10. »Rigips Trophy«: Sieg für Aufstockung eines Bürogebäudes

Überzeugend in eigener Sache_ Das Trockenbaufachunternehmen Okel GmbH zeigt sein ­komplettes Leistungsportfolio im Rahmen der Erweiterung des eigenen Unternehmenssitzes. Beim Ausbau des Ober­geschosses begeisterten Idee, Ausführung und Inno­vationspotenzial gleichermaßen die Jury der 10. »Rigips ­Trophy«, die die Okel GmbH mit der Trophäe in der Wettbewerbskategorie ­Innovation & Nachhaltigkeit auszeichnete.

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Burkhard Okel aus dem hessischen Diemelstadt hat viel Herzblut in die Schaffung und Gestaltung neuer Arbeits-, Besprechungs- und Aufenthaltsräume investiert. Das Ergebnis weiß nicht nur optisch und qualitativ zu überzeugen: Im Zuge der Arbeiten nutzte das Unternehmen sein komplettes handwerkliches Leistungsportfolio und zeigte damit, was der moderne Innenausbau – und der Trockenbau im Besonderen – zu leisten vermag.
Der heutige Firmensitz wurde 2006 begründet und bestand seither aus einer langen Werkstatt- und Fertigungshalle mit rechteckigem Grundriss und etwa 1 240 m2 Nutzfläche sowie einem davor gesetzten zweistöckigen Anbau, in dem sich Büro- und Verwaltungsräume befanden. Für administrative Arbeiten genutzt wurden davon bislang jedoch nur die rund 185 m2 im Erdgeschoss – dort finden sich neben einem loungeähnlichen Aufenthaltsbereich mit Empfang ein Konferenzzimmer, Sozial- und Sanitärräume sowie Arbeitsplätze für zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Unternehmens.
»Allerdings ist das Team über die Jahre kontinuierlich gewachsen und in den Monaten vor unserem Entschluss, die Büroflächen zu erweitern, hat man deutlich gemerkt, dass es eng wird. Die individuell nutzbaren Flächen wurden knapper, der Geräuschpegel stieg an, eine gewisse Hektik schlich sich in die Arbeitsabläufe ein«, berichtet Burkhard Okel.Arbeitsfläche mehr als verdoppelt
Durch den Ausbau des Obergeschosses stehen jetzt etwas mehr als 193 m2 an zusätzlicher Fläche zur Verfügung. Gleichzeitig wollte der Geschäftsführer die Baumaßnahmen nutzen, um das Gebäude mit einer statisch tragenden Ständerbau-Holzkonstruktion aufzustocken und so zusätzlich 45 m2 Nutzfläche zu erschließen.
Gemeinsam mit Architekt Henry Koch entwickelte Burkhard Okel die Aufteilung der neuen Räumlichkeiten und deren Ausbau. »Die Erschließung der Büroerweiterung im Obergeschoss und der Aufstockung erfolgt über eine offene Treppendurchdringung aller drei Geschosse. Im Obergeschoss befinden sich ein weiterer Empfang mit Flurbereich als Verkehrsfläche, drei miteinander verbundene Mitarbeiterbüros mit je drei Arbeitsplätzen sowie eines mit einem gesonderten Besprechungsbereich und das Chefbüro mit Konferenzbereich, Teeküche, WC-, Technik-, Server- und Abstellräume«, erläutert Okel. Die neu hinzugekommene Fläche im aufgestockten Geschoss beherbergt eine repräsentative Lounge sowie einen separaten Rückzugsbereich mit WC, Dusche und Umkleide.
Trenn- und Türelemente aus Ganzglas und bodentiefe Fenster bringen so viel natürliches Licht in das Gebäudeinnere wie möglich. Der Geschäftsführer strebte dabei nach Perfektion_ »In unseren Reihen finden sich Maler, Stuckateure, Trockenbauprofis, Akustik- und Brandschutzspezialisten, Lichtplaner sowie Möbelbauer. Wir konnten beim Ausbau also wirklich aus dem vollen Schöpfen«, so Burkhard Okel.Bester Brandschutz, zeitgemäßer Wärmeschutz
Am Anfang waren vor allem die Brand- und Wärmeschützer gefragt_ Die Bestandskonstruktionen im Obergeschoss der Stahlbau-Halle erforderten teils aufwändige Bekleidungen, Durchdringungen und Abschottungen. So wurden sämtliche Stahlstützen und Unterzüge – insgesamt rund 135 m2 – mit Rigips-Brandschutzplatten »Glasroc F« bekleidet und somit auf F 90-Qualität ertüchtigt. Hinzu kam die Errichtung von circa 250 m2 Montagewänden, viele davon ebenfalls in F 90-Qualität und teilweise mit tragender Funktion.
Parallel zu den Brandschutzmaßnahmen erfolgte die Dämmung der Außenwände mit einer 60 mm starken Innendämmung aus Mineralwolle. »Weil es sich um unser eigenes Bauvorhaben, unsere zukünftige Arbeitsstätte handelte, wollten wir hier auch unter ökologischen Gesichtspunkten Zukunftsweisendes schaffen.«
Davon zeugt auch das selbst entwickelte, energieeffiziente Heiz- und Kühlsystem in den Deckenflächen: In die CD-Profile für die abgehängten Decken wurden Kühlleitungsrohre und Aluminium-Wärmeleitprofile so integriert, dass sie nach der Beplankung unter Vorspannung standen und eine geschlossene, oberflächenbündige Einheit ergaben. »Das Heiz- und Kühlsystem wurde von uns mit frei verlegten Rohren entwickelt, mit denen wir die Deckenfelder vollflächig und optimal nutzen können«, erläutert Burkhard Okel. Durch die ebenso offene wie raumakustisch wirksame Beplankung mit »Rigitone Activ’Air«-Lochplatten sei ein schneller Luft- und Temperaturaustausch sichergestellt. »Darüber hinaus war es uns durch das selbst entwickelte Klima­deckensystem möglich, alle Deckenfelder individuell auszugestalten. Damit konnten wir vor allem die geplanten Abtreppungen der ›Rigitone‹-Felder optisch anspruchsvoll in Szene setzen, ohne Energieverluste oder eine schlechtere Kühlleistung hinnehmen zu müssen.«

