April 2015

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Fensterbranche: Stabile Zuwächse


Die Temperaturen waren in den ersten Wochen dieses Jahres recht mild, und doch lag nach Angaben des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie der baugewerbliche Umsatz der Betriebe im Bauhauptgewerbe im Januar um 5,8 % unter dem des Vorjahreswertes. Aber zum Jahresbeginn 2014 war ja auch der Winter eigentlich ein Frühling, und so konnte sich die Branche seinerzeit über zweistellige Zuwachsraten freuen.
Tatsache ist, dass die Bauunternehmen aktuell positiv gestimmt sind, denn die Betriebe sind mit einem dicken Auftragspolster von 26,4 Mrd. € ins Jahr gestartet. Das ist der höchste Wert seit 1998, mit dem die Branche in die neue Bausaison ging. Nach wie vor sendet der Wohnungsbau positive Signale; in diesem Bereich stieg die Nachfrage im Januar um 7,0 % und der Umsatz lag um 1,0 % über dem Niveau des Vorjahres.
Auch die Fenster- und Türenbranche rechnet für das laufende Jahr in den Bausegmenten Neubau, Renovierung und Wohnbau mit stabilen Zuwächsen. 60,3 % aller produzierten Fenster werden den Angaben der Branchenverbände zufolge voraussichtlich für die Renovierung beziehungsweise energetische Sanierung des Gebäudebestandes verwendet. Die Zahl der im Neubau eingesetzten Fenster steigt mit einem Plus von 3,5 % deutlicher und erreicht somit einen Marktanteil von 39,7 %.
In dieser Ausgabe widmen wir uns schwerpunktmäßig dem »Fenster«. In unserem Top-Thema lesen Sie, dass innovative Produkte und individuelle Lösungen im Bereich des Fenster- und Türenmarktes in hohem Maße und großer Vielfalt von den Herstellern angeboten werden und für die Umsetzung verschiedenster Projekte zur Verfügung stehen. Die Entwicklung bei den Energiepreisen sowie das weiterhin niedrige Zinsniveau werden Bauherren und Modernisierer auch in diesem Jahr veranlassen, ihre Eigenheime mit modernsten Materialien und zeitgemäßer Technik nachhaltig aufzuwerten, so die Einschätzung des Bundesverbandes Flachglas.
Die Zahl der Fensterbaubetriebe in Deutschland beläuft sich den Angaben der Branchenverbände zufolge auf etwa 6700 Unternehmen, in denen an die 100 000 Mitarbeiter beschäftigt sind. Der Umsatz liegt im Jahr bei etwa 9,5 Mrd. €. Dazu kommen noch die vielen Betriebe der Zulieferindustrie aus den Bereichen Schlösser und Beschläge, Kunststoff- und Metallprofile, Holz, Glas und Dichtungen_ Inklusive aller wesentlichen vor- und nachgelagerten Industriezweige arbeiten rund 300 000 Menschen in rund 58 000 Betrieben in der deutschen Fenster- und Fassadenbranche, und die erwirtschaften pro Jahr insgesamt rund 34 Mrd. €.
Was die Materialien bei den Rahmen angeht, wird der Anteil der Holzfenster in diesem Jahr voraussichtlich bei 15,2 % liegen. Beim Absatz von Holz-Metall-Konstruktionen erwarten die Verbände einen Marktanteil von rund 8,9 %. Erstmals seit einigen Jahren wachse der Anteil der Holzfenster und der Anteil der Holz-Metallfenster gleichzeitig, so der Verband Fenster + Fassade (VFF). Der Marktanteil der Metallfenster liegt hochgerechnet bei rund 17,7 %. Aufgrund der in den letzten Jahren eher unterdurchschnittlichen Entwicklung im Nichtwohnbau ist deren Marktvolumen annähernd konstant geblieben. Den Prognosen der Branchenverbände zufolge werden Kunststofffenster ihren hohen Marktanteil auch 2015 behaupten. Mit einem Wachstum in Höhe des Gesamtmarktes wird deren Anteil bei voraussichtlich rund 58,1 % liegen.

Herzliche Grüße

Gerd Rottstegge
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