Asphaltierte Plätze und Wege, Durchgangsverkehr, voneinander getrennte Höfe, die nur durch die Schule hindurch zu erreichen waren, unattraktive Grünflächen und Höhenunterschiede, die das Erreichen der Eingänge und die Übersicht in der Pause erschwerten – das gehört an der Grund- und Mittelschule in Spalt der Vergangenheit an. Eine Besonderheit: »Der Platz ist nicht nur Pausenhof, sondern öffentlich zugänglich«, sagt Landschaftsarchitektin Anke Kühn von Ermisch & Partner. Das Planungsbüro aus Roth war für die Neugestaltung der Außenanlagen zuständig.
Die Vorgaben der Stadt an die Planer umfassten die Entsiegelung der Flächen und Nachhaltigkeit durch den Erhalt des Baumbestands, die Wiederverwendung von Spielgeräten und Einbauten sowie die Entwässerung über offene Fugen und Grünflächen. Außerdem wurden barrierefreie Beläge und Zugänge gefordert.
Pflasterplatten in Naturgrau
Zunächst einmal wurde die Höhensituation neu geordnet. Jetzt ist der Eingang zur Schule sowohl über eine Rampe am Rand der Fläche erreichbar als auch über eine großzügige Treppenanlage, die das Gelände terrassiert und mit Sitzmauern zum Aufenthalt einlädt. Die untere Ebene ist eine großzügige Fläche mit neuen Bäumen. Für die Belagsflächen entschieden sich Bauherr und Planerin für »Arena«-Pflaster in Naturgrau und die »Arena Bel Cante«-Pflasterplatten im gleichen Farbton. Die Pflasterplatten von Braun-Steine gibt es in verschiedenen Formaten, die in Kombination mit den Pflastersteinen lebendige Belagsbilder ergeben. Wie das richtungslose Pflaster lassen sich auch die Platten einfach und ohne zusätzliche Schnitte verlegen. »›Arena‹ war die optimale Lösung für versickerungsfähiges Pflaster, das sich sowohl gut begehen als auch mit Fahrrädern oder Rollstühlen befahren lässt«, sagt Anke Kühn. Alle bisherigen Entwässerungseinrichtungen verschwanden – Regenwasser wird jetzt durch die Fugen und in die angrenzenden Grünflächen versickert.
Die unattraktiven Restgrünflächen auf dem Gelände wichen Rasen, Blühstreifen und Staudenbeeten an den Rändern der Fläche. »Rasen auf einem Schulhof ist schwierig, weil er extrem strapaziert wird«, erklärt Anke Kühn. So sind nun die grünen Klassenzimmer von Wiesen umgeben, die Fugen des Belags aus »Arena Bel Cante« und »Arena« wurden dort mit Rasen begrünt. Vor den Gebäuden wurden Staudenbeete angelegt und gemeinsam mit den Schülern bepflanzt. »Da die Kinder nun genug Platz auf dem Schulhof haben, kann auf den Blühflächen alles wachsen«, sagt Kühn. Die acht Großbäume auf dem Gelände, die vorher in teilweise viel zu schmalen Grünstreifen wuchsen, haben jetzt in ihren von den Belagsflächen optisch abgetrennten Baumgruben ausreichend Platz. Zusätzlich wurden sieben neue Bäume gepflanzt.
Den Schulhof, der gleichzeitig Verkehrsübungsplatz war, mussten sich die Kinder und Jugendlichen bisher mit parkenden und fahrenden Autos teilen. Der Verkehr wurde von der Fläche verbannt, die Asphaltflächen mit den Parkplätzen abgebrochen und rückgebaut. Eine große Kletterwand, die sich vorher in unmittelbarer Nachbarschaft der Parkplätze befand, ist jetzt beliebter Mittelpunkt in den Pausen.
Auf der Rückseite der Gebäude befindet sich ein weiterer Schulhof. Bisher gab es zwischen den beiden Höfen keine Verbindung – eine Böschung von rund 40° zum höher gelegenen Nachbargrundstück machte einen Durchgang unmöglich. Wer vom östlichen in den westlichen Schulbereich wollte, musste durch die Schule hindurch. Um Platz für einen Metallsteg zu schaffen, wurde ein Teil der Böschung abgetragen und das Gelände mit Mauern und Pflanzflächen abgefangen.
Über den gelungenen Umbau, der mit Mitteln der Städtebauförderung finanziert wurde, freuen sich nicht nur Schüler und Lehrer, sondern auch die Verantwortlichen der Stadt Spalt: Der Versiegelungsgrad des Schulhofs ist dank des versickerungsfähigen »Arena«-Pflasters nach der Sanierung erheblich gesunken, was sowohl der Umwelt als auch der Flächenbilanz zu Gute kommt.