puren gmbh Schlanke Dämmung für denkmalgeschütztes Bahnhofsdach

Pressemitteilung | Lesedauer: min | Bildquelle: puren

Vier Musiker haben den längst stillgelegten, denkmalgeschützten Bahnhof Leisnig in Sachsen im Jahr 2020 gekauft, um ihn zu sanieren und als kulturellen Ort für Musiker zu nutzen. Bei der Sanierung des Metalldaches kam das Dämmsystem »MetalFix« von Puren zum Einsatz – es eignet sich insbesondere für unbelüftete, einschalige Metalldach- und Fassadenkonstruktionen.  

Ausgangspunkt war, dass die vier Musiker Ofer Löwinger, Alireza Rismanchian, Kathryn Döhner und Christoph Schönbeck einen Ort für neue, musikalische Projekte suchten. Leisnig hatten sie dabei gar nicht auf dem Schirm. Der zum Kauf stehende, 155 Jahre alte Bahnhof habe bei ihrer Besichtigungstour einfach auf der Strecke gelegen. »Und dann war es ein bisschen wie Liebe auf den ersten Blick«, erinnert sich Kathryn Döhner. Das Gebäude war groß genug, wunderschön gelegen und an den Öffentlichen Personennahverkehr angebunden. Seit 2000 war das Bahnhofsgebäude nicht mehr im Betrieb und hatte mittlerweile auch den Besitzer gewechselt. Mit dem jetzt erfolgten Eigentümerwechsel kam nicht nur Schwung in die längst überfällige Sanierung, sondern auch ein Nutzungskonzept ins Spiel, das bei Verwaltung und Bevölkerung gleichermaßen auf Zustimmung stieß. Schritt für Schritt soll das Gebäude zu einem Kulturbahnhof umgestaltet werden. Bei der Umsetzung verfolgen die neuen Eigentümer einen partizipativen Ansatz: Regelmäßig wird zu Bauhelfertagen eingeladen und die Finanzierung der notwendigen Maßnahmen erfolgt über Spenden und Crowdfunding-Aktionen.


Notwendige Dachsanierung

Selbstredend können nicht alle notwendigen Sanierungsmaßnahmen durch freiwillige Helfer umgesetzt werden. Dazu zählte unter anderem die komplette Sanierung des Daches über der Bahnhofshalle. Deren Deckung wurde nach einem Brand im Jahr 2000 zwar erneuert, jedoch entsprach das verwendete Material nicht den Vorgaben des Denkmalschutzes. Zudem wies das Dach über der Halle Undichtigkeiten auf, die zu einer Schädigung der darunterliegenden Konstruktion führte. In Abstimmung mit der unteren Denkmalschutzbehörde wurde ein Sanierungskonzept für das Dach entwickelt. Mit der Ausführung der Arbeiten beauftragte die Eigentümer­gemeinschaft den ortsansässigen Dachdeckerbetrieb Bedachungen Seidel.
In einem ersten Schritt entfernten die Dachhandwerker die vorhandene Deckung aus Faserzementplatten sowie die darunterliegende Unterspannbahn und legten die Holzschalung des 130 m² großen Satteldaches frei. Aufgrund der eingedrungenen Feuchtigkeit und einer unzureichenden Hinterlüftung war die Schalung weitgehend verrottet und musste komplett ausgetauscht werden. Während der Aufnahme der Rauspundschalung zeigte sich, dass auch einige der darunterliegenden Balken aus der Tragkonstruktion des Daches in Mitleidenschaft gezogen worden waren. Diese wurden von einem Zimmereibetrieb erneuert, bevor die neue Holzschalung aufgebracht werden konnte. Neben einer dauerhaften Funktionsfähigkeit sollte das sanierte Dach zudem dem historischen Vorbild entsprechen. Das Dach der Eingangshalle war ursprünglich mit einer Metalldeckung abgedichtet worden. Entsprechend wurde der neue Dachaufbau auf eine Deckung mit Doppelstehfalz abgestimmt. Zugleich galt es auch, das Bauteil energetisch zu optimieren, wobei die maximalen Anschlusshöhen an die angrenzenden Bauteile zu berücksichtigen waren.

