August 2013

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Nachhaltigkeit am Boden


Bei »Nachhaltigkeit« rollt so mancher bereits mit den Augen, wenn er das Wort nur hört. Wie so viele andere Begriffe ist auch dieses Wort in das Feuerwerk der Werbesprache geraten – aber über diesen Weg auch in der Gesellschaft angekommen. Dennoch ist der Preis der »Publicity« hoch, denn die inflationäre Verwendung und somit die Begriffsverwirrung wird oft nicht hinterfragt. Häufig ist auch noch gedankliche und sprachliche Schlamperei mit im Spiel – mit dem Ergebnis des »Greenwashing«, also der Grünfärberei. Unternehmen machen weiter wie immer, verpassen sich und ihren Produkten aber ein ökologisches und somit »nachhaltiges« Image.

Auf die Baubranche heruntergebrochen bezeichnet Nachhaltigkeit laut Definition einen Planungs- und Bauausführungsprozess und eine Nutzungsweise, die auf Nachhaltigkeit ausgerichtet sind_ auf Bewahrung des Ökosystems und der Umwelt, auf den Nutzen für Mensch und Gesellschaft und auf Optimierung und Steigerung der ökonomischen Potenziale eines Gebäudes. Aufgrund der großen Bedeutung, die ökologische, ökonomische und soziokulturelle Faktoren im Bausektor besitzen, integriert nachhaltiges Bauen diese Faktoren in ein Gesamtkonzept für das Bauwerk. Dabei werden die Faktoren als einander gleichwertig und miteinander in Wechselwirkung stehend betrachtet.

Um sich als Hersteller von Produkten für zeitgemäßes Bauen beim Handel, Handwerk und den Endverbrauchern ein unverwechselbares Profil zu geben, rücken bei immer mehr Unternehmen Attribute wie Nachhaltigkeit, Unternehmenskultur und neuartige Produktionsverfahren weiter in den Vordergrund.

So auch bei Invista, einem der größten Hersteller von Polymeren und Fasern, die vorrangig bei Nylon-, Elastan- und Polyesteranwendungen zum Einsatz kommen. Dort interpretiert man Nachhaltigkeit als etwas, das langfristige Vorteile für die Gesellschaft bedeutet, bei dem Ressourcen effizienter genutzt und die Umwelt, die Beschäftigten und nicht zuletzt die Kunden geschützt werden. Die Vision des Herstellers von »antron«-Teppichfasern von Nachhaltigkeit basiert auf einer effizienten Produktion, langlebigen Produkten und einer verantwortungsvollen Unternehmenskultur. Über diese Vision – und wie sie umgesetzt wird – sprachen wir mit Neil Maguire, Regional Marketing Manager bei Invista eingangs unseres Top-Themas »Bodenbeläge & -aufbau«.

Nachhaltigkeit war und ist auch bei Uzin eines der bestimmenden Themen. Seine Kompetenz und Vorreiterrolle stellt der Hersteller mit dem ersten Verlegesystem der Bodenbelagsbranche unter Beweis, das nach nachhaltigen Kriterien entwickelt wurde. Während bei den ersten lösemittelfreien Klebstoffen vor allem die Gesundheit des Handwerkers im Vordergrund stand, war es bei den emissionsarmen und wohngesunden Produkten der 1990er-Jahre bereits auch die der Endverbraucher. Heute geht das Unternehmen noch einen Schritt weiter und zielt mit dem ersten nachhaltigen Bodenverlegesystem auf den Schutz des gesamten Lebensraums. Mehr auch hierzu in unserem Top-Thema.

Auch bei Classen, im Bereich Laminatböden einer der größten Anbieter weltweit, dominiert das Thema Nachhaltigkeit in Form einer energieeffizienten und emissionsarmen Produktion die Agenda. Mit der sogenannten »Liquid Laminate Technology« (LLT) kommt ein patentiertes Herstellungsverfahren bei der Laminatboden-Produktion zur Anwendung. Die Besonderheiten dieses Verfahrens liegen laut Hersteller in der Kombination verschiedener Oberflächen-Veredelungstechnologien sowie in der Zusammenführung bisher voneinander getrennter Arbeitsschritte zu einem Produktionsdurchgang. Das LLT-Verfahren habe positive Einflüsse auf die Produktqualität und eröffne zugleich Möglichkeiten für eine energieeffiziente und somit emissionsarme Produktionsweise. Auch hierzu mehr in dieser Ausgabe.

Wenn Sie zu diesem Thema oder anderen Beiträgen in dieser Ausgabe Anregungen haben, schreiben Sie uns per E-Mail unter rottstegge [ät] sbm-verlag.de. Wir freuen uns über Ihre Zuschrift.
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