Projektansatz
Mehr als 50 Millionen Tonnen Abbruchbeton werden jedes Jahr in Deutschland gebrochen. Die Feinanteile, die dabei entstehen, werden bis heute kaum genutzt, heißt es in einer Mitteilung von Ehl. So forscht das Projekt »Urban« an einer möglichen Verwendung dieses Abfalls.
Diese Feinanteile werden zur Herstellung von Belit-Klinkern verwendet, der nur niedrige Brenntemperaturen erfordert und somit umweltschonender als die Gewinnung herkömmlicher Zemente ist. Zusätzlich wird bei diesem Prozess CO2 konzentriert abgetrennt und kann weiterverwendet werden – zum Beispiel zur Karbonatisierung von grobem Betonbrechsand oder zur Karbonatisierungshärtung von Recycling-Gesteinskörnungen.
Im Rahmen des Projekts »Urban« werden neue Rezepturen aus diesen drei Elementen (Belit-Klinkern, CO2 und Recycling-Gesteinskörnungen) getestet, um einen R3-Beton herzustellen, der dem Betonproduktionskreislauf zurückgeführt werden kann. Dabei soll der Anteil an rezyklierten Gesteinskörnungen für Betonwaren 50 Prozent und für Betonfertigteile 25 Prozent betragen.
Herausforderungen
Belit-Klinker ist ein neuer Rohstoff, der bisher noch nicht ausreichend für Betonwaren und Betonfertigteile eingesetzt wurde. Seine bauchemischen Eigenschaften müssen in der Zusammensetzung mit anderen Rohstoffen genau beurteilt werden.
Rezyklierte Gesteinskörnungen haben andere und jeweils unterschiedliche Zusammensetzungen als natürliche Rohstoffe und können sich dadurch unter Umständen auf die Eigenschaften des fertigen Betons auswirken.
Rolle der EHL AG
Durch die Arbeiten der EHL AG können die neuen Rezepturen zunächst im Labor und anschließend im Werksversuch getestet und beurteilt werden.
Erfolgreiche Rezepturen werden dann nach Projektende in realen Produkten eingesetzt, um so nachhaltig Rohstoffreserven zu schonen und CO2-Emmissionen zu reduzieren.