Das wirtschaftlich herausfordernde Umfeld in der Baubranche setzte sich in den Monaten Januar bis Juni fort, heißt es in einer Mitteilung von Uzin Utz. Der Großteil der Kern- und Wachstumsmärkte sei in der ersten Jahreshälfte weiterhin durch hohe Bauzinsen und daraus resultierende hohe Finanzierungskosten belastet. Auch die im Juni vollzogene Leitzinssenkung der EZB schwächt die Wirkung der Rahmenparameter nur marginal ab. In diesem Zusammenhang verzeichnet Uzin Utz einen leichten Rückgang im Umsatz, hingegen aber ein Ergebnis-Plus. »Trotz der leicht rückläufigen Umsatzentwicklung im Vorjahresvergleich und der anhaltenden stagnierenden Situation im Wohnungsbau haben wir das erste Halbjahr ergebnisseitig erfolgreich abgeschlossen«, sagt Christian Richter, Finanzvorstand von Uzin Utz. »Unsere finanzielle Performance zeigt, dass wir trotz schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen Potenziale in der Beschaffung nutzen konnten und ersten sechs Monate somit die Situation gut gemeistert haben«, so Richter weiter.
Konzernkennzahlen des ersten Halbjahres 2024 im Detail
Uzin Utz hat von Januar bis einschließlich Juni 2024 einen Umsatz von 242,3 Mio. Euro (2023: 244,7 Mio. Euro) erwirtschaftet; das entspricht einem Rückgang von 1,0 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Das Unternehmen verzeichnet dabei ein EBIT von 19,9 Mio. Euro (2023: 17,5 Mio. Euro). Dies ergibt eine EBIT-Marge von 8,2 % (2023: 7,1 %). Das EBIT-Plus um 13,7 % resultiert maßgeblich aus einer Verbesserung der Materialeinsatzquote, bedingt durch geringere Beschaffungskosten. Ebenso konnten die Frachtkosten reduziert werden. Dies in Kombination mit positiven Währungskurseffekten trug zu einer Ergebnissteigerung bei. Durchschnittlich wurden im ersten Halbjahr 2024 exklusive Auszubildender 1.478 Mitarbeiter beschäftigt. Somit bleibt die Anzahl an Mitarbeitern seit Beginn des Geschäftsjahres 2024 nahezu unverändert.
Strategische Weichenstellungen in der Produktentwicklung
Vor dem Hintergrund des wirtschaftlichen Umfelds und vieler Unwägbarkeiten ist es für Uzin Utz umso wichtiger, die strategisch wichtigen Zukunftsprodukte voranzutreiben und ins operative Geschäft zu überführen, um entsprechende Wertbeiträge für die Unternehmensgruppe liefern zu können, heißt es in der Unternehmensmitteilung weiter. Um die Klimaziele der EU zu erreichen, müssen Treibhausgasemissionen und Energieverbrauch im Gebäudesektor deutlich reduziert werden. Neben dem Neubau hat besonders die Renovierung des Gebäudebestands großes Potenzial, Bauen ressourcenschonender und energieeffizienter zu machen: Umbau, Umnutzung, Aufstockung, Zirkularität, wiederverwendbare Materialien, nachwachsende Bau- und Rohstoffe. Diesen Herausforderungen möchte der Komplettanbieter für Bodensysteme mit innovativen Produktentwicklungen begegnen. Beispielsweise wurde ein nachhaltiges Bodensystem zur Feuchteabsperrung auf den Markt gebracht, das deutliche CO2-Einsparungen aufweist: »Hier setzen wir an und arbeiten daran, in unterschiedlichen Bereichen Alternativen zu herkömmlichen Systemen zu finden, die weniger CO2-Emissionen verursachen. Dies können gipsbasierte Spachtelmassen statt zementärer Produkte sein«, so Julian Utz, Mitglied des Vorstands und verantwortlich für Forschung und Entwicklung. »Ebenso Naturöle und nachwachsende Rohstoffe, die in der Rezeptur Anwendung finden, sind mittlerweile keine Seltenheit im Produktportfolio«, so Utz weiter.
Ausblick
»Als führender Hersteller in der Branche blicken wir auf das Jahr 2024 mit vorsichtigem Optimismus, eingebettet in eine Weltwirtschaft, in der langsame Erholungstendenzen sichtbar werden, aber weiterhin Unsicherheiten bestehen«, so Philipp Utz, Vertriebsvorstand. Eine grundlegende Besserung in den kommenden Monaten erwartet der Vorstand in der Bau- und Wohnungswirtschaft allerdings nicht. Im Bereich Sanierungen und Neubauten wird ein weiterer Rückgang prognostiziert. Erst ab 2025 zeigt sich der Ausblick auf die Branche mit optimistischeren Wachstumsprognosen.