriebe lagen, seien durch das Komplettsystem zur Aufgabe des Planers geworden, so der beauftragte Architekt Daniel Ebert. Der erhöhte Planungsaufwand würde sich aber bei der Bauabwicklung bezahlt machen.Dämmpaket für die Fenstermontage
»Roka-CO²mpact®« ist ein Komplettsystem für die Fenstermontage, das alle Anschlussstellen rund um das Fenster in einem Korpus aus wahlweise Neopor® [λ = 0,032 W/(mK)] oder Styropor® [λ = 0,035 W/(mK)] vereint. Es ist das einzige seiner Art, das umfassend geprüft und praxiserprobt ist. Seine Leistungsfähigkeit in Bezug auf Wärmekennwerte, Wärmebrückendetails, Schallschutz und Schlagregendichtheit wurde seitens anerkannter Institute (hermes Bauphysik, ift Rosenheim, SG-Bauakustik) zertifiziert. Die »Roka-CO²mpact®«-Elemente werden objektbezogen angefertigt und entweder mit einem raumseitig geschlossenen Rollladen- oder einem Raffstorekasten ausgestattet - beides inklusive Antriebstechnik und Behang. Außerdem ist ein Universal-Element erhältlich, wenn keine Beschattung gewünscht ist. Die »Roka-CO²mpact®«-Systeme enthalten Thermo-Laibungen mit integrierten zweiteiligen Führungsschienen. Diese sind vom Fenster entkoppelt und schlagregendicht. Das ebenfalls standardmäßig integrierte Fensterbank-Modul beinhaltet ein thermisch getrenntes Fensterbank-Aufnahmeelement. Optional ist ein Estrichelement für Fenstertüren erhältlich. Zu der »Roka-CO²mpact®«-Kollektion gehört außerdem eine umfangreiche Zusatzausstattung, Beispiele hierfür sind ein Insektenschutz- oder ein Blendschutzrollo. Auch eine Variante speziell für den Einsatz in die Dämmebene im Rahmen einer Sanierung ist erhältlich.Zeitersparnis durch Reduzierung der Gewerke
Während der Ausführung des Baus ist die Koordination der beteiligten Handwerksbetriebe ein erheblicher Zeit- und somit Kostenfaktor für den Architekten. Insbesondere beim Einbau des Fensters inklusive aller umliegenden Anschlüsse ist das Fehlerpotenzial hoch, da viele Gewerke eingebunden sind. Der Einbau von »Roka-CO²mpact®« erwies sich als schnell und simpel. Für die anschließenden Gewerke diente das System als bereits ausgerichtete Referenzgröße. 

 

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