Im Rahmen des Pre-Openings öffnete der Deutsche Pavillon schon zwei Tage vor der offiziellen Eröffnung im Mai seine Erlebnisräume unter dem Motto »Stresstest« und lässt seitdem die Besucher Stadtklima fühlen: Hitzestress oder wohltuende Grünräume? Die Lösung ist spürbar.
Klimawandel, Energiewende und fortschreitende Urbanisierung machen eine klimaangepasste Stadtplanung – in die auch eine grüne und blaue Infrastruktur auf ganzheitliche und vernetzte Weise integriert sein muss – dringlicher als je zuvor. Mit innovativer Dachbegrünungstechnik stehen vielfältige Möglichkeiten zur Verfügung, Dachflächen für Mensch und Natur zu nutzen, sehr hohe Ökosystemleistungen zu erzielen, Begrünungen mit Solaranlagen zu kombinieren und sie gezielt in Wasserkreisläufe von Gebäuden und Stadtquartieren einzubinden. Gründächer sehen nämlich nicht nur gut aus, sondern erfüllen auch wertvolle Funktionen: Sie schützen die Bausubstanz, wirken wärmedämmend im Winter und kühlend im Sommer, verbessern das Mikroklima durch Verdunstung und entlasten die Kanalisation durch ihre Retentionsleistung.
Mittlerweile ist es auch möglich, Funktionen vielfach zu kombinieren – zum Beispiel ein Retentionsgründach mit einem Solargründach. Unabhängig von der Begrünungstechnik im Untergrund lassen sich bei entsprechender Statik jegliche Gestaltungswünsche erfüllen: ob artenreiche Extensivbegrünungen, Dachgärten mit Bäumen, Geh-, Fahr-, Spiel- und Wasserflächen, Urban Farming oder ganze Parkanlagen.
Architekten dürfen somit laut ZinCo das immense Potenzial der Dächer ausschöpfen, um die Städte für die Zukunft nachhaltig und klimaresilient zu gestalten.
Die Botschaft des Deutschen Pavillons in Venedig ist deutlich und weist auf die Dringlichkeit dieser klimaangepassten Stadtplanung hin: »Take responsibility – the time for action is now.«