Einkaufen als Designerlebnis

38 000 m² Verkaufsfläche, 2 500 laufende Meter L-Formteile, 600 laufende Meter Freiformen_ Das Einkaufsparadies Skyline Plaza in Frankfurt ist gleichzeitig ein Highlight des freien Designs. Vorgefertigte Formteile und detaillierte Verlegepläne machen es möglich.

Lesedauer: min

170 Shops und Dienstleister – alle in einem einzigen Gebäude. Das Skyline Plaza in Frankfurt am Main bietet auf rund 38 000 m² Verkaufsfläche Service komplett. Auf dem Dachgarten inklusive Gastronomie stehen weitere 8900 m² zur Verfügung, Wellness und Fitness nehmen nochmals 10 000 m² ein.
Runde Formen und verschieden farbige Metall-Lamellen setzen das Shopping-Paradies von außen in Szene. Innen lockern drei großzügige Plätze den organisch geformten Baukörper auf. Sie sind zentrale Anlauf- und beliebte Treffpunkte für die Kunden der Mall. Während die Böden und unteren Wandflächen weitgehend einfarbig gehalten sind, um nicht von den Auslagen in den Schaufenstern abzulenken, setzen Deckensegel auch zwischen jenen Zentren optische Highlights im Einkaufshimmel. Ihre Basis bilden Gipsplatten, die als Formteile mit Lichtvouten, Aufkantungen oder Verkofferungen kombiniert wurden und mit Farbe und Beleuchtungselementen optisch verstärkt.Ideale Voraussetzungen für perfekte Oberflächen
Zum Einsatz kamen hier – und auch bei den restlichen Trockenbaukonstruktionen im Gebäude insbesondere »Knauf Horizonboards« mit 4 AK-Kante, deren umlaufende abgeflachte Kanten die ideale Voraussetzung für eine perfekte Oberfläche bilden. Dank jener Spachtelkante lassen sie sich stoßfugenfrei verspachteln, so dass der sonst an der Stirnkante durch den Materialauftrag entstehende Versatz vermieden werden konnte.
»Wir haben uns für diese Lösung entschieden, weil eine hochwertige Q3 Oberflächengüte gewünscht war. Wir mussten also Kanten und Stöße extrem sauber ausführen. Dies war insbesondere deshalb eine Herausforderung, weil die Lichtführung in dem Gebäude so hervorragend ist, dass auch minimale Stoßfugen sofort auffallen würden«, erklärt Bauingenieur Heiko Loch, der als Bauleiter für den Trockenbauspezialisten Inter­akustik GmbH das Projekt betreute. Acht Monate lang war er mit 20 bis 30 Mitarbeitern tagtäglich auf der Baustelle, um dort sämtliche Trockenbauarbeiten im zweigeschossigen Mall-Bereich auszuführen und darüber hinaus die Eingangsbereiche vor den Fahrtreppen im Untergeschoss und in den Obergeschossen handwerklich und optisch optimal zu gestalten.Town-Town fürs Zentrum
Town-Town: Unter diesem Motto steht das Designkonzept, nach dem Mallgänge und zentrale Zentren gestaltet sind. Wie Hochhausmodelle wirken die vor und zurück springenden Verkofferungen, die die seitlichen Wandflächen der Zwischenetagen neben den Glaskuppeln oder der Brüstungen in den Treppenräumen bekleiden. Unterschiedliche Grautöne und farbige Grundflächen lassen die verschiedenen Ebenen dieser Reliefs so lebendig wirken wie Metropolen im Abendlicht. Alle Verkofferungen bestehen aus Formteilen, die bei Knauf von der Abteilung SOKO – Sonderkalkulation und Objekte – geplant und anschließend im Werk aus Gipsplatten vorgefertigt und inklusive der angrenzenden Gipsplatten angeliefert wurden. An der Vorderfront sind die jeweiligen Einzelelemente in verschiedenen Radien ausgeführt. Rückseitig gleichen sie sich den ebenfalls in verschiedenen Winkeln geneigten Rückwänden an, an denen sie montiert wurden.
16 amorphe Deckensegel mit integrierten geschwungenen Lichtvouten setzten die Gänge über den Galerien ins rechte Licht. Jedes einzelne misst etwa 4 m in der Breite und 8 bis 10 m in der Länge. Zehn bis zwölf Einzelelemente – jeweils mit zweilagiger Beplankung – waren nötig, um Segel dieser Größe zu bestücken. Auch sie bestehen aus Formteilen, die inklusive der Lichtgrabenaufkantungen vorgefertigt wurden und von den Monteuren vor Ort zusammengesetzt.
Ähnliche Vouten und Lichtvouten zieren die restlichen Deckenelemente des Gebäudes. Sie verlaufen als dekorative Rahmen entlang der Ladenfassaden und – vierfach aneinandergereiht – rings um den zentralen Platz im Zentrum der Mall sowie um die beiden Nebenzentren an den Enden des Einkaufsparadieses und spiegeln so die Form des Gebäudes in den Decken wieder.Herausforderung Form
Jene Form stellte auch die größte Herausforderung dieses Projekts für die Trockenbauer dar. »Eine Kreisform kann ich vor Ort selbst anlegen, selbst anreißen und selbst bauen«, erläutert Loch. Bei den im Skyline Plaza vorhandenen Freiformen sei dies nicht möglich gewesen, »da wir keinen Anhaltspunkt hatten, an dem wir mit dem Einmessen beginnen konnten.« Insbesondere die Plätze waren nur schwer einzumessen. Teilweise gab es nur eine einzige Achse, von der die Monteure ausgehen konnten. »Wir hätten von dieser Achse aus alle 50 cm Stichmaße – zum Teil über eine Länge von 50 m – setzen müssen. Im Anschluss daran hätten wir versuchen müssen, auf dieser Basis die Freiform zu finden«, fährt er fort. Er ist überzeugt: »Ohne detaillierte Verlegepläne und vorgefertigte Elemente ist so etwas in hochwertiger Qualität nicht baubar.«
Daher setzten die Trockenbauer auf mit CAD-Technik geplante und von Knauf produzierte Formteile. Allein 2 500 laufende Meter L-Formteile finden in dem Projekt Platz. Dazu kommen weitere 600 laufende Meter Freiformen, die auf Basis von Schablonen verarbeitet wurden. Heiko Loch weiß: »Bei nur acht Monaten Bauzeit muss man ein anspruchsvolles Projekt wie das Skyline Plaza eigentlich auf der Basis vorgefertigter Elemente herstellen und nicht von Hand. So etwas klappt nur dann, wenn man mit einem Hersteller zusammen plant und dieser sämtliche Einzelelemente ab der fraglichen Achse sowie die dazu gehörenden Verlegepläne liefert.«

[0]
Socials