Der Bahnhof Leisnig mit dem frisch sanierten Dach über der Eingangshalle – zum Einsatz kam das Dämmsystem »MetalFix« von Puren.

Schlanker Gesamtaufbau

Eine passende Lösung fanden Bauherr und Planer mit dem Dämmsystem »MetalFix« von Puren. Es ist für unbelüftete, einschalige Metalldach- und Fassadenkonstruktionen konzipiert, also ideal für den Sanierungsansatz in Leisnig. Denn das Dämmsystem verbindet sehr gute Dämmwirkung mit einem gleichzeitig schlanken Gesamtaufbau. So sichert die günstige Wärmeleitfähigkeit der PU-Dämmung von Lambda 0,023 bis 0,022 W/(mK) bereits ab einer Dicke von 120 mm die heute geforderte Dämmwirkung (U-Wert unter 0,20 W/(m²K)). Nur wenige Zentimeter mehr verschieben den Aufbau in den Bereich von Niedrigenergie- und Passivhaus-Konstruktionen. Das Dämmsystem ist bis zu einer Dicke von 180 mm (U-Wert 0,13 W/(m²K)) verfügbar. Für den besonders schlanken Dachaufbau sorgen zwei oberflächenbündig in das PU-Dämmelement wasserfest verklebte Einlagen aus 110 x 22 mm großen Mehrschichtholzleisten. Damit können Konter- und Traglattung entfallen. Darüber hinaus besitzen die beidseitig aluminiumbeschichteten PU-Dämmelemente stirnseitig ein Nut-Feder-System und längsseitig einen Stufenfalz. Mit den Maßen 2 400 x 620 mm und einem Elementgewicht von rund 6 bis 10 ­kg/­m² (abhängig von der Dämmstoffdicke) ist nach Unternehmensangaben eine rationelle wie praxisgerechte Montage an Dach und Wand gewährleistet. Zudem sind die leistungsfähigen Metall-Dämmelemente biologisch und bauökologisch unbedenklich, unverrottbar, recyclebar sowie schimmel- und fäulnisbeständig.

Zur Montage des Dämmsystems auf dem Eingangshallendach verlegten die Dachhandwerker zunächst die robuste und mechanisch stark belastbare »puren TOP DSB 100« als Notabdichtung und Konvektionssperre. Im Nahtbereich sind die Bahnen mit dem »Kleber-auf-Kleber-System zur luftdichten Fügung« ausgerüstet. Das verhindert zugleich die Feuchtewanderung durch Kapillare. Die blendfreien Bahnen verfügen über einen sd-Wert von ≥ 100 m. Im nächsten Schritt wurden die einzelnen Dämmplatten des »MetalFix«-Systems verlegt und durch die integrierten Mehrschichtholzleisten hindurch in der Tragkonstruktion befestigt. Um über die Wintermonate hindurch die Konstruktion vor Feuchteeintrag zu schützen, verlegten die Dachdecker oberhalb der Dämmebene erneut eine Notabdichtung und fixierten diese zusätzlich mit Dachlatten.

Bei idealem Wetter startete im darauffolgenden Frühjahr die Verlegung der Metalldeckung. Zum Einsatz kamen Aluminium-Scharen in Anthrazit. Zur Hinterlüftung der Alu-Bleche verlegten die Dachhandwerker zuvor eine Trennlage aus diffusionsoffener Unterdeckbahn mit Polypropylen-Mono Filament Gelege. Die 5 m langen Scharen wurden mit passenden Winkelstehfalz- und Winkelschiebehaften direkt in den integrierten Mehrschichtholzleisten der Dämmelemente befestigt. Gefügt wurden die gekanteten Scharen mit Doppelstehfalz. An den traufseitigen Rändern des Satteldaches montierten die Dachhandwerker Regenrinnen zur Aufnahme von ablaufendem Niederschlag. Zudem wurden insgesamt zehn Dachflächenfenster eingebaut und handwerklich an die Metalldeckung angeschlossen. Nach insgesamt knapp drei Monaten war die Sanierung des 30 Grad geneigten Bahnhofshallendaches abgeschlossen.

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