Aluminium statt Schiefer

Beim denkmalgeschützten Produktionsgebäude des Nähgarnherstellers Gütermann in Gutach bei Breisgau wurde das Dach erneuert. In 40 Metern Höhe und auf einer Fläche von 2 500 m2 musste der alte Naturschiefer dem wartungsarmen, sicheren Aluminium weichen. Zum Einsatz kamen Dachschindeln von Prefa, die nicht nur den Bauherrn, sondern auch das Denkmalamt überzeugt haben.

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Die Firma Gütermann ist ein weltweit aktiver Hersteller von Garnen, Zwirnen und Stoffen. Um 1900 entstand am Standort im Elztal im Schwarzwald das Fabrikgebäude, das nach wie vor als Produktionsstätte der Zwirnerei dient und heute unter Denkmalschutz steht. Über den fünf Produktionsetagen thront ein aufwändiges Mansarddach mit Turmausbildung und mehreren Spitzgauben, das ursprünglich mit Naturschiefer gedeckt war. Doch die alten Platten hatten sich immer wieder gelöst und Regen drang ins Gebäude ein. Eine aufwändige Restaurierung war unumgänglich.
»Das Denkmalamt hatte zunächst auf eine erneute Deckung mit Naturschiefer bestanden, doch die Kosten wären doppelt so hoch gewesen«, berichtet Bauingenieur Dipl. Ing. Thomas Schultis. Das schwer erreichbare Dach mit einer Firsthöhe von 40 m verlange jedoch nach einem wartungsarmen, langlebigen Material, das gleichzeitig höchste Sturmsicherheit bietet. Schließlich stimmte die Behörde der Aluminiumdeckung zu und das Dach mit einer Fläche von 2 500 m² mit der Prefa-Dachschindel in »steingrau P.10« bekleidet.

Drohne übernimmt erste Bestandsaufnahme
Die Deckung des Daches hat die Firma Kammerer Bedachungen übernommen und sieben Monate täglich mit 10 bis 12 Mitarbeitern daran gearbeitet. »Die erste Besichtigung haben wir mit einer Drohne durchgeführt, so konnten wir uns ohne Arbeitsbühne und ohne viel Aufwand einen Eindruck vom Zustand des Daches machen«, berichtet Geschäftsführer Lothar Kammerer.  Das neue Erscheinungsbild mit der Farbe steingrau sollte der alten Deckung und Eindeckungsform nachempfunden werden. So wurden vor allem am großen Turm und den zahlreichen Gauben Aluminiumschindeln statt durchgehender Falzbahnen verarbeitet. Bei den Gauben wurde der Wandanschluss rund ausgeführt, um die durchgedeckte Naturschieferkehle nachzuempfinden. Die Gaubenwangen wurden mit Prefalz-Bahnen bekleidet. Außerdem wurden Schneerechensystem, Schneestopper und Dachsicherheitshaken montiert. Die Prefa-Dachschindeln aus Aluminium ließen sich gut verarbeiten_ »Biegen und Zuschneiden sind ein Leichtes«, berichtet Kammerer.
Bei einem Projekt dieser Dimension steht Sicherheit an erster Stelle. Denn das Dach ist für Sanierungsmaßnahmen schwer zu erreichen, der Gerüstbau gerade beim runden Turm eine echte Herausforderung. Durch das Falz-in-Falz-System und die verdeckte Befestigung haben die Prefa-Dachschindeln laut Hersteller nicht nur durch Sturmsicherheit und Witterungsbeständigkeit, sondern auch durch Optik gepunktet. Das Grundmaterial für die Prefa-Aluminiumprodukte sind Legierungen nach EN AW 3005. Die Beschichtung der Dachschindeln und anderer Produkte erfolgt im Coil Coating-Verfahren und unterliegt den strengen Auflagen der ECCA (European Coil Coating Association) in Brüssel. Der Hersteller gewährt 40 Jahre Garantie auf das Aluminiumgrundmaterial gegen Bruch, Rost und Auffrieren bei natürlicher Umweltbelastung und fachgerechter Verlegung durch den Fachhandwerker.

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