Februar 2013

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An einem Strang ziehen


Noch internationaler, hochkarätiger und professioneller_ so die Essenz aus den zahlreichen Gesprächen, die wir mit den Ausstellern auf der BAU führen konnten. Die Münchner Branchenplattform überzeugte erneut mit vollen Hallen, begeisterten Ausstellern und fachkundigen Besuchern. Trotz teilweise widriger Witterungsverhältnisse kamen im Januar über 235 000 Fachbesucher nach München – der Rekordwert von 2011 wurde abermals erreicht.

Was die Situation für den deutschen Bau-Markt in den kommenden Monaten betrifft, waren die Prognosen überwiegend von Optimismus geprägt. Gleichwohl sehen nicht wenige Unternehmen die größten Unwägbarkeiten in den europäischen Exportmärkten begründet. Die weiter anhaltenden Wirtschaftskrisen in bedeutenden Mittelmeerländern erschweren die Vorhersagen für diese Märkte.

Die BAU als Schaufenster der Branche ist sicherlich in erster Linie eine Bühne für neue Produkte und deren Verarbeitung, darüber hinaus Info-Börse und Kommunikationsplattform. Die Leitmesse bietet alle zwei Jahre immer auch die Startrampe für neue Allianzen und Initiativen.

Unter dem Namen »Wir modernisieren Deutschland« präsentierte sich ein – so wörtlich – »Lotsensystem für alle, die an der Modernisierung und Sanierung von Gebäuden beteiligt sind«. Ins Leben gerufen von der Messe BAU, dem Baustoff-Fachhandel und der Dämmstoffindustrie geht es um Kompetenz vor Ort – eben dort, wo modernisiert wird. Die Initiative will dem Verbraucher bundesweit eine gewerkeübergreifende Beratung bieten.

Nur wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen, gelingt die Sanierung und Modernisierung der deutschlandweit über 14 Millionen Gebäude, die in die Jahre gekommen sind. Dem Baustoff-Fachhandel kommt dabei eine Schlüsselrolle zu, denn er ist gewissermaßen das Bindeglied zwischen Herstellern, Planern und Handwerkern.

Diese Kompetenz soll jetzt mithilfe der bewährten Strukturen zu einer »Institution in der Baubranche« werden. Die mehr als 2100 Standorte bundesweit werden dabei zu »Knotenpunkten der Modernisierung und der energetischen Sanierung«. Die überwiegend mittelständisch geprägte Branche zeichne sich durch Marktnähe und Flexibilität aus, hieß es in München. Und der Baustoff-Fachhandel sei für die kommenden Bauaufgaben – hier vor allem bei der energetischen Modernisierung wie auch beim altersgerechtes Wohnen –, schon heute gut gerüstet. Als Partner stehen bereits die BayWa sowie die Kooperationen Eurobaustoff und hagebau in den Startlöchern.

Mit »Deutschland baut!« fiel der Startschuss für eine weitere Initiative mit dem Ziel, die Attraktivität der Branche über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg zu steigern. Den ersten Auftritt hatte »Deutschland baut!« mit einem Messestand und einer Podiumsdiskussion zur Zukunft des deutschen Baugewerbes.

Das Bild der Baubranche in der Öffentlichkeit ist offensichtlich nicht mehr zeitgemäß. »Wir wollen dazu beitragen, dieses Bild zu modernisieren und so dem drohenden Nachwuchs- und Fachkräftemangel der Branche entgegenzutreten. Bauen ist innovativ und vielschichtig, eine Aufgabe für kreative, hoch qualifizierte Fachleute«, so ein Sprecher der Initiative. »Deutschland baut!« vereint verschiedene Unternehmen, die der Wertschöpfungskette »Bau« angehören, vom Bauteilproduzenten über den Baustoffkonzern bis zum klassischen Bauunternehmen sowie Handwerksbetrieben. Auch Verbände und Forschungsorganisationen leisten Unterstützung. Zugleich sollen die Mitglieder von internen Netzwerken, Messeauftritten und Öffentlichkeitsarbeit unter dem gemeinsamen Dach profitieren.

Wenn Sie zu diesem Thema oder zu anderen Beiträgen in dieser Ausgabe Anregungen haben, schreiben Sie uns per E-Mail unter rottstegge [ät] sbm-verlag.de. Wir freuen uns über Ihre Zuschrift. Eine informative Lektüre wünscht Ihnen
Gerd Rottstegge
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