Aufstockung in Holzständerbauweise
Die Wände für die Aufstockung entstanden ebenfalls komplett in der betriebseigenen Fertigung. Die dafür zum Einsatz kommende Holzständerbauweise brachte sowohl klimatische Vorteile als auch eine gute Energieeffizienz mit sich. Darüber hinaus zeichnet sich diese Holzständerkonstruktion durch ihr geringes Gewicht aus. Die Statik des Bestandsgebäudes wurde so nicht überlastet.
Die Diemelstädter Unternehmenszentrale zeigt, wozu die Spezialisten des Unternehmens fähig sind. Keine der mit Q 4-Oberflächenqualität erstellten Konstruktionen muss indirektes oder direktes Licht fürchten. Auch die Möbel – ebenfalls selbst entworfen und in der betriebseigenen Schreinerei gefertigt – unterstreichen die Raum­architektur der Büros und Besprechungsräume in Form und Funktion. »Natürlich muss das ästhetische Erscheinungsbild rund um die Arbeitsplätze stimmen«, so Burkhard Okel, »aber im Vordergrund stehen ein entspanntes Arbeitsklima und die Gesundheit der Mitarbeiter. Neben optimalen Lichtverhältnissen gehören dazu eben auch ergonomisch geformte, höhenverstellbare Arbeitstische.«
Durch die Zusammenführung von Energie- und Haustechnik, Lichttechnik, Möbelbau, Akustik- und Trockenbau entstanden einzigartige Räume, die zugleich eine eindrucksvolle Visitenkarte der Okel GmbH & Co. KG darstellen.